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"Air Schlieri" hob nach New York und Jamaika ab

Ob Gregor Schlierenzauer vor dem entscheidenden Spiel 7 im Conference-Finale der Eastern Conference den Miami Heat die Daumen drückte, ist nicht bekannt.

Eines ist jedoch gewiss: den Indiana Pacers drückte er sie nicht.

Denn die haben eine Runde zuvor die New York Knicks aus den NBA-Playoffs geworfen und so dafür gesorgt, dass der Skispringer um den Besuch eines Spiels im legendären Madison Square Garden gebracht wurde.

„Leider“, ärgert sich der Überflieger, der dank seiner enormen Sprungkraft auch problemlos zum Slam-Dunk ansetzen könnte, im Gespräch mit LAOLA1 immer noch ein bisschen über das verpasste NBA-Spiel.

Handy aus, "Ladegerät" an

Aber, schickt der Rekord-Adler und erfolgreichste Skispringer aller Zeiten nach, die vier Tage im „Big Apple“ waren auch ohne Knicks-Game ein Erlebnis.

Von New York ging es weiter nach Jamaika, in eine der vielen Buchten von Ocho Rios, wo sich Schlierenzauer und Freundin Sandra die Sonne auf den Bauch scheinen ließen.

„Es hat gut getan, einmal zwei Wochen gar nichts zu tun, das Handy abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen“, strahlt der braun gebrannte Tiroler, der das Abschalten nach einer langen Saison erst lernen musste.

"Alles nach Lust und Laune"

„Ich bin nicht der Typ, der es allzu lange im Liegestuhl aushält, aber es ist unglaublich wichtig, die Batterien aufzuladen, denn es wartet ein Olympia-Winter – und da braucht man viel Energie“, so der Team-Olympiasieger von Vancouver 2010.

Ganz ohne Training ging es aber auch in der Heimat von Usain Bolt, der sich immer wieder in Ocho Rios aufhält, und Bob Marley nicht.

„Ein bisschen gezielte Bewegung, aber mehr nach Lust und Laune. Mit Skispringen hatte das nichts zu tun.“

Flexibler Trainingsplan

Viel mit Skispringen haben dagegen die Temperaturen zu tun, die aktuell hierzulande herrschen – allerdings nur für November bis März und nicht für Mai und Juni.

„Als Wintersportler bin ich es gewöhnt, aber ich sehne mich auch nach Sonne und wärmeren Temperaturen“, muss Schlierenzauer den Großteil seines Trainings derzeit Indoor absolvieren.

„Zur Zeit heißt es flexibel sein. Wenn es regnet oder zu kühl ist, gehe ich eben keine zwei Stunden laufen“, hält er sich momentan bevorzugt im Trockenen auf, um sich nicht zu verkühlen.

„Aber ich würde auch lieber draußen mit der kurzen Hose trainieren.“

Nur drinnen geht für den Outdoor-Fan jedoch nicht: Deshalb streut er immer wieder die eine oder andere Berg-Tour ein.

Und auf den Trails im Stubaital trifft man die wahren Wetter-Experten, grinst der ÖSV-Adler: „Ich bin überzeugt, dass der Juni noch sehr schön wird!“



Stephan Schwabl