Die Erfolge geben dem Altmeister Recht, er ist aktuell der Stärkste seiner Mannschaft. Das hängt auch damit zusammen, dass es der Verband nach den glorreichen 90er Jahren – man erinnere sich an Kazuyoshi Funaki, Masahiko Harada, Takanobu Okabe, Hiroya Saito oder Hideharu Miyahira – verschlief, in den Nachwuchs zu investieren. Zudem kann der Verband finanziell nicht mit Ländern wie Österreich, Deutschland oder Polen mithalten.

Seit 25 Jahren dabei

So kommt es, dass Kasai auch knapp 25 Jahre nach seinem Einstieg in das Konzert der Großen (WM 1989 in Lahti) die Kohlen aus dem Feuer holen darf und muss.

In all den Jahren hat er zahlreiche Innovationen und Umbrüche miterlebt. Vom Parallel- auf den V-Stil, die Jahre des Hungerwahns, dazu die Anzug- und Bindungs-Revolutionen. „Es gab wirklich viele Veränderungen, aber die größte war sicher die Umstellung auf den V-Stil“, erklärt Kasai.

Auch in puncto Konkurrenz hat er viele harte Gegner um sich gehabt. Von Vettori und Felder über Schmitt und Hannawald bis hin zu Schlierenzauer und Morgenstern. Wer war denn aus seiner Sicht der stärkste?

„Es wäre nicht fair, einen herauszupicken“, übt er sich in Diplomatie. "Ich bin gegen so viele gute Skispringer angetreten, dass ich mich nicht entscheiden kann.“

Zuletzt sah er jedoch einen eine Stufe über dem Rest. „Die Österreicher haben derzeit sehr gute Ergebnisse, aber Morgi war der Beste. Ich finde es unglaublich schade, dass er so schwer gestürzt ist, denn er war der Mann, den ich unbedingt schlagen wollte.“