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"Königin" Tora regiert auch in Norwegen

Der erste Biathlon-Weltcup nach der WM und der drittletzte dieser Saison fand am Wochenende in Oslo statt.

Der Holmenkollegen war Schauplatz von sechs dramatischen Bewerben, die norwegischen Fans kamen dabei in den Genuss mehrerer Heimsiege.

Im Gesamtweltcup fielen (Vor-)Entscheidungen, dazu gab es neben Debüts auch einen Premierensieg und die eine oder andere Überraschung.

Der Biathlon-Zirkus musste jedoch auch Abschied von einigen Athleten nehmen. LAOLA1 blickt auf die Tage in Oslo zurück:

 

Top


+ + + Tora Berger krönte ihre erfolgreiche Saison beim Heimweltcup mit Siegen in allen drei Rennen und sicherte sich damit auch den Triumph im Gesamtweltcup. Am Holmenkollen traf die Norwegerin bei 44 von 50 Schüssen ins Schwarze. + + +

+ + + Nach dem tollen WM-Auftritt in der deutschen Staffel legte Laura Dahlmeier bei ihren ersten Weltcupauftritten nach: Zwei Top-Ten-Ergebnisse stehen in Oslo für die dreifache Junioren-Weltmeisterin zu Buche - die 19-Jährige belegte nach einem fehlerfreien Sprint Rang sieben sowie Platz zehn in der Verfolgung. + + +

 

+ + + Der Russe Alexandr Loginov schaffte es jedoch, dieses Debüt zu toppen: Nach Platz fünf im Sprint gelang dem Junioren-Welt- und -Europameister auf Anhieb mit Platz drei in der Verfolgung der erste Podiumsplatz seiner Karriere. + + +


+ + + Bei der Heim-WM in Nové Město durfte er bereits über Mixed-Bronze jubeln, nun legte Ondřej Moravec in Norwegen nach. Der 28-Jährige leistete sich im Massenstart lediglich zwei Fehler und blieb auch in der Loipe cool, obwohl ihm Martin Fourcade dicht auf den Fersen war. Sein erster Weltcupsieg war der verdiente Lohn. + + +

 

Flop


+ + + Fehlerteufel: In der Damen-Verfolgung kam keine Athletin mit null Fehlern davon, lediglich vier (Dorin Habert, Palka, Ponza, Gasparin) schossen nur zwei Mal daneben, alle anderen zielten erheblich öfter neben die Scheiben. Gabriela Soukalova, Zanna Juskane (je 10) sowie Selina Gasparin und Nicole Gontier (je elf) hatten sogar eine zweistellige Anzahl an Fehlschüssen aufzuweisen. + + +

+ + + Heimbewerbe hin oder her: Es macht kein gutes Bild, wenn eine Biathlon-Großmacht wie Russland die komplette erste Mannschaft aus dem Weltcup nimmt, um sich optimal für die Wettkämpfe in Sotschi und Khanty-Mansiysk vorzubereiten. Da hilft es nur bedingt, wenn die zweite Garde um Loginov in die Bresche springt. + + +

+ + + Aufgrund einer Krankheit konnte Emil Hegle Svendsen seinem Heimpublikum keine Show bieten und musste alle drei Bewerbe sausen lassen. Damit hat er wohl auch seine letzte Chance, Martin Fourcade in dieser Saison im Weltcup noch abzufangen, verspielt. + + +

 

+ + + Die Reise nach Oslo war für Andreas Birnbacher aus sportlicher Sicht ein Reinfall. Der in diesem Winter stärkste Deutsche blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück und kam nicht über die Ränge 39 (Sprint), 23 (Verfolgung) und 18 (Massenstart) hinaus. + + +

 

Kurioses


+ + + Trainer, Athleten und Offizielle sprechen immer wieder die hohe Dichte im Herren-Lager an. Und womit? Mit Recht! Der Sprint war der beste Beweis dafür, war Tarjei Boe doch bereits der achte Sieger im achten Rennen. + + +

+ + + Julian Eberhard war in der Verfolgung der Zweitschnellste auf der Strecke  - 19,3 Sekunden hinter Ondrej Moravec - dennoch lief er aufgrund seiner fünf Fehler von Rang 34 nur auf Platz 26 vor und qualifizierte sich nicht für den Massenstart. + + +

 

+ + + Erst die Nordische Ski-WM, dann wieder zurück in den Biathlon-Zirkus. Die Reisestrapazen gingen an Miriam Gössner und Kaisa Mäkäräinen nicht spurlos vorüber, beide blieben im hohen Norden ohne Podestplatz. Die Finnin war dennoch froh, zu den Loipenjägern zurückkehren zu können. „Bei uns herrscht eine viel bessere Atmosphäre. Auch die Stadien sind einfach viel stimmungsvoller", hatte sie LAOLA1 noch während der Titelkämpfe im Fleimstal verraten. + + +

 

Saison-Aus und Rücktritte

 

+ + + Simon Hallenbarter beendete seinen Wettkampfwinter nach nur einem Rennen in Oslo: "Ab Januar fühlte ich mich konstant müde und konnte läuferisch nie das bringen, was ich mir erhofft hatte und was auch möglich wäre. Ich wollte nach der WM-Pause in Oslo noch einmal einen Echtzeittest bestreiten. Dieser Sprint brachte keine Wende und deshalb steht für mich fest, dass ich nicht mehr nach Sotschi und Khanty-Mansiysk reise", erklärte der Schweizer seine Beweggründe. + + +

+ + + Auch die Französin Marie Laure Brunet beendete ihre Saison und trat erst gar nicht mehr in Oslo an. Als Grund dafür gab sie an, sich ausgepowert zu fühlen und nicht das erreicht zu haben, was sie sich vorgestellt hatte. Trotz einer Trefferquote von 93 Prozent liegt sie nur auf Rang 26 im Weltcup. In der nächsten Saison will die 24-Jährige gestärkt zurückkommen. + + +

+ + + Tina Bachmann hat sich ebenfalls dazu entschieden, nicht mehr in die laufende Weltcupsaison einzugreifen und sich stattdessen schon auf die kommende Olympiasaison vorzubereiten. "In Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Sotschi möchte ich die natürlichen Schneebedingungen bestmöglich nutzen, um meine Trainingsabläufe zu optimieren und weiter zu verbessern. Natürlich ist es schade, wie diese Saison gelaufen ist. Umso wichtiger ist es jetzt, die Zeit zu nutzen, um für die nächste Saison bestmöglich gerüstet zu sein", so die Deutsche. + + +

+ + + Ihre Landsfrau Janin Hammerschmidt beendete dagegen nicht nur die Wettkampfsaison, sondern gleich die gesamte Karriere. "In den letzten zwei Jahren konnte ich einfach nicht das erreichen, was ich mir vorgenommen habe. Ich habe immer wieder versucht, nach vorne zu schauen und mein Bestes gegeben. Aber irgendwann kommt man an einen Punkt, wo man sich die Frage stellt, ob es wirklich noch das ist, was man von seinem Leben möchte. Es macht mir keinen Spaß mehr und ich denke, wenn einem sein Sport keinen Spaß mehr macht, ist es die richtige Entscheidung, aufzuhören", gab sie auf ihrer Facebook-Seite bekannt. + + +

Spruch des Wochenendes


+ + + "Haha, yes. At least I will shoot better than Lars Berger." ("Haha. Ja. Ich werde zumindest besser schießen als Lars Berger.") - Langlauf-Superstar Petter Northug auf die Frage, ob die Biathlon-WM 2016 in Oslo ein Thema sei, sollte er eine neue Motivation brauchen. + + +

 

Henriette Werner/Christoph Nister