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Landertinger: "Mit Druck muss man sich abfinden"

Landertinger:

Langsam aber sicher steuern die 46. Biathlon-Weltmeisterschaften ihrem Ende entgegen.

In acht von elf Bewerben wurden Gold, Silber und Bronze bereits vergeben, elf Nationen gelang es bislang, sich im Medaillenspiegel zu verewigen.

Österreich gehörte nicht dazu. Ein fünfter Platz durch Dominik Landertinger war bislang das Highlight aus rot-weiß-roter Sicht.

Positive Zwischenbilanz

Für den Sprung aufs Stockerl war bislang entweder die Tagesverfassung nicht gut genug oder der Abstand zu den Spitzenleuten aufgrund der Vorleistung (Sprint) bereits zu groß.

Dennoch zieht der Tiroler im Gespräch positive Zwischenbilanz. „Bisher ist es ganz gut gelaufen. Im Verfolger war ich verdammt knapp dran an der Medaille, aber die werden einem halt nicht geschenkt.“

Vorfreude auf die Staffel

Die wohl größte Chance auf Edelmetall bietet sich dem Ex-Weltmeister und seinen Kollegen in der Staffel (Samstag, 15:15 Uhr). Nach zuletzt zwei dritten Rängen in Ruhpolding und Antholz geht das ÖSV-Quartett, das aus Simon Eder, Daniel Mesotitsch, Christoph Sumann und Landertinger besteht - als Mitfavorit ins Rennen.

Beim 24-Jährigen ist die Vorfreude groß. „Die Staffel ist ein saucooler Bewerb. Man gewinnt zusammen oder geht gemeinsam unter. Es ist eine komplett andere Situation als in einem Einzelrennen.“

Kein Problem mit dem Druck

Im Gegensatz zu Sprint, Massenstart und Co. trägt man nicht nur für sich Verantwortung, sondern auch für drei Teamkollegen. Den zusätzlichen Druck nimmt „Landi“ allerdings gelassen.

„Druck ist immer vorhanden, damit muss man sich abfinden. Ich kann nur alles geben.“ Wie bei den Titelkämpfen im Vorjahr in Ruhpolding übernimmt der Tiroler die Rolle des Schlussläufers.

Doch welche Aufgaben hat man als letzter Mann im Kleeblatt? Und worauf muss der Startläufer achten? Dominik Landertinger erläutert bei LAOLA1, worauf es für die einzelnen Teilnehmer ankommt.

  • Startläufer (Simon Eder)

„Das Wichtigste ist, dass er mit den Schnellsten übergibt. Er muss versuchen, sich möglichst zu schonen auf den ersten beiden Runden. Beim Schießen sollte er dann Sicherheit ausstrahlen. Ein schneller und guter Schütze ist hier sicher von Vorteil.“

  • Positionen zwei und drei (Daniel Mesotitsch bzw. Christoph Sumann)

„Für diese Positionen ist die Ausgangslage ähnlich. Hat man einen Rückstand aufzuholen, dann muss man sowieso volles Risiko gehen. Liegt man mit den Besten gleichauf, spielt die Taktik eine Rolle. Das Motto sollte sein: Hinten reinhängen und Kräfte sparen oder eben versuchen, sich zu lösen.“

  • Schlussläufer (Dominik Landertinger)

„Ich war das früher schon immer bei den Junioren. Da haben wir einige Medaillen gewonnen, so gesehen liegt mir die Rolle ganz gut. Im Sprint bin ich sicher einer der Schnellsten, was mir auch zugute kommt. Zudem ist mir der Druck egal.“ Zur Rolle des letzten Mannes: „Wenn du zurückliegst, kannst du nur noch Vollgas geben. Gerade bei einer WM ist das so eine Sache: Lieber höchstes Risiko - dann verliert man zwei Plätze, wenn es schiefgeht, doch es kann ja auch aufgehen – als man läuft ein sicheres Rennen und kommt als Fünfter ins Ziel.“

 

Aus Nove Mesto berichtet Christoph Nister