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ÖSV-Herren kämpfen um Wiedergutmachung

ÖSV-Herren kämpfen um Wiedergutmachung

Im Sprintbewerb der Weltmeisterschaften in Ruhpolding bietet sich für die österreichischen Biathleten am Samstag (12.30 Uhr) die erste Möglichkeit, eine bis dato enttäuschende Saison vergessen zu machen.

Allerdings ist das 10-km-Rennen alles andere als die Lieblingsdisziplin der rot-weiß-roten Skijäger.

Dennoch herrscht im ÖSV-Lager Zuversicht, dass in der mit 30.000 Zuschauern ausverkauften Chiemgau-Arena ein Spitzenplatz gelingen wird und somit auch eine gute Ausgangslage für die Verfolgung geschaffen werden kann.

"Ein wenig den Anschluss verloren"

ÖSV-Biathlonchef Markus Gandler ist auf Kompensation für einen wenig berauschenden Winter aus und glaubt an ein gutes erstes WM-Wochenende.

"Wir haben einiges gutzumachen. Wir haben nach sehr erfolgreichen Jahren in dieser Saison ein wenig den Anschluss verloren, aber unsere vier Athleten sind absolut in der Lage, mit der Weltspitze mitzuhalten. Ich bin überzeugt, dass sie gut abschneiden werden", erklärte Gandler.

Sumann gibt sich optimistisch

Das angesprochene Quartett Christoph Sumann, Dominik Landertinger, Simon Eder und Daniel Mesotitsch schaffte im Sprint in dieser Saison allerdings erst einen einzigen Top-Ten-Platz. Dieser gelang Sumann mit Rang acht im letzten Bewerb vor der WM in Kontiolahti.

Der Steirer ist aufgrund der guten WM-Generalprobe und seiner Laufleistung in der Mixed-Staffel aber optimistisch.

"Ich habe mich frisch und spritzig gefühlt und hatte zwei sehr gute Runden. Am Samstag sollte alles passen, aber man darf sich wirklich keine Schwächen erlauben, sonst wird man hier durchgereicht", meinte der Olympia-Zweite in der Verfolgung.

Kollegen hatten Sumann auf der Schaufel

Sumann musste sich beim Abendessen wegen seines schweren Patzers in der aber ohnehin danebengegangenen Mixed-Staffel (21. Platz) einige spitze Kommentare seiner Teamkollegen gefallen lassen.

Den mit sechs Strafminuten geahndeten Faux-pas, er ließ eine Scheibe ohne nachzuladen stehen, habe er aber bereits abgehakt und nun gelte es in den Einzelbewerben aufzuzeigen, so Sumann. "Ich fühle mich gut. Der Sprint kann kommen", bekräftigte der 36-Jährige, der in Ruhpolding seine letzte WM bestreitet.

Landertinger hat gute Erinnerungen

Trotz bisher ausgebliebener Spitzenplätze gibt sich auch Ex-Massenstartweltmeister Landertinger angriffslustig. "Ich bin bereit und werde Vollgas geben", betonte der in der Mixed-Staffel fehlende Tiroler. Seine Laufform sei vielversprechend, zudem geben die guten Erinnerungen an den WM-Ort (3 Podestplätze) Zuversicht.

Seine schwankenden Ergebnisse am Schießstand bereiten ihm kein Kopfzerbrechen. "Meine Schussleistungen waren im Schnitt gar nicht so schlecht, weil ich bei jeder Verfolgung extrem gut geschossen habe. Die Sprints sind aber alle in die Binsen gegangen. Es wäre schön, wenn das hier nicht der Fall wäre."

ÖSV-Athleten nicht bei den Favoriten

Zu den Medaillenanwärtern zählen die Österreicher in ihrer "Problemdisziplin" freilich nicht. WM-Titelverteidiger ist der Deutsche Arnd Peiffer, der den möglichen Sieg der Gastgeber in der Mixed-Staffel mit einer Strafrunde vergeben hatte.

Dennoch ist er nach starken Saisonleistungen wie sein bayrischer Landsmann Andreas Birnbacher einer der vielen Mitfavoriten. Ebenso zu beachten sein werden Weltcupspitzenreiter Martin Fourcade (FRA), Emil Hegle Svendsen, der seit dem Auftaktsieg am Donnerstag 17-fache Weltmeister Ole Einar Björndalen (beide NOR) und gleich mehrere Russen.

Der Sieg führt über Magdalena Neuner

Bei den Damen gibt es hingegen mit Titelverteidigerin Magdalena Neuner eine alleinige Goldfavoritin. Die 25-jährige Rekordweltmeisterin gewann sechs von acht Saisonsprints und präsentierte sich auch beim Auftakt in blendender Verfassung.

Die Bayerin hat sich bei ihrer letzten WM Medaillen in allen sechs Bewerben vorgenommen. Neuner am ehesten gefährlich werden können Darya Domracheva (BLR), Kaisa Mäkäräinen (FIN) und das russische Team.

Nicht dazu zählen hingegen die Österreicherinnen Ramona Düringer, Iris Waldhuber und Katharina Innerhofer. Ob auch die rekonvaleszente Romana Schrempf eingesetzt werden kann, entscheiden die ÖSV-Trainer und -Ärzte erst kurzfristig.