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Dominik Landertinger, der "Netto-Weltmeister"

Dominik Landertinger, der

Die erste Siegerehrung mit österreichischer Beteiligung, doch auf dem Stockerl nahm auch diesmal kein ÖSV-Ass Platz.

Dominik Landertinger zeigte in der WM-Verfolgung von Nove Mesto eine beeindruckend starke Leistung und blieb in allen vier Schießeinheiten fehlerfrei.

Dieses Kunststück spülte den Tiroler, der zudem mit der viertbesten Laufzeit zu überzeugen wusste, vom 15. auf den fünften Platz nach vorne. Auf Bronze fehlten ihm letztendlich 16,8 Sekunden.

"Ein perfektes Rennen"

„Das war ein perfektes Rennen“, befand der Ex-Weltmeister (Massenstart 2009) im Gespräch mit LAOLA1.

„Läuferisch habe ich mich wieder ganz gut gefühlt, dazu vier Mal die Null – da kann nicht viel falsch gelaufen sein.“

Besonders auf der Schlussrunde gelang es ihm, noch einmal die letzten Reserven zu mobilisieren, wodurch er den Sprint-Bronzenen Jakov Fak aus Slowenien noch abfing – es war eine typische „Landertinger-Runde“.

„Ja, so kann man es nennen. Es ist am Schluss noch richtig gut gegangen. Bei Fak habe ich gesehen, dass er leicht angeschlagen war. Auf dem letzten Anstieg habe ich ihn dann abgefangen.“

"Mein Ding durchgezogen"

Während des Rennens hatte er zwar gespürt, dass es richtig gut lief und der Abstand nach ganz vorne immer geringer wurde, doch beeinflussen ließ er sich davon nicht.

„Ich habe mein Ding durchgezogen und mich nur auf mich selbst konzentriert. Das ist mir gut gelungen.“

Landertinger war die Erleichterung anzumerken, dass es vor allem in der Spur wieder deutlich lockerer von der Hand ging als am Tag zuvor.

„Ich habe mich wohl gefühlt. Zwar musste ich mich natürlich plagen, aber das ist normal bei den diesen Schneeverhältnissen.“ Die Strecke präsentierte sich einmal mehr in gutem Zustand, jedoch war sie nicht sonderlich schnell, dafür aber mehlig.

Eine Medaille soll her

Gedanken an den Sprint wollte er keine mehr verschwenden. „Das muss man abhaken. Wenn ich mich jedes Mal ärgern würde, wenn ich nicht ganz vorne dabei bin, würde ich ja aus dem Ärgern nicht mehr rauskommen.“

Das ist wohl auch besser so, denn in puncto Nettozeit war Landertinger in der Verfolgung der Schnellste im Feld und sozusagen der "Netto-Weltmeister".

Ab sofort gilt der Fokus dem Einzel am Donnerstag. „Darauf freue ich mich schon. Beim 20er will ich auch das letzte Eitzerl, das noch drin ist, aus mir rausholen.“

Zuvor müssen drei rennfreie Tage überbrückt werden. Für den 24-Jährigen kein Problem. „Mir ist es lieber, drei Tage Pause zu haben als einen oder zwei. So kann ich morgen ordentlich regenerieren und dann neu aufbauen. Mit zwei Trainingstagen danach ist es perfekt.“

Im 20km-Rennen gilt es dann, das perfekte Rennen zu wiederholen. „Wenn alles passt, ist auch alles drin. Wir wollen eine Medaille und darauf arbeiten wir hin.“

Aus Nove Mesto berichtet Christoph Nister