Der neue Schwabo

Ende gut – alles gut. Nach über zwei Tagen Anreise samt Übernachtung in Paris bin ich endlich in Beaver Creek angekommen.

Einziger Wermutstropfen: Statt auf einer Super-Bowl-Party in den USA befand ich mich während des größten Football-Spektakels des Jahres hoch in der Luft am Weg von New York nach Denver. Trotz W-LAN im Flugzeug keine Chance, einen Livestream auf dem iPhone zum Laufen zu bringen.

Doch auch im Livescore über die NFL-App stieg die Spannung ins Unermessliche. Die Augen waren nach 24 Stunden auf den Beinen schwer, an Schlaf war dennoch nicht zu denken. Einige andere Passagiere fieberten ebenfalls lautstark mit – die Super Bowl findet also nicht nur am Boden statt.

Bei der entscheidenden Interception gemischte Gefühle: Einige jubelten lautstark (mich eingeschlossen), andere fluchten und ärgerten sich. Andere wiederum wussten nicht, was los ist und befürchteten aufgrund der lauten Schreie Turbulenzen. Eine amüsante Erfahrung - dennoch würde ich die Super Bowl in Zukunft lieber auf dem Boden vor dem Fernseher verfolgen, als in einem Flugzeug.

In Beaver Creek geht es bereits vor der offiziellen Eröffnung zur Sache. Zahlreiche Journalisten tummeln sich im Ort und in den Presse-Shuttle-Bussen, die einen zum Zielgelände bringen. Da fällt mir ein: Bei all der Aufregung habe ich ganz vergessen, mich vorzustellen.

Ich bin der neue Schwabo. Nein, damit spreche ich nicht auf einen etwaigen „Gangster-Straßennamen“ an. Zur Erklärung: Mein Vorgänger als Wintersport-Redakteur bei LAOLA1 hieß Stephan Schwabl, Spitzname „Schwabo“. Ich trete seit dieser Saison in seine Fußstapfen als jener Mann, der vor Ort von Ski-Rennen berichten darf.

Schwabo hat sich durch sein großes Mundwerk und seine umgängliche Art überall bekannt gemacht. Erblickt so mancher Kollege meine Akkreditierung und liest „LAOLA1“, folgt oft der Spruch: „Ah, du bist der neue Schwabo!“. Das bin ich wohl.

So, in Kürze folgt die Eröffnungsfeier. Mal schauen, was sich die Amis überlegt haben. Ich hoffe auf Feuer, Kitsch und eine pompöse Show. Alles andere wäre irgendwie eine Enttäuschung.

Euer Matthias