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ÖSV-Damen in Chaos-Super-G schwer geschlagen

ÖSV-Damen in Chaos-Super-G schwer geschlagen

Österreich ist beim verrückten und grenzwertigen Auftakt der Heim-Weltmeisterschaft in Schladming ohne Medaille geblieben.

Der wegen Nebels mit dreieinhalbstündiger Verspätung begonnene, vom schweren Sturz der Topfavoritin Lindsey Vonn (USA) überschattete und später vorzeitig beendete Damen-Super-G wurde am späten Nachmittag eine Beute der Slowenin Tina Maze, die vor Lara Gut (SUI) und Julia Mancuso (USA) Gold holte.

Anna Fenninger schied aus, beste der enttäuschenden ÖSV-Damen wurde Andrea Fischbacher als Neunte.

Nebel verzögert Start

Eigentlich musste man schon davon ausgehen, dass es dieses für 11.00 Uhr geplant gewesene Rennen am Dienstag nicht mehr gibt.

Der hartnäckige Nebel im Mittelteil führte zu gezählten neun Verschiebungen im Viertelstundentakt.

Und als ein Teil der 10.000 Zuschauer das Zielstadion schon verlassen hatten bzw. einige sogar schon wieder auf dem Heimweg waren, kam trotz einsetzenden Schneefalls oben und Regens unten wie durch ein Wunder doch noch grünes Licht für den Start um 14.30 Uhr.

Schock nach Vonn-Sturz

Zumindest zwei Personen hätten im Nachhinein betrachtet auf das Rennen verzichten können. Denn in einem Super-G am Rande der Irregularität stürzte nach Startnummer acht selbst ein Pistenrutscher so schwer, dass er mit dem Helikopter abtransportiert werden musste.

Erst nach 15.00 Uhr kam dann endlich die Topgruppe an die Reihe. Unmittelbar nachdem die Saison-Dominatorin Maze auf der aufgeweichten und schwierigen Strecke zur Bestzeit gerast war, kam der Vonn-Schock.

Schienbeinkopf-Bruch bei Vonn

Die alles riskierende Amerikanerin landete nach dem mächtigen Poser-Sprung schlecht, knickte mit dem rechten Knie ein und überschlug sich.

Auch die Olympiasiegerin musste danach mit dem ÖAMTC-Rettungshubschrauber ins Schladminger Krankenhaus geflogen werden.

Für den US-Superstar ging damit die Pech- und Pannen-Serie bei Großereignissen nahtlos weiter.

Oberarzt Christian Kaulfersch, Oberarzt im Diakonissen-Krankenhaus (DKH), berichtet von einer "komplexen Knieverletzung, aber keinem Bruch."

Abbruch nach 36 Läuferinnen

Nach der Wiederaufnahme fuhren Außenseiterinnen wie die Deutsche Veronika Hronek mit Spitzenzeiten an einem Tor vorbei.

Die wenig bekannte Italienerin Sofia Goggia verpasste mit Startnummer 33 sensationell Bronze um nur fünf Hundertstel.

Nach 36 von 59 Läuferinnen hatte Renndirektor Atle Skaardal wegen neuerlichen Nebels aber ein Einsehen und brach um 16.00 Uhr das Rennen ab. Zum Glück von Maze waren genügend Fahrerin für eine gültige Wertung im Ziel.

Maze rast zu Gold

Die Saison-Dominatorin Maze holte ihren erst zweiten Sieg im Super-G. Der erste im Jänner hatte sie in die Ski-Ruhmeshalle gebracht, jener in Schladming war gleichbedeutend mit dem ersten Speed-Gold für Slowenien.

"Das bedeutet mir sehr viel", sagte die 29-jährige Weltcup-Führende, der man in Schladming fünf Medaillen zutraut. "Ich wusste, dass es ein langer Tag wird. Ich war aber dafür bereit, denn ich war immer überzeugt, dass wir ein Rennen haben werden", erklärte Maze.

"Ob ich weitere Medaillen holen kann, hängt auch vom Glück ab."

Fenninger verpasst Tor

Wie Hronek fuhr mit Fenninger auch Österreichs heißestes Eisen an einem "blinden" Tor an der Traverse vorbei.

Allerdings hatte die Salzburgerin dort ihre Medaillen-Chancen durch einen Fehler schon so gut wie verspielt.

"Es war extrem schwierig mit der Warterei und dann ist alles extrem schnell gegangen", bedauerte die Salzburgerin ihr Aus.

Fischbacher beste Österreicherin

Während sich Titelverteidigerin Elisabeth Görgl und die mit Nummer eins ins Rennen geschickte Nicole Schmidhofer Platz elf teilten, rettete Olympiasiegerin Fischbacher nach vierstündiger Wartezeit wenigstens einen Top-Ten-Platz.

"Oben bin ich nicht reingekommen, unten war ich dafür schnell. Es war doch um einiges weicher als beim Besichtigen", sagte die Salzburgerin. "Bei diesen vielen kurzfristigen Verschiebungen war es wirklich schwierig, konzentriert zu bleiben."