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Vonn: "Ich bin hier, um Medaillen zu gewinnen!"

Vonn:
Es ist egal wo Lindsey Vonn im Ski-Zirkus auftaucht, es herrscht im Vergleich zu allen anderen Läuferinnen und auch den meisten Läufern Ausnahmezustand.
 
So auch beim ersten Medien-Termin des US-Ski Teams im Zentrum von Schladming.
 
Ein Dutzend Kameras und knapp einhundert Journalisten aus aller Welt wollten sich den ersten Auftritt der Ausnahmeläuferin nicht entgehen lassen.
 
Selbst so hoch dekorierte Teamkolleginnen wie Julia Mancuso, immerhin Olympiasiegerin und mehrfache Gewinnerin von WM-Medaillen, verkommen an der Seite der schnellsten Rennläuferin der Gegenwart und vielleicht aller Zeiten zu Nebendarstellerinnen.
 
Gekommen, um zu gewinnen
 
Und geht es nach Vonn, soll das ab Dienstag auch auf den Rennstrecken so sein.
 
„Ich bin hier, um Medaillen zu gewinnen. Ich liebe das Rennfahren und brauche genau diese Herausforderung“, stellt die 28-Jährige dann auch ohne Umschweife klar.
 
Dass ihr der Hang liegt, hat sie beim letztjährigen Weltcup-Finale bewiesen: Sieg in der Abfahrt mit fast einer Sekunde Vorsprung, Rang sechs im Super-G nach einem Riesenpatzer.
 
„Ich mag den Berg hier und fühle mich in den schnellen Disziplinen wieder so stark wie damals. Hoffentlich hört es bald auf zu schneien, damit es nicht zu langsam ist.“
 
"So gut vorbereitet wie nie"
 
Die selbstverordnete Pause über Weihnachten, die Tage daheim und das Training mit dem Team des Athletes Special Projects um Robert Trenkwalder haben dem US-Girl sichtlich gut getan.
 
„Ich bin gesund, topfit und so gut auf eine Weltmeisterschaft vorbereitet wie noch nie. Jetzt freue ich mich, dass es endlich losgeht“, brennt die sechsfache Saisonsiegerin auf den Super-G am Dienstag.
 

Und auf das Duell mit der Slowenin Tina Maze, die ihr den Rang als „Dominatorin“ im Damen-Weltcup abgelaufen hat. Von einer Rivalität will Vonn nichts wissen.

"Tina hat eine unglaubliche Saison, ein tolles Jahr. Ich freue mich für sie, vergleiche mich aber nicht mit ihr.“ Außer auf der Rennstrecke – und da will sich Vonn ihr traditionelles WM-Hoppala ersparen.

Medaillen, Pech und Pannen

2005 in Bormio kam es zum Streit mit Vater Alan Kildow, weil der gegen die Beziehung seiner Tochter zu deren heutigen Ex-Mann Thomas Vonn war.

Zwei Jahre später in Aare stürzte die US-Amerikanerin nach ihrem Silber-Doppelpack in den schnellen Disziplinen bei der Vorbereitung auf die technischen Bewerbe schwer und lädierte sich das Kreuzband.

In Val d'Isere 2009 verletzte sie sich an einer geköpften Champagnerflasche am Daumen, trennte sich die Beugesehne durch. Den Slalom bestritt die frisch gebackene Doppel-Weltmeisterin mit einer Spezialschiene, aber ohne Erfolg.

Und vor der WM in Garmisch-Partenkirchen zog sie sich bei einem Trainingssturz eine Gehirnerschütterung zu, am Ende (und nach viel Theater) reichte es für die große Favoritin gerade noch zu Abfahrts-Silber.

Luxus-Bus und Security-Personal

Für Vonn alles Schnee von Gestern: „Das war einmal. Ich glaube und hoffe, dass Schladming eine gute WM für mich wird.“

Um sich in Ruhe vorbereiten zu können, hat ihr Sponsor Red Bull nicht nur den Luxus-Bus von Sebastian Vettel zur Verfügung gestellt, sondern auch zwei Bodyguards.

„Ja, das stimmt. Red Bull hat Security-Leute für mich organisiert. Hier in Schladming ist alles sehr eng, es gibt nur wenig Platz, da gehe ich lieber auf Nummer sicher.“

Und wie sicher ist es, dass ihr angeblicher Lover Tiger Woods nach Schladming kommt? Vonn lacht nur: „Da müsst ihr ihn schon selbst fragen!“

Stephan Schwabl