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Schild nach Comeback: "Es war ein Versuch"

Schild nach Comeback:

Den WM-Start hat sie als Geschenk gesehen, das Rennen als Versuch betrachtet.

Mit Lockerheit wollte Titelverteidigerin Marlies Schild im Slalom in Schladming antreten. Aber es war nicht so einfach, wie sich die 31-jährige, die nach der Zwangspause wegen einer Knieverletzung ihr Comeback gab, das vorgestellt hatte.

"Es war schwierig für mich, ich habe nicht gewusst, wie ich mich an den Start stellen soll", sagte die Salzburgerin, die sich mit Platz neun gut schlug.

Comeback nach 58 Tagen

Innerhalb von 58 Tagen hatte Schild eine Hochschaubahn der Gefühle erlebt. Nach dem Sturz am 20. Dezember 2012 beim Einfahren vor dem Weltcup-Slalom in Are wurde sie tags darauf nach der Diagnose Innenbandriss im Knie operiert.

Drei Monate Pause wurden prognostiziert, Schild hakte den WM-Start ab und blickte ungewiss in die sportliche Zukunft.

"Es war einfach Unsicherheit dabei"

Doch ein viel rascherer Heilungsverlauf, ein vom Umfeld ausgearbeiteter Strategieplan und die Kämpfernatur der Lebensgefährtin von Benjamin Raich machten das Antreten bei der WM in der Heimat möglich.

Das getapte Knie hielt der Anstrengung stand, machte keine Probleme.

"Ich habe mich getraut, aber es war einfach Unsicherheit dabei. Es ist halt leider schlecht, wenn man bei der WM unsicher ist." Aber es sei auch nicht anders zu erwarten gewesen.

Lockerheit fehlte im 1. Lauf

Im ersten Durchgang hatte sie beim Timing Probleme. Weil der letzte Rennstart länger her gewesen sei, habe sie kein Gefühl gehabt.

"Das war nicht wirklich locker. Ich habe es probiert. Für den zweiten will ich mich noch ein bisserl besser einstellen. Vielleicht fahre ich noch halbwegs eine Zeit."

Auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel glaubte noch daran, dass die Paradeathletin einen Satz nach vorne machen wird: "Sie ist mit Angst gefahren. Aber jetzt weiß sie, wo sie umgeht."

Probleme, das volle Risiko zu nehmen

Teilweise waren im zweiten Durchgang gute Schwünge dabei.

"Wenn das Tempo kommt, habe ich noch Probleme, dass ich das volle Risiko nehme. Aber wen wundert's. Und ich habe im Flachen Fehler gemacht, aber für das Podium hätte es so und so nicht gereicht", wusste Schild.

Im Training besser

Was eine Platzierung betrifft, hatte sie keine Spekulationen angestrengt, aber sie sei im Training schon besser gefahren.

"Aber da hatte ich auch die besseren Pisten. Das Knie zieht jetzt ein bisschen, weil es schon ein bisschen 'wandlig' war, aber das passt schon."

"Besser, als auf der Tribüne zu sitzen"

Sie sei aber froh, angetreten zu sein. "Auf jeden Fall, es war ein Versuch. Man hat sich nicht weiß Gott was erwarten können. Neunte zu werden ist besser, als auf der Tribüne zu sitzen und zuzuschauen", sagte die Saalfeldnerin, die noch nicht entschieden hat, ob sie die restlichen Saisonrennen im Weltcup bestreiten wird.

Darüber freuen würde sich besonders Schwester Bernadette Schild.

"Es war heute wie immer, als wenn sie die ganze Saison dabei gewesen wäre. Sie hat eine Super-Routine, sie weiß sofort, was zu machen ist", erklärte die bei ihrem WM-Debüt Zwölftplatzierte.

"Gezeigt, dass die Österreicher kämpfen"

ÖSV-Sportdirektor Hans Pum freute sich ebenfalls sehr, dass Marlies Schild am Start war: "Druck oder Gefühl kannst du nicht trainieren. Das war das Schwierige an der Geschichte. Aber Gratulation, was sie geleistet hat. Dass sie den Punsh gehabt hat, dass sie so kämpft, um hier dabei zu sein. Ich glaube, dass sie alleine mit ihrem Start so vielen Skifans eine Freude gemacht und nach außen hin gezeigt hat, dass die Österreicher kämpfen. Das ist das Erfreuliche."