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Hosp überglücklich: "Es war so eine Erlösung"

Hosp überglücklich:

Nicole Hosp weiß, wem sie WM-Bronze in der Super-Kombi in Schladming zu verdanken hat.

Der Familie, dem Freund, ihren Trainern und all jenen, die nie den Glauben an sie verloren haben.

Und natürlich ihrer Willenskraft, denn die Tirolerin hat weitergekämpft, als das Aufhören im Kopf rumgeisterte. "Es hätten sich alle unsere Mädels verdient. Aber Niki hat eine lange Durststrecke hinter sich, da ist es umso schöner", sagte Damen-Cheftrainer Herbert Mandl.

Mandl: "Auch Silber war in Reichweite"

Hinter der deutschen Siegerin Maria Höfl-Riesch und der slowenischen Zweitplatzierten Tina Maze landete auf den Rängen drei bis sechs das rot-weiß-rote Paket Hosp, Michaela Kirchgasser, Kathrin Zettel und Elisabeth Görgl.

Titelverteidigerin Anna Fenninger schied im Slalom aus. "Es war klar, dass Tina und Maria aus der Abfahrt einen Vorsprung mitnehmen, der kaum wettzumachen ist.

Auch wenn man eine sehr gute Abfahrt fährt. Bei Niki wäre aber sogar mehr drinnen gewesen, aber sie hat eine Kurve vor der Traverse total verhaut", war sich Mandl sicher, dass auch Silber in Reichweite war.

Slalom-Coach: "Hosp hat hart gearbeitet"

"Ich freue mich voll für Niki. Nach ihrer langen und harten Zeit ist das jetzt echt cool. Ich glaube, jetzt geht es allen lockerer von der Hand", sagte Zettel, die hofft, dass die österreichische Medaillenlawine damit ins Rollen kam. "Niki hat sich die Medaille redlich verdient, sie hat eine harte, harte, harte Zeit hinter sich", konnte sich auch Görgl mitfreuen.

Und auch die viertplatzierte Kirchgasser blieb eine faire "Verliererin". "Sie soll sich freuen, sie hat eine zähe Saison hinter sich. Meine war auch nicht super, aber sie hat es heute runtergebracht."

Slalom-Coach Günter Obkircher strahlte über die Slalom-Performance von Hosp: "Sie hat hart gearbeitet und nun den Lohn geerntet." Und ÖSV-Sportdirektor Hans Pum ist sich sicher: "Wenn man so weit unten ist, ist es oft eine Kleinigkeit, und dann funktioniert es wieder."

Neuer Ski, alte Stärke

Bei Hosp war die "Kleinigkeit" ein neuer Ski, den sie seit Maribor fährt. Dort landete sie im Spezialslalom auf dem siebenten Platz und sicherte sich auch einen zweiten WM-Startplatz in Schladming.

"Ich mache damit weniger Fehler. Und ohne Fehler ist man natürlich ein bisschen schneller. Der Ski ist schwieriger zu fahren, man muss mehr Druck geben, aber das ist genau das, was ich brauche."

Die 29-jährige Hosp, die ihre erste Medaille seit sechs Jahren eroberte, wusste, dass sie die Chance beim Schopf packen musste.

Hosp: "Leute haben mich ins Ziel gezogen"

"Ich habe es mir in den letzen Tagen vorgestellt, denn wenn man im Kopf nicht bereit dazu ist, kann man nie eine Medaille gewinnen. Ich bin überglücklich, dass es geklappt hat. Es war so eine Erlösung."

Hosp eilte am Abend von einem Termin zum nächsten. Aber schon während ihrer Slalom-Fahrt hatte sie das erste Mal die "Hammerstimmung" erlebt.

"Die Leute haben mich richtig ins Ziel gezogen, ich habe sie schon Ausfahrt Steilhang schreien gehört, das war ein Wahnsinn!"