news

"Gold. Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn!"

Im laufenden Weltcup ist Maria Höfl-Riesch gegen Tina Maze völlig chancenlos.

Bei der Jagd nach den Goldmedaillen bei der Ski-WM in Schladming hat die Deutsche aber im Duell mit der Slowenin auf 1:1 gestellt.

"Gold. Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn", jubelte Höfl-Riesch am Freitagnachmittag nach ihrem Sieg in der Super-Kombination.

Von Slalom-Leistung überrascht

Stolz präsentierte Höfl-Riesch ihre in den deutschen Nationalfarben Schwarz, Rot und Gold bemalten Fingernägel. Besonders stolz war sie aber darauf, Maze im Slalom bezwungen zu haben.

"Ich war wirklich überrascht, dass ich Tina heute im Slalom schlagen konnte. Das macht mir sehr stolz", meinte Höfl-Riesch, die im laufenden Slalom-Weltcup mehr als 200 Punkte weniger als ihre Milka-"Teamkollegin" Maze gesammelt hat.

Heim-WM 2011 war programmiertes Highlight

Eigentlich hätte die WM 2011 in ihrer Heimat Garmisch-Partenkirchen das programmierte Karrierehighlight werden sollen.

Doch ausgerechnet vor der Heim-WM streckte sie eine Krankheit nieder. Mit viel Kampfgeist eroberte Höfl-Riesch dennoch mit Bronze in Abfahrt und Super-G zwei Medaillen vor ihrer Haustür.

"Dann würde es eng werden"

Kampfgeist bewies Höfl-Riesch nun auch in Schladming, obwohl sie nach einer bisher mageren Weltcup-Saison mit nur zwei Podestplätzen gedämpfte Erwartungen mit in die Steiermark gebracht hatte.

Der Auftakt-Super-G ging prompt in die Hose, nach dem stundenlangen Warten aufs Rennen schmiss sie die Nerven weg und schied aus.

"Ich wusste, wenn es heute nicht klappen würde, dann würde es eng werden für mich in der zweiten WM-Hälfte."

In der Kombi die beste Chance

Dann gelang ihr aber zum eigenen Erstaunen nicht nur eine passable Abfahrt, sondern auch ein bemerkenswerter Kombislalom-Durchgang.

"Er war nicht perfekt, aber solide und taktisch. Einfach der richtige. Zudem hatte auch Tina Probleme", fasste sie bei der Pressekonferenz zusammen.

"Ich wusste, dass ich in der Kombi die besten Chancen habe. Aber ich war mir dann eigentlich ziemlich sicher, dass es nicht für Gold reichen würde."

Gegen Mental-Training gewehrt

Weil es zuvor im Weltcup so gar nicht gelaufen war, hatte Ehemann Marcus Höfl seiner Gattin zu mentalem Training geraten.

"Er hat es mir in den letzten Wochen mehrmals empfohlen. Ich habe mich immer dagegen gewehrt, weil ich schon öfters schwierige Saisonen gemeistert habe", gestand die 28-Jährige lachend. "Jetzt habe ich mit Gold mein Ziel schon erreicht."

Sondermotivation Wasmeier

Ernster wurde sie beim Thema Markus Wasmeier. Der Doppel-Olympiasieger und TV-Experte hatte Höfl-Riesch zuletzt mehrfach kritisiert und letztlich sogar gemeint, die Kombi-Olympiasiegerin würde in Schladming keine große Rolle spielen.

"Natürlich ist das jetzt eine Genugtuung, vor allem mir selbst gegenüber. Und natürlich war das vielleicht eine kleine Sondermotivation. Das tut schon ganz gut", gestand Höfl-Riesch.