Das "G'riss" um WM-Tickets war im ÖSV in der Vergangenheit definitiv bereits größer.
Die Zeiten, in denen selbst ein Sieg nicht zu einem Fix-Platz bei einer WM reichte, sind jedenfalls vorbei.
Wirklich aufdrängen konnten sich bisher nur wenige, viele Plätze sind noch zu haben. Dafür reicht mitunter - wie etwa im Riesentorlauf - ein einziges absolutes Top-Ergebnis aus.
Überraschungen in Form von WM-Debütanten sind nicht nur möglich, sondern durchaus wahrscheinlich.
LAOLA1 hilft mit unserer "Road to Schladming" im Quali-Kampf den Überblick zu bewahren.
RIESENTORLAUF
Adelboden war die letzten Chancen für die Riesentorläufer, sich für das WM-Team zu empfehlen.
Wirklich genützt hat diese Chancen kein Läufer. Mit einem Podestplatz wäre ein Startplatz bereits fix.
Den hat nur Marcel Hirscher. Nach vier Podestplätzen patzte der Salzburger in Adelboden zwar, zeigte aber, dass er im Kampf um Gold ganz oben auf der Rechnung zu haben ist.
Für seine Teamkollegen gilt das in der aktuellen Form nicht.
Im Kampf um die WM-Tickets zeigten die Routiniers Philipp Schörghofer und Benjamin Raich am Chuenisbärgli aber auf. Mit den Rängen 7 und 8 brachten sie sich zurück ins Rennen um die WM-Startplätze. Vor Adelboden galt das Duo als Außenseiter, nun haben sie die besten Karten.
Verschlechtert haben sich gingegen die Aussichten für Marcel Mathis und Christoph Nösig, die die Final-Quali in Adelboden verpassten und danach Kritik vom Chef einstecken mussten. "Das hatte wenig mit Rennfahren zu tun, mehr mit Ski-Urlaub", meinte Mathis Berthold in seiner direkten Art.
Fünfter im Bunde ist Hannes Reichelt, der sich in Adelboden trotz eines schweren Fehlers qualifizieren konnte, im Finale allerdings ausschied. Von den fünf Anwärtern hat er mit Rang sechs das beste Saison-Ergebnis - eingefahren allerdings beim Saison-Auftakt in Sölden.
SLALOM:
Sölden | B.Creek | Val d\'Isere | A.Badia | Adelboden | |
---|---|---|---|---|---|
Marcel Hirscher | 3. | 2. | 1. | 2. | 16. |
Benjamin Raich | 8. | 30. | 25. | 13. | 8. |
Philipp Schörghofer | 52. | 19. | 17. | Out | 7. |
Hannes Reichelt | 6. | 12. | 23. | 25. | Out |
Marcel Mathis | 12. | 17. | 8. | 16. | 33. |
Christoph Nösig | 23. | 10. | 9. | 12. | 31. |
Matthias Mayer | DNS | 16. | DNS | 38. | 58. |
Romed Baumann | 20. | 23. | 25. | 36. | Out |
Stefan Brennsteiner | 34. | DNS | DNS | DNS | DNS |
Bei den letzten beiden Weltmeisterschaften war die Slalom-Aufstellung für die ÖSV-Trainer relativ einfach.
Durch die WM-Titel von Mario Matt (2007) und Manfred Pranger (2009) durfte das ÖSV-Team jeweils fünf Läufer an den Start schicken.
Das Quintett Raich, Pranger, Herbst, Hirscher und Matt stellte sich praktisch von selbst auf.
In diesem Jahr ist alles anders: Österreich hat nur vier Startplätze, aus den Top 5 muss damit auf alle Fälle einer zuschauen. Damit bleibt zumindest einer der "Big Five" auf der Strecke.
Marcel Hirscher hat seinen Startplatz längst in der Tasche. Mit den Siegen in Madonna di Campiglio und Zagreb untermauerte der Salzburger seine Vormacht-Stellung im ÖSV-Technikteam.
Mit Rang drei in Zagreb hat Mario Matt mehr als nur eine Hand am WM-Ticket. Auch, weil der Tiroler in den Trainings neben Hirscher der schnellste Mann sein soll.
Um die übrigen zwei Startplätze kämpfen mit Reinfried Herbst, Manfred Pranger und Benjamin Raich drei Routiniers. Nur Außenseiter-Chancen hat Wolfgang Hörl.
Bisher haben Herbst und Pranger die besseren Karten. Raich fehlt noch ein Top-Ten-Platz.ABFAHRT:
Levi | Val d\'Isere | Madonna | Zagreb | Adelboden | Wengen | Kitzbühel | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Marcel Hirscher | 2. | 3. | 1. | 1. | 1. | 2. | 1. |
Mario Matt | Out | 8. | 37. | 3. | 2. | 12. | Out |
Manfred Pranger | 12. | 6. | 17. | Out | 7. | 16. | 9. |
Reinfried Herbst | 6. | 14. | 7. | 19. | Out | 15. | Out |
Benjamin Raich | 20. | 29. | 12. | 12. | Out | 18. | 5. |
Wolfgang Hörl | 35. | 9. | 24. | 34. | 38. | 22. | Out |
Manuel Feller | 40. | 23. | Out | Out | 16. | 20. | Out |
Rainer Schönfelder | 52. | 50. | 36. | Out | 45. | Out | 32. |
Manuel Wieser | 55. | DNS | DNS | DNS | DNS | DNS | DNS |
Marc Digruber | DNS | Out | DNS | DNS | 43. | DNS | DNS |
In der Abfahrt zeichnet sich der spannendste Kampf um die WM-Tickets ab. Die Zeiten, in denen selbst ein Sieg nicht für einen Startplatz reichte, sind zwar vorbei. Ein Podestplatz muss aber schon her.
Klaus Kröll hat diesen bereits in der ersten Saison-Abfahrt eingefahren. In Bormio fuhr er als Vierter nur hauchdünn am ersten Saisonsieg vorbei.
Den schnappte sich Hannes Reichelt, für den es zuvor so gar nicht laufen wollte. Mit dem Sieg kann sich der Radstädter der WM vor der Haustür aber beruhigt nähern.
Um die übrigen beiden Plätze hat Max Franz trotz seiner verletzungsbedingten Pause von drei Rennen noch die Nase vorne. Mit Florian Scheiber klopft ein weiterer WM-Debütant an.
Georg Streitberger, Joachim Puchner und Romed Baumann sind bei den Klassikern in Wengen und Kitzbühel gefordert. Klar ist, dass mehr als vier Abfahrer im ÖSV-Kader stehen werden und die endgültige Entscheidung erst nach den Trainings fallen wird.
SUPER G:
L.Louise | B.Creek | Gröden | Bormio | Wengen | Kitzbühel | |
---|---|---|---|---|---|---|
Hannes Reichelt | 18. | 24. | 38. | 1. | ||
Klaus Kröll | 3. | 9. | 29. | 4. | ||
Max Franz | 2. | Out | DNS | DNS | ||
Florian Scheiber | 11. | 4. | 22. | 21. | ||
Georg Streitberger | 28. | 6. | 14. | Out | ||
Joachim Puchner | 12. | 14. | 13. | Out | ||
Romed Baumann | 31. | 19. | 37. | 8. | ||
Matthias Mayer | 23. | 21. | 19. | Out | ||
Johannes Kröll | 15. | Out | 52. | 42. | ||
Frederic Berthold | 38. | 52. | 23. | DNS | ||
Benjamin Raich | 35. | DNS | DNS | DNS | ||
Otmar Striedinger | DNS | 56. | 45. | 25. |
Wie in der Abfahrt zeichnet sich auch im Super-G ein Generationenwechsel ab. Routiniers wie Benni Raich oder Klaus Kröll sind weit von einem WM-Startplatz entfernt.
Für zusätzliche Brisanz im WM-Kampf sorgt der Kalender. Vor Schladming stehen lediglich vier Super-G-Rennen am Weltcup-Programm - im Jänner mit Kitzbühel gar nur einer.
Erste Tendenzen sind daher schon erkennbar. Mit den Podestplätzen haben Joachim Puchner und Hannes Reichelt bereits einen Fuß in der Drehtür des WM-Quartiers.
Matthias Mayer überzeugte durch Konstanz. Der Kärntner schaffte es zwar noch nicht aufs Podest, war aber als einziger ÖSV-Läufer konstant im Spitzenfeld zu finden.
Kröll und vor allem Raich brauchen in Kitzbühel einen Podestplatz, um auf den WM-Zug aufzuspringen.
Philipp Bachtik
L.Louise | B.Creek | Gröden | Kitzbühel | |
---|---|---|---|---|
Matthias Mayer | 6. | 7. | 6. | 2. |
Joachim Puchner | 3. | 21. | 9. | 21. |
Hannes Reichelt | 22. | 3. | 11. | 14. |
Klaus Kröll | 15. | 23. | 7. | 16. |
Georg Streitberger | 16. | 14. | 17. | 11. |
Max Franz | 8. | Out | DNS | Out |
Romed Baumann | 23. | 28. | 49. | 12. |
Florian Scheiber | 37. | 12. | 36. | 23. |
Benjamin Raich | 42. | Out | 20. | 25. |
Marcel Hirscher | DNS | 33. | DNS | DNS |
Otmar Striedinger | 56. | DNS | 38. | DNS |