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Hosp und Kirchgasser teilen Medaillen-Jubel

Hosp und Kirchgasser teilen Medaillen-Jubel

Nicole Hosp hat mit Medaille Nummer elf ihren misslungenen WM-Start vergessen lassen, Michaela Kirchgasser gleich beim ersten Antreten in Beaver Creek zugeschlagen.

Beide ÖSV-Damen waren am Montag nach Silber (Hosp) und Bronze (Kirchgasser) in der Kombination hinter Weltmeisterin Tina Maze mehr als glücklich.

"Ich stehe auf Colorado"

Für Hosp ist Colorado in diesem Winter zudem ein guter Boden.

Im November hatte sie in Aspen den Slalom gewonnen und ihren ersten Weltcupsieg seit über sechs Jahren gefeiert.

In Beaver Creek holte sie nun ihre bereits elfte Medaille (3 bei Olympia, 8 bei Weltmeisterschaften), die sie zahlenmäßig zur erfolgreichsten Edelmetall-Sammlerin Österreichs gemacht hat.

"Ich stehe auf Colorado", sagte Hosp lachend. Es hat zwar in den Speed-Events nicht gut für mich begonnen, umso schöner ist das jetzt", freut sich die Tirolerin, die im Super-G ausgeschieden war und in der Abfahrt die interne Qualifikation verloren hatte.

Erinnerungen an Are helfen

Geholfen habe ihr, dass sie an die WM 2007 in Are gedacht hatte.

"Damals hat es auch ähnlich schlecht begonnen und dann ist es doch noch eine so gute WM für mich geworden", erinnerte sie an die Titelkämpfe in Schweden, wo sie Riesentorlauf-Weltmeisterin geworden war und Bronze in der Abfahrt geholt hatte.

Eine Läuferin für Großereignisse

Hosp bewies in Beaver Creek somit einmal mehr, dass sie eine Big-Event-Skifahrerin ist.

"Ich weiß, was ich da zu tun habe. Mich beeindrucken der ganze Medienrummel und die Leute nicht. Ich fokussiere mich immer auf mich und versuche, einfach gut zu fahren", erklärte sie ihr Erfolgsgeheimnis.

Abfahrts-Sieg als großes Ziel

Genau genommen hat Hosp nur noch ein ganz großes Karriere-Ziel, nämlich endlich auch eine Abfahrt zu gewinnen. Es ist die einzige Disziplin, in der ihr noch kein Erfolg gelungen ist. Medaillen hat sie in bereits allen Disziplinen gewonnen.

Im Sommer hatte die 31-Jährige deshalb mit männlichen Kapazundern wie Beat Feuz oder Manuel Osborne-Paradis Abfahrt trainiert.

"Da kann man sich viel abschauen", meint Hosp. Bei den Rennen habe die Umsetzung zwar noch nicht so geklappt wie gewünscht, "insgesamt bin ich aber einen großen Schritt weiter. Vielleicht klappt's ja bei einem Rennen nach der WM", hat Hosp, deren Karriereverlauf offen ist, die Hoffnungen noch nicht aufgegeben.

Mit Taktik zum Erfolg

Den Kombi-Slalom sei sie taktisch gefahren, analysiert Hosp. "Er war ja von Tinas Trainer gesetzt. Ich habe oben den Rhythmus gesucht und dann erst Gas gegeben."

Ihr Kombi-Antreten sei nun sicher ein Vorteil für den Spezial-Slalom am kommenden Samstag, ist Hosp überzeugt.

"Die Abfahrt meines Lebens"

Michaela Kirchgasser hatte jeden Grund, sich selbst auf die Schulter zu klopfen.

Zwei Jahre nachdem sie in Schladming Slalom-Vizeweltmeisterin geworden war und damit ihre erste Einzelmedaille geholt hatte, überzeugte sie bei der WM 2015 vor allem in der Kombi-Abfahrt.

"Ich hatte die Abfahrt meines Lebens und im Slalom ist mir auch einer ausgekommen", strahlte sie über das ganze Gesicht.

Volle Konzentration auf WM

Bei Großereignissen werde sie auf ihre alten Tage eben immer besser, meinte die stets gut gelaunte Kirchgasser grinsend. Drei ihrer nun fünf Medaillen hat sie bisher aber im Teambewerb geholt.

"Die Saison war bisher nicht wirklich schlecht. Aber ich habe mich voll auf diese WM konzentriert. Und gleich beim ersten Start eine Medaille zu holen, ist stark", sagte sie einen Tag vor dem Team-Event in Vail.

"Kirchgasserische Fehler"

Vor zwei Jahren war Kirchgasser in Schladming noch unglückliche WM-Vierte in der Kombi gewesen.

"Diesmal hatte ich auch Glück, denn Anna (Fenninger, Anm.) ist einen wirklich starken Slalom gefahren", gestand sie in Colorado.

Insgesamt sei die Genugtuung auch deshalb besonders groß, weil sie es so oft auch selbst verbockt habe. "Ich gebe immer alles. Aber mit den kirchgasserischen Fehlern habe ich es mir oft schon auch selbst zunichte gemacht."

Stolz auf Abfahrts-Leistung

Stolz sei sie vor allem auf ihre Abfahrtsleistung gewesen.

"Normalerweise wird mir ja oft das Tempo zu hoch und dann bin ich gleich wieder mit der Angsthasen-Hocke unterwegs. Hier ist es aber Gott sei Dank technisch und kurvig."