Zwei Siege, vier Podestplätze. Am Ende liest sich die rot-weiß-rote Bilanz der Super-G-Saison 2011/12 akzeptabel.
Zu Saisonbeginn kamen die ÖSV-Herren aber gerade in der einstigen Paradedisziplin nur schwer auf Touren.
Den ersten Podestplatz gab es - auch bedingt durch die Absagen ind Kitzbühel und Garmisch-Partenkirchen - erst Ende Februar in Crans Montana.
Die Saisonsiege fuhren Benjamin Raich und Klaus Kröll. Neben Raichs Sieg ist Crans Montana ist vor allem der dritte Platz von Marcel Hirscher beim Saisonfinale als Überraschung hervorzustreichen.
Die Top-Nation im Super G war aber wie in der Abfahrt die Schweiz. Vier Siege und acht Podestplätze unterstreichen die starke Vorstellung der Eidgenossen. Die Kristallkugel geht aber dennoch an Norwegen in person von Aksel Svindal.
Super-G-Saisonen im Vergleich:
Österreichs Herren reden nach dem schwachem Saisonstart bei der Kristallvergabe nicht mit. Auch beim Punkteschnitt geht es in dieser Saison wieder deutlich nach unten.
Im Schnitt um 40 Zähler pro Rennen fahren Kröll, Raich und Co. ein. An der mannschaftlichen Dichte mangelt es nicht. Viel mehr fehlen die "Big Points" durch Siege und Podestplätze. Die Punkteausbeute pro Läufer in den Punkterängen sinkt auf 27,58 Zähler - der schwächste Wert der letzten fünf Saisonen.
Die Saison in Zahlen:
06/07 | 07/08 | 08/09 | 09/10 | 10/11 | 11/12 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Durchschnittliche ÖSV-Punkte | 205,25 | 242,29 | 173 | 194,83 | 246 | 206,86 |
ÖSV-Punkte pro Rennen und Läufer | 30,41 | 29,75 | 30,89 | 33,4 | 34,32 | 27,58 |
Durchschnittlicher Sieg-Vorsprung | 0,405 | 0,126 | 0,35 | 0,22 | 0,29 | 0,17 |
Legende:
1...Bester ÖSV-Läufer, 2...ÖSV-Herren in den Punkterängen, 3...ÖSV-Punkte,
4...Punkteschnitt ÖSV in den Punkterängen, 5...Punkteschnitt aller gestarteten ÖSV-Läufer
Das schwächste ÖSV-Ergebnis gibt es beim Super G in Beaver Creek, wo sich zwar fünf Österreicher in den Punkterängen klassieren, mit Reichelt und Raich aber nur zwei in den Top 10.
Im Saisonfinish kann das Berthold-Team dann wieder an gewohnte Leistungen im Super-G anschließen. Bei den Super Gs in Crans Montana, Kvitfjell und Schladming wird immer die 200er-Marke durchbrochen.
Beim Weltcupfinale stellt der ÖSV im 27er-Starterfeld neun Läufer, was ein weiteres Indiz für die mannschaftliche Stärke ist.
Nationencup Super G:
Rennen | Sieger | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
---|---|---|---|---|---|---|
L.Louise | Svindal (NOR) | Kröll (5.) | 9 | 204 | 22,67 | 18,54 |
B.Creek | Viletta (SUI) | Reichelt (5.) | 5 | 102 | 20,4 | 9,27 |
Gröden | Feuz (SUI) | Franz (5.) | 7 | 155 | 22,14 | 14,09 |
C.Montana I | Cuche (SUI) | Raich (5.) | 9 | 253 | 28,11 | 23 |
C.Montana II | Raich (AUT) | 7 | 256 | 36,57 | 25,6 | |
Kvitfjell I | Kröll/Feuz | 8 | 254 | 31,75 | 23,09 | |
Kvitfjell II | Jansrud (NOR) | Kröll (4.) | 9 | 205 | 22,78 | 18,64 |
Schladming | Innerhofer | Hirscher (3.) | 6 | 226 | 37,67 | 20,55 |
60 | 1655 | 27,58 | 19,47 | |||
(7,5) | (206,86) |
Die Team-Stärke spiegelt sich auch im Nationencup wieder. Die ÖSV-Herren behaupten ihre Nummer-1-Position klar.
Die Schweiz rückt zwar näher, der Vorsprung beträgt aber immer noch mehr als respektable 447 Punkte.
Und während die Schweiz mit Didier Cuche den Teamleader verliert, drängen bei Österreich mit Max Franz und Matthias Mayer von unten zwei hoffnungsvolle junge Läufer nach.
Den größten Sprung nach vorne macht das Zwei-Mann-Team aus Norwegen. Weltcupsieger Aksel Svindal und sein Landsmann Kjetil Jansrud hamstern um 591 Punkte mehr als im vergangenen Winter und sind damit die Nummer 3 im Nationen-Ranking.
Medaillenspiegel:
Platz | Nation | 10/11 | 11/12 | |
---|---|---|---|---|
1. | Österreich | 1476 | 1655 | +179 |
2. | Schweiz | 923 | 1208 | +285 |
3. | Norwegen | 164 | 755 | +591 |
4. | Kanada | 240 | 503 | +263 |
5. | Italien | 456 | 465 | +9 |
Während Österreich im Nationencup klar an der Spitze liegt, bleibt in einem "Medaillenspiegel" nur der dritte Rang.
Stärkste Nation ist hier die Schweiz gefolgt von Norwegen.
Sieg-Vorsprünge:
Siege |
|
| Gesamt | |
---|---|---|---|---|
Schweiz | 4 | 1 | 3 | 8 |
Norwegen | 2 | 2 | 2 | 6 |
Österreich | 2 | 0 | 2 | 4 |
Italien | 1 | 0 | 0 | 1 |
Frankreich | 0 | 2 | 1 | 3 |
USA | 0 | 1 | 0 | 1 |
Kanada | 0 | 1 | 0 | 1 |
Die Zeiten der klaren Super-G-Siege sind längst vorbei. Auch bedingt durch das Startnummern-Reglement, nach dem die Top-Läufer mit Nummern zwischen 16 und 22 fahren müssen. Zur Erinnerung: Hermann Maier war in seiner besten Zeit im Super G meist mit Nummer 8 unterwegs.
Den "deutlichsten" Sieg feiert Beat Feuz in Gröden, wo er Miller um 0,3 Sekunden hinter sich lässt. Im Saison-Finish gibt es zwei ganz enge Entscheidungen.
So teilen sich in Kvitfjell Kröll und Feuz den Sieg, Jansrud hat als Dritter auch nur 3 Hundertstel Rückstand. Beim Finale in Schladming siegt Innerhofer 2 Hundertstel vor Pinturault, Hirscher fehlen als Drittem nur 6 Hundertstel zur absoluten Top-Sensation.
Marken-Weltcup:
Ort | Zeitabstand | Sieger-Duo |
---|---|---|
Lake Louise | +0,23 | Svindal vor Cuche |
Beaver Creek | +0,20 | Viletta vor Svindal |
Gröden | +0,30 | Feuz vor Miller |
Crans Montana I | +0,16 | Cuche vor Hudec |
Crans Montana II | +0,24 | Raich vor Theaux |
Kvitfjell I | +0,00 | Kröll und Feuz ex aequo |
Kvitfjell II | +0,21 | Jansrud vor Svindal |
Schladming | +0,02 | Innerhofer vor Pinturault |
1,36 (0,17) |
Head und Salomon liefern sich im Marken-Weltcup ein enges Rennen, dass die Vorarlberger letztlich für sich entscheiden.
Verantwortlich dafür sind vor allem die beiden Norweger Svindal und Jansrud, die zwei Siege und vier Podestplätze besteuern.
Salomon weist durch Kröll, Feuz und Viletta zwar vier Saisonsiege auf - am Ende fehlen aber 85 Punkte auf das "Speed-Double".
Philipp Bachtik
Marke | 10/11 | 11/12 | Differenz | |
---|---|---|---|---|
1. | Head | 495 | 1105 | +610 |
2. | Salomon | 500 | 1020 | +520 |
3. | Rossignol | 170 | 465 | +295 |
4. | Atomic | 660 | 435 | -125 |