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Trainer funken Vonn dazwischen

Trainer funken Vonn dazwischen

Ein falscher Funkspruch hat Lindsey Vonn am Donnerstag in Schladming den Versuch, den 2.000-Punkte-Rekord von Hermann Maier zu knacken, vermasselt.

Die US-Amerikanerin fuhr ein Tor falsch an und landete im letzten Weltcup-Super-G der Saison an der sechsten Stelle, sicherte sich aber die kleine Kristallkugel.

Der Tagessieg ging an die Deutsche Viktoria Rebensburg vor der US-Amerikanerin Julia Mancuso (0,18 Sek.) und der Französin Marion Rolland (0,21).

Anna Fenninger verpasste als Vierte das Podest (0,53) und wurde im Super-G-Weltcup als Dritte noch von Mancuso überholt.

Dazwischen gefunkt

Vonn war sauer, weil ihr die Trainer gesagt hatten, sie könne eine Passage im unteren Teil schneller anfahren, weil die Geschwindigkeit nicht so hoch sei.

Doch kam die nun 16-fache Gewinnerin von Kristallkugeln - alleine in dieser Saison die große für den Gesamtweltcup, sowie nun die kleine für Abfahrt, Super-G und Super-Kombination - flotter als jede andere da hin und war so zu gerade dran:

"Oben hatte ich einen guten Lauf, aber leider habe ich einen Report für die letzte 'Banane' bekommen, dass ich die gerade fahren kann. Aber da hat mir dann die Richtung gefehlt", erklärte die 27-jährige US-Amerikanerin.

Nun auch Slalom

Auf den Saisonrekord von Maier fehlen Vonn nun noch 52 Punkte, die sie in den verbleibenden zwei Technikbewerben bei der WM-Generalprobe für 2013 noch holen kann.

"Das war eine große Chance heute auf die 2.000 Punkte. Aber wir haben noch zwei Rennen, es ist noch alles möglich", betonte Vonn. Bei Fixierung des Rekordes hätte sie den Slalom am Samstag ausgelassen, nun wird sie ihn in der Hoffnung auf ein paar Punkte fahren und peilt im Riesentorlauf am Sonntag das Podest an.

Mit Platz zwei zuletzt in Ofterschwang und dem Sieg in Aare hat sie bewiesen, dass sie auch in der klassischen Alpin-Disziplin aufs Stockerl fahren kann.

Fenninger zufrieden

Um Vonn die Super-G-Kugel noch abnehmen zu können, hätte Fenninger gewinnen müssen und die Kontrahentin nicht punkten dürfen.

"Es war extrem schwierig, die weichen Bedingungen sind nicht so 'meins'. Ich habe alles gegeben, mich gut gefühlt und hatte auch Speed. Mit diesem Abschluss bin ich zufrieden, unglaublich, dass ich unter den drei im Super-G-Weltcup bin", sagte die Salzburgerin, die auf eine gute Saison mit vier Podesträngen zurückblickte.

"Es waren sehr gute Rennen dabei, ich bin stolz auf sehr vielen Passagen. Ich werde dranbleiben und weiterarbeiten, man hat gesehen, dass auch Lindsey Fehler macht. Wenn man konstant gut fährt, dann ist auch sie sicher in Reichweite."

Rebensburg in Form

Nach sechs Riesentorlaufsiegen im Weltcup landete Rebensburg erstmals im Super-G auf dem Podest. Ihre Speed-Fähigkeiten hatte die 22-Jährige diese Saison schon oft gezeigt, aber gute Zwischenzeiten noch nie ins Ziel gebracht.

Beste Saisonleistung der zweifachen Super-G-Juniorenweltmeisterin war Platz 20 in Garmisch-Partenkirchen.

"Ich habe es nicht erwartet, aber gewusst, dass ich bei einer fehlerfreien Fahrt auch im Super-G gewinnen kann. Das ist ein wunderschöner Tag für mich, es war cool zu fahren", meinte Rebensburg, die am Sonntag große Favoritin auf den Gewinn der kleinen Riesentorlauf-Kristallkugel ist.

Der letzte Pärson-Bauchfleck

Hinter Fenninger nächstbeste ÖSV-Läuferinnen waren Elisabeth Görgl auf Rang elf und Stefanie Moser auf zwölf.

Andrea Fischbacher blieb als 16. ebenso außerhalb der Punkteränge wie Nicole Hosp als 23.

Emotionales Highlight war das Abschiedsrennen von Anja Pärson, die 30-jährige Schwedin landete in ihrem letzten Karriere-Weltcup-Bewerb an achter Stelle und zeigte im Zielraum noch einmal ihren traditionellen Bauchfleck.