news

Hirscher triumphiert in Alta Badia

Hirscher triumphiert in Alta Badia

Zweiter Saisonsieg und zum Drüberstreuen die Führung im Gesamt- und Slalom-Weltcup.

Marcel Hirscher ist derzeit das große Aushängeschild von Österreichs alpinen Ski-Herren.

Der Salzburger hat am Montag den Slalom in Alta Badia gewonnen, damit ging auch der zweite Saisonsieg der ÖSV-Truppe auf das Konto des 22-jährigen Jungstars.

Hirscher eine Klasse für sich

Hirscher, der bereits nach dem ersten Durchgang in Führung lag, distanzierte die Konkurrenz auf der Gran-Risa-Strecke deutlich, mit Respektabstand folgten der italienische Olympiasieger Giuliano Razzoli (+0,56 Sekunden) und der Deutsche Felix Neureuther (0,60) auf den Plätzen zwei und drei.

Hirscher hat damit so wie Marlies Schild bei den Damen perfekte Werbung für die Heim-Slaloms in Flachau am Dienstag (Damen) und Mittwoch (Herren) gemacht, ein Zuschaueransturm ist garantiert.

Übrige ÖSV-Herren zurück

Mit seinem fünften Weltcup-Sieg, dem zweiten im Slalom, verhinderte Hirscher ein österreichisches Debakel.

Der zweitbeste ÖSV-Läufer Manfred Pranger landete auf Rang 9, Wolfgang Hörl wurde 19..

Die arrivierten Athleten Benjamin Raich (23.) und Alta-Badia-Titelverteidiger Reinfried Herbst (25.) landeten im geschlagenen Feld, Mario Matt schied im ersten Lauf aus.

Vom Physio aufs Sieges-Podest

Hirscher hat am Sonntag im Riesentorlauf in Alta Badia Rang fünf belegt, wurde dabei aber von einem Hexenschuss mit schweren Rückenschmerzen geplagt.

"Der Muskel hat zugemacht. Ich war deshalb am Sonntag noch drei Stunden bei der Physiotherapie. Ich habe dem Physiotherapeuten einen ganzen Haufen zu verdanken", meinte Hirscher, der dem Druck der Halbzeit-Führung standhielt und im Finale mit der fünftbesten Zeit noch einmal voll attackierte.

Fehler weckt auf

"Die Anspannung war gewaltig", gestand Hirscher aber danach im Ziel. "Ich habe gewusst, dass ich wieder angreifen muss, alles andere hilft eh nichts."

In der Mitte des zweiten Laufes war Hirscher schon mit einem Bein im Aus gestanden, rettete sich aber gekonnt. "Danach war ich hellwach", meinte Hirscher erleichtert.

"Der Slalom taugt mir nicht"

Kurios, dass Hirscher eigentlich gar kein Freund dieses Rennens ist. "Es ist wirklich wunderschön in Südtirol, aber dieser Slalom taugt mir nicht."

Angesichts von Hirschers Leistungen gerät fast in Vergessenheit, dass er sich im Februar in Hinterstoder einen Kahnbeinbruch im linken Fuß zugezogen hat.

Pranger im Finale verbessert

Pranger fand im ersten Lauf überhaupt nicht ins Rennen und lag "sehr enttäuscht" auf Rang 22. Die Anwesenheit seiner Familie hat den Tiroler aber anscheinend richtig motiviert.

"Mein Sohn Mario hat mich gefragt, ob ich noch einmal fahren darf. Das hat mir schon zu denken gegeben", berichtete Pranger, der Drittschnellste im zweiten Lauf. Die Folgen seines schweren Sturzes auf den Kopf im Europacup-Slalom in Obereggen hat Pranger gut weggesteckt.

"In der Vorbereitung hat mich das Schleudertrauma sicher behindert, aber heute war ich voll fit."

Fehlstart für Matt

Für Matt ist auch das zweite Saisonrennen nicht nach Wunsch verlaufen, nach Platz 18 in Beaver Creek schied der zweifache Weltmeister (2001, 2007) diesmal aus.

Der 32-Jährige setzte damit seine traurige Alta-Badia-Serie fort, beim fünften Start in diesem Slalom kam zum fünften Mal vorzeitig das Aus.

"Das ist brutal schade, denn heute hätte es wirklich super gepasst. Ich hatte ein super Gefühl, einen guten Rhythmus und habe mich total wohl gefühlt. Leider bin ich minimal auf den Schuh gekommen und weggerutscht, und schon war es vorbei", sagte der 32-jährige Tiroler.

Schönfelder will weiter kämpfen

 Rainer Schönfelder riss 3,46 Sekunden Rückstand auf und verpasste als 54. das Finale mehr als deutlich.

"Ich weiß, optisch und vom Ergebnis her schaut mein Rennen in Alta Badia ganz beschissen aus. Aber so zäh es ist, ich stelle mich dem jetzt", meinte der Kärntner, der nun am Mittwoch in Flachau unter Zugzwang steht.

ÖSV-Cheftrainer Mathias Berthold hat angekündigt, nach Flachau und vor dem intensiven Jänner eventuelle Veränderungen im Slalom-Team vorzunehmen.