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Souveräner Sieg: Shiffrin ist neue "Snow Queen"

Souveräner Sieg: Shiffrin ist neue

Mikaela Shiffrin hat sich das nach dem Semmering-Ausfall verloren gegangene Rote Trikot als Gesamtführende im Slalom zurückgeholt.

Auf dem Bärenberg von Zagreb feierte die 17-jährige US-Amerikanerin bei frühlingshaften Temperaturen ihren zweiten Weltcupsieg, auf den weiteren Podesträngen landeten die Schwedin Frida Hansdotter (+1,19 Sek.) und die Kanadierin Erin Mielzynski (1,76).

Beste Österreicherin bei Ausfällen der Topläuferinnen Kathrin Zettel und Michaela Kirchgasser wurde Bernadette Schild, die als Siebente einen großen Schritt in Richtung WM-Teilnahme machte.

Maze out und überlegen voran

Während im Finale alles auf den Generalangriff der Halbzeitzweiten Tina Maze wartete, wurde die Erfolgsserie der Slowenin auf dem Sljeme beendet.

Sie fädelte ein und schied erstmals in dieser Saison aus. Ausgerechnet übrigens in dem von ihrem Coach Livio Magoni gesteckten Kurs.

Maze führt im Gesamtweltcup weiterhin überlegen mit 1.139 Punkten vor der Deutschen Maria Höfl-Riesch (687), die Tagessechste wurde, und Zettel (597).

"Hat Spaß gemacht"

Shiffrin kam mit den Schneeverhältnissen am besten zurecht und fühlte sich auch in dem von ihrem Trainer Roland Pfeifer gesteckten ersten Lauf pudelwohl.

"Ich hatte noch nie einen perfekten Lauf, es war aber ein guter, schneller Lauf. Mein Trainer hat den Kurs gesetzt, das hat Spaß gemacht", meinte die qirlige und selbstbewusste junge Dame.

Sie wisse aber nicht, ob sie schon bereit für den zweiten Sieg sei. "Nervös bin ich nicht, ich kenne das ja schon."

Zwei Mal Laufbestzeit

Und wie sie bereit war, sie stellte in Lauf zwei sogar erneut Bestzeit auf.

Cool gab sie sich, nachdem der klare Triumph vor 9.000 Zuschauern feststand und die Krone auf die neue "Snow Queen" wartete. "Ich hoffe, sie passt und sieht gut aus."

Ihre Gefühle indes hatte sie noch nicht genau sortiert. "Ich habe schon in Aare gesagt, ich habe keine Ahnung, was ich darüber denken soll."

Noch nicht mit dem letzten Risiko

Bernadette Schild bot in Abwesenheit ihrer verletzten Schwester, der vierfachen Zagreb-Siegerin Marlies Schild, eine gute Leistung, auch wenn vor allem im ersten Lauf (17.) mehr drinnen gewesen wäre.

"Sehr solide, aber nicht großartig. Das letzte Risiko fehlt noch", sagte die seit 2. Jänner 23-Jährige.

Das Endergebnis stimmte sie als verspätetes Geburtstagsgeschenk dann doch zufrieden. "Ich bin sehr stolz, auch wenn ich noch immer nicht mit dem letzten Risiko fahre."

WM-Ticket spukt nicht herum

Sie mache es Schritt für Schnitt und hoffe, dass irgendwann auch mal ein größerer Schritt folgen wird.

"Ob es das schon mit dem WM-Ticket war, weiß ich nicht. Es sind ja noch zwei Slaloms, und in die gehe ich mit den gleichen Ambitionen wie bisher", meinte sie nach Einstellung des bisher besten Karriereergebnisses.

Hosp erstmals in Top-15

Hosp hat mit Rang elf ihr erstes Top-15-Saison-Ergebnis im klassischen Slalom im Trockenen und darf auch in dieser Disziplin nach Schladming schielen.

"Der zweite Lauf war ganz ansprechend, aber nicht perfekt. Aber es wird schon", meinte die Tirolerin.

Carmen Thalmann, zur Halbzeit als beste Österreicherin 13., wurde Zwölfte.

"Es ärgert mich, dass ich es nicht so rüberbringe. Ich möchte voll attackieren, muss aber auch durchkommen", meinte die Kärntnerin. Alexandra Daum landete auf Platz 18.

Zettel nicht ganz fit am Start

Die derzeit besten ÖSV-Läuferinnen Zettel und Kirchgasser scheiterten bereits im ersten Durchgang, womit die Chancen des rot-weiß-roten Verbandes auf einen Podestplatz dahin waren.

Der WM-Qualidruck galt für das Duo nicht als Ausrede, sind die beiden doch die einzigen die bereits für den Torlauf fix gesetzt sind.

Vielmehr litt die Niederösterreicherin Zettel unter einer schweren Verkühlung mit Hals- und Kopfschmerzen.

"Ausfall wurmt mich sehr"

"Das ist heute sehr schnell gegangen. Ich hatte mir vorgenommen, gleich am ersten Tor zu attackieren, aber das war zu viel des Guten. Ich bin aber auch nicht ganz fit. Klar bin ich enttäuscht, weil ich mir viel vorgenommen habe."

"Aber ich habe gelernt, dass ich solche Dinge schnell abhake. Ich hoffe, dass es mit der Verkühlung nicht schlimmer wird und ich das Speedtraining in Schladming machen kann", sagte die Gewinnerin des Aspen-Slaloms, die zuletzt auf dem Semmering Zweite war.

Kirchgasser hingegen war fast fassungslos, sie erwischte eine Vertikale nicht mehr.

"Keine Ahnung, was da los war. Es war sehr komisch, es ist auch ein total eigener Schnee. Ich hab momentan überhaupt kein Gefühl, was da heute los war", meinte die Salzburgerin, die im Vorjahr an die dritte Stelle gekommen war.

"Deshalb wurmt mich das gerade sehr sehr." Es war ihre dritte Slalom-Nullnummer in dieser Saison.

Piste trotzt warmen Temperaturen

Nur vier Österreicherinnen kamen ins Klassement. Zu den Ausfällen von Zettel und Kirchgasser im ersten kam jener von Jessica Depauli im zweiten.

Ramona Siebenhofer und Eva-Maria Brem hatten die Finalteilnahme verpasst.

Trotz Warmwettters hielt die Piste erstaunlich gut, wie Läuferinnen mit hohen Startnummern bewiesen.

Die Norwegerin Nina Löseth wurde mit Nummer 42 Vierte, die Französin Laurie Mougel mit Nummer 40 Fünfte.