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"Nur über depperten Glasbecher geredet"

Marcel Hirscher (Erster im Gesamt-Weltcup): "Ich kapiere gar nichts. Es ist sicherlich ein großer Schritt getan. Ich habe noch nie in meiner Karriere so riskiert wie im zweiten Durchgang. Echt brutal, was sich abgespielt hat seit Jänner. Jeder hat nur noch über den depperten Glasbecher geredet. Das auszublenden ist nicht leicht. Sicher rechnet man, aber man muss auch die Chance sehen. Es darf halt nichts dazwischen kommen. Heute habe ich mir eingeredet, dass es nicht um mehr geht als im Jänner. Es ist ja schon zweimal gelaufen gewesen - als ich mehr als 200 Punkte Rückstand auf Kostelic hatte, und jetzt auch nach der Abfahrt am Mittwoch, als ich 135 Punkte hinter Feuz gelegen bin. Kämpfen zahlt sich eben aus, aber Glück brauchst du auch. Sobald ich das Zeug (Kristallkugel, Anm.) in der Hand habe, kann man fachsimpeln."

Beat Feuz (Zweiter im Gesamt-Weltcup hinter Hirscher): "Ich denke eher nicht, dass ich den Slalom fahren werde, aber ich muss erst mit den Trainern reden. Ich glaube, ich habe heute und hier die Saison beendet. Die Piste lässt nicht zu, dass im Slalom 20 Leute ausfallen oder dass ich 20 Leute überhole. Ich bin zufrieden mit der Saison. Ich hatte eine Bombensaison, bin in drei Disziplinen mindestens Zweiter geworden. Das war mein Maximum, er (Hirscher, Anm.) hat gewonnen, das ist ihm zu gönnen."

Mathias Berthold (ÖSV-Herren-Rennsportleiter): "Es war nicht realistisch, vor der Saison zu sagen, Marcel Hirscher ist Favorit auf den Gesamtweltcup. Aber er hat nach der Verletzung alle Erwartungen übertroffen und eine tolle Serie mit bisher neun Saisonsiegen hingelegt - und er war in den entscheidenden Situationen immer souverän. Er ist so fokussiert vor einem Rennen, das ist sensationell, wie er den Druck wegsteckt, einfach gewaltig. Wir hoffen jetzt natürlich, dass er am Sonntag auch noch die kleine Kristallkugel im Slalom holt."

Peter Schröcksnadel (ÖSV-Präsident): "'Kirchi' toll, Dreifachsieg bei den Herren hatten wir lange nicht mehr. Das ist ein memorabler Tag. Große Gratulation an Marcel Hirscher, er war cool und hat heute den Sack zugemacht."

Hannes Reichelt (Zweiter im Schladming-Riesentorlauf): "Ich habe gedacht, ich muss Gas geben. Er (Hirscher, Anm.) hat alles gegeben, um zu gewinnen, ich wollte dagegenhalten. Jetzt bin ich Zweiter, und die Nation ist nicht böse auf mich."

Marcel Mathis (Dritter im Schladming-Riesentorlauf): "Ein sauberes Gefühl hier, ich bin glücklich, dass ich Dritter geworden bin. Dreifachsieg, große Kugel, was kann man sich mehr wünschen."