news

Vonn gewinnt Abfahrt vor Görgl und Hosp

Vonn gewinnt Abfahrt vor Görgl und Hosp

Lindsey Vonn hat am Mittwoch einen weiteren Rekord der legendären Annemarie Moser-Pröll egalisiert und ihre insgesamt siebente Abfahrts-Weltcupkugel gewonnen.

Die 30-jährige US-Amerikanerin wurde am Mittwoch beim alpinen Weltcup-Finale ihrer Favoritenrolle gerecht. Vonn feierte in Meribel ihren vierten Saisonsieg, ihren 33. in der Abfahrt und insgesamt 66. Weltcup-Sieg.

Mit Elisabeth Görgl und Nicole Hosp landeten zwei ÖSV-Läuferinnen auf dem Podest, für Hosp war es überhaupt der erste Weltcup-Podestplatz in der Königsdisziplin.

Nicht nach Wunsch lief es hingegen für Anna Fenninger, die mit 35 Zählern Rückstand auf Vonn in der Abfahrtswertung ins Rennen gegangen war.

Fenninger nur auf Rang acht

Vonn wehrte den Angriff der Salzburgerin aber souverän ab und siegte am Ende mit 103 Zählern Vorsprung, auch weil es für Fenninger nur zum achten Rang reichte.

Im Gesamt-Weltcup machte Tina Maze, die am Mittwoch Vierte wurde, damit etwas Boden auf die 25-Jährige gut. Die Super-G-Olympiasiegerin führt vor dem Super-G am Donnerstag noch zwölf Zähler vor der Slowenin.

Vonn war nach dem Gewinn ihrer insgesamt 18. Kristallkugel (14 kleine und vier große) glücklich. "Nach zwei Jahren mit fast keinem Rennen und zwei großen Operationen zurück zu sein - das ist der perfekte Schluss, es bedeutet sehr viel für mich." Der neu angeschaffte Trophäenkasten wird weiter aufgefüllt. "Ich habe Platz für 23", erzählte Vonn lachend. +

Am Donnerstag hat sie im Super-G die Chance, das zweite Dutzend vollzumachen. "Jetzt habe ich viel weniger Druck, ich habe eine Kugel geholt. Sicher will ich noch eine", hofft Vonn auf den Super-G.

"Keine Abfahrt, die mir sehr liegt"

Fenninger sah die Sache nüchtern. "Es ist nicht eine Abfahrt, die mir sehr liegt. Es ist sehr schwierig auf Zug zu kommen, deshalb war meine Leistung nicht so schlecht", erklärte Fenninger und lobte Vonn. "Lindsey hatte schon zuvor zweimal souveräne Trainingsbestzeit, die lang gezogenen Kurven kommen ihr sehr entgegen."

Nach der Schrecksekunde beim Einfahren für das zweite Training, als es der Weltcup-Gesamführenden einen Stich im linken Knie gegeben hatte, fühlt sich Fenninger nun "sehr fit". "Kurzfristig war es ein Schock, aber hat sich sehr gut entwickelt."

Die Salzburgerin sieht bessere Möglichkeiten im Super-G. Immerhin hat sie da nur acht Punkte Rückstand auf die führende Vonn. "Ich glaube schon, dass die Chancen da größer für mich sind. Es kommt auch auf die Kurssetzung an. Im Super-G bin ich viel konstanter", glaubt Fenninger, die für den Gesamt-Weltcup ein Zittern bis zum Schluss erwartet. "Es ist nach wie vor sehr knapp. Ich denke sowieso, dass es erst im letzten Rennen entschieden wird."

Hosp "brutal erleichtert"

Wohl etwas mehr Grund zur Freude hatten am Mittwoch Görgl und Hosp. "Ich bin im Training gestern und vorgestern so schlecht gefahren und habe echt harte Stunden gehabt. Aber ich habe superschnelle Ski gehabt, obwohl ich gemerkt habe, dass es oben schon saugt. Es freut mich, dass es so ausgegangen ist, ich bin ein bisserl überrascht", erklärte die Steirerin, die "auf alle Fälle" auch kommende Saison noch fahren will.

"Es ist so motivierend auch mit der Anna. Wenn man so eine im Team hat, kann man noch mehr aus sich herausholen, das macht echt Spaß."

"Brutal erleichtert" war Hosp. "Schön, dass es endlich hingehaut hat. Das war kein leichtes Rennen, weil es so weich war. Umso cooler, dass ich jetzt auf dem Podest stehe. Dies Saison könnte schon noch länger dauern", meinte sie lachend.

Ob es ihre letzte Abfahrt gewesen sei? "Kann sein, ich weiß es nicht." Hosp will sich nun in einer Auszeit in Ruhe entscheiden, ob sie weitermacht. "Die Entscheidung trifft ganz allein das Bauchgefühl."