Herbst bilanzierte trotz des Rückfalls positiv. "Ich bin glücklich, dass ich hier stehe und nicht auf dem Operationstisch liege", sagte der Salzburger. Platz vier habe ihn total überrascht. "Wahrscheinlich hatte ich keine Kraft zum Bremsen."

Manfred Pranger wurde 21., der mit Rückenschmerzen angetretene Benjamin Raich kam über Platz 25 nicht hinaus. "Die Vorbereitung war bescheiden und damit das Rennen auch", erklärte der Tiroler. Positives gab es von Marc Digruber zu sehen, der als 17. sein bestes Weltcupergebnis ablieferte.

Neureuther dreht Spieß erfolgreich um

Aus dem erwarteten Hundertstelduell Hirscher gegen Neureuther wurde am Ende ein klarer Sieg für den Deutschen. Irgendwie freute sich sogar Hirscher mit seinem Freund.

Bei der WM und zuletzt in Levi hatte Hirscher ebenfalls nach Lauf eins vor Neureuther geführt, diesmal holte sich Vizeweltmeister aus Garrmisch-Partenkirchen erstmals aber noch den Sieg. Seinen sechsten im Weltcup insgesamt.

"Letztes Jahr war Marcel im zweiten Durchgang noch stärker. Diesmal wollte ich den Spieß umdrehen und das ist mir gelungen", freute sich der zuletzt von einigen Verletzungsproblemen gequälte Neureuther.

"Endlich tut mir nichts mehr weh. Das Jahr fängt einmal super an und die Duelle mit Marcel kannten wir schon aus dem vergangenen Jahr. Ich musste aber auch auf die anderen schauen", verwies der Deutsche u.a. auf den Sensations-Vierten Naoki Yuasa aus Japan.

Im Flachen schneller als im Steilen

Hirscher hatte früh geahnt, dass es sich auf dem flachen Bormio-Hang und der weichen Piste für ihn wohl nicht für den vierten Saisonsieg ausgehen werde.

"Als ich die Piste gesehen habe, musste ich schlucken", bekannte er. "Auf so einem Hang ist es schwer, sich von der Konkurrenz abzuheben."

Ähnliches gab es dann in der Entscheidung: "Ich habe die ersten Schwünge von Felix gesehen und da war klar, dass er sehr schnell ist."

Er sei aber auch mit Platz zwei zufrieden, betonte Hirscher. Er wundere sich lediglich darüber, dass er gleich im steileren Starthang verloren hatte.

"Dass ich heute im Flachen schneller war als im Steilen ist ein bissl eigenartig und wird hoffentlich kein Dauerzustand."