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"Ewige Zweite" jubelt in Flachau über den Sieg

Nicht nur mit der Gewissheit, den letzten Weltcup-Slalom vor der WM gewonnen zu haben, sondern auch mit 52.500 Euro mehr in der Tasche ist Frida Hansdotter aus Flachau abgereist.

Die Schwedin gewann nach zwei zweiten Plätzen das Nightrace auf der Hermann-Maier-Strecke mit 0,61 Sekunden Vorsprung auf Tina Maze (SLO) und 0,63 auf Topfavoritin Mikaela Shiffrin aus den USA. Nicole Hosp wurde Siebente.

Kein Aufschluss über WM-Team

Maze baute die Führung im Gesamtweltcup auf Shiffrin auf 252 Zähler aus, die Salzburgerin Anna Fenninger liegt als Dritte 370 Punkte zurück.

Das Rennen brachte keine eindeutige Entscheidung darüber, wer als vierte ÖSV-Dame neben den fixen Hosp, Kathrin Zettel (in Flachau Achte) und Michaela Kirchgasser (Elfte) in Vail/Beaver Creek im WM-Slalom am Start sein wird, denn Bernadette Schild wurde nur Tages-19. und Carmen Thalmann schied aus.

Mit Spaß zum Sieg

Hansdotter gewann ihr zweites Weltcuprennen nach dem Slalom 2014 in Kranjska Gora.

"Ich bin überglücklich, ich bin hier hergekommen, wollte gut fahren, das ist mir gelungen. Es hat sehr viel Spaß gemacht", sagte die 29-jährige Hansdotter nach elf zweiten Plätzen in ihrer Karriere und dem erstmaligen Erhalt der "Trophäe der Snow Space Princess".

Maze bereiteten die Verhältnisse - wie sie meinte - wenig Schwierigkeiten, sie sagte, von den Absagen der Speed-Rennen in Bad Kleinkirchheim profitiert und viel Kraft gehabt zu haben.

"Das hat es für mich ein wenig leichter gemacht, denn das Programm ist schon verrückt. Um die Rennen tut es mir leid, aber ich konnte mich voll auf den Slalom hier fokussieren. Das war ein gutes Rennen von mir", erklärte die 31-Jährige.

Shiffrin von Rang acht aufs Podest

Shiffrin, die auf den dritten Sieg in Flachau in Folge losgefahren war, hatte jedoch ihre Probleme mit den weichen Schneeverhältnissen im ersten Lauf.

Sie war Achte, schaffte mit zweitbester Laufzeit aber noch den Sprung auf das Podest. "Für den zweiten Lauf habe ich mir vorgenommen, mehr zu attackieren und noch auf das Podium zu kommen, das ist mir gelungen", lautete das Resümee der 19-jährigen Olympiasiegerin.

Hosp hat zu kämpfen

Schwierigkeiten hatten durchwegs auch die ÖSV-Damen, die beim Heimrennen einen Podestplatz verpassten.

"Im ersten Lauf habe ich zwei relativ große Fehler gemacht. Es ist von der Piste her brutal schwer, weil es so unterschiedlich ist. Einmal ist es weich, einmal kompakter. Im zweiten bin ich nicht in den Rhythmus gekommen. Aber ich bin nicht unzufrieden, wichtig ist es, beim nächsten Mal auf dem Stockerl im Slalom zu stehen", meinte Aspen-Siegerin Hosp.

Keine Zettel-Bedingungen

Zettel stand nach einer Erkrankung erstmals wieder auf den Ski. "Die Bedingungen waren nicht so, wie ich es gerne hätte. Es war leider nur wenige Tore kompakt und es sind immer mehr Spuren reingekommen", sagte sie zur Halbzeit.

Auch das Finale meisterte sie nicht zur vollen Zufriedenheit. Mit einem verlorenen Skistock zu kämpfen hatte Kirchgasser im ersten Durchgang. "Ich hatte ihn drei Tore nicht in der Hand, das hat mich ein bisserl drausgebracht. Mit dem zweiten bin ich sehr zufrieden", sagte die Salzburgerin, die sich von Rang 15 auf 11 verbesserte.

Rennen im Rennen

Ein Rennen im Rennen lieferten einander die Salzburgern Bernadette Schild und die Kärntnerin Thalmann, für die es beide noch um das WM-Ticket ging. Nach dem ersten Durchgang war Schild Neunte, nur zwei Hundertstel dahinter lauerte Thalmann als Zehnte.

"Ich hatte eine Riesenhetz bis zu den letzten Toren, dann habe ich eine Stange auf die Skier bekommen, dann war das Tempo weg. Die Carmen ist super gefahren, sie hat sehr viel riskiert", sagte die jüngere Schild, die von ihrer Schwester und Slalom-Rekordsiegerin Marlies angefeuert wurde.

"Ins Flache raus habe ich ein bissl nachgelassen, da kriegst du auf dem Niveau gleich eine drauf. Vielleicht war auch der Gedanke dabei, dass ich ins Ziel kommen muss. Es ist ja nicht nur die WM, ich will auch unter die 15 in der Startliste kommen", meinte Thalmann, die das Rennen sehr ambitioniert angegangen war und lange auf Kurs Spitzenplatz lag.

"Das hat es sicher nicht leichter gemacht"

Das Finale schließlich ging für beide gehörig daneben. "Ich bin sehr enttäuscht. Es ist nun auch für die Trainer keine leichte Entscheidung. Das hat es heute sicher nicht leichter gemacht. Aber lieber so, als ich bremse runter", betonte Thalmann.

"Der erste Lauf war gut. Im zweiten habe ich einen Steher gehabt, es geht einmal auf und einmal wieder nicht. Die Frage ist, warum das so ist. Es ist sicher die fehlende Selbstverständlichkeit. Was die WM betrifft, ist das eine Trainerentscheidung. Ich weiß, dass bei mir oft von einem Rennen auf das andere alles passieren kann. Das ist eine Qualität von mir."

Nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert hatten sich Eva-Maria Brem (33.), Katharina Truppe (45.) und Christina Ager (53.). Alexandra Daum schied im Finale wie Thalmann aus.