"Zwei Mal Zug ins Flache verhaut"

"Leider habe ich aber beide Mal den Zug ins Flache verhaut", gestand Schild, die 2008 den bis Sonntag letzten Slalom in Bormio gewonnen hatte.

Als enttäuschte Halbzeit-15. ("Ich habe von der Piste nichts zurückbekommen") hätte sie 1,18 Sekunden aufzuholen gehabt. Das war selbst für Schild zu viel.

"Außerdem hat mir im zweiten ein Tor die Brille verschoben, ich habe überhaupt nichts mehr gesehen", erzählte die Salzburgerin.

"Und wenn du auf so einer Piste einmal stehst, dann stehst du. Heute hat sicher das Glück gefehlt", sagte Schild, die trotz des "Sauwetters" in Bormio blieb, um dort auf ihren Lebensgefährten Benjamin Raich zu warten.

Bernadette Schild überrascht sich selbst

Über Schwester Bernadette freute sie sich sehr. "Bernie hat das heute deutlich besser hinbekommen als ich. Sie tut sich hier ja auch nicht leicht", lobte sie ihre um neun Jahre jüngere Schwester.

Bernadette Schild strahlte hinter der erstmals seit drei Jahren wieder auf das Podest gekommenen Nastasia Noens (FRA) auch über Platz vier.

"Es war extrem schwierig. Ich hatte die Strecke nicht mehr so extrem flach in Erinnerung. Das war eine richtige Klatsche als ich sah, dass es richtig, richtig flach ist", gestand die seit vergangener Woche 24-jährige Salzburgerin.

Deshalb habe sie sich im Regen von Bormio auch nichts erwartet. Das war offenbar gut so.

"Ich wusste, dass ich meine Stärken im Steilen ausspielen muss, denn im Flachen bin ich wahrlich kein Wunderkind", sagte Schild. Podiumsspekulationen hatte sie schnell abgehakt. "Denn einen Ausfall wünscht du niemand."

Kirchgasser atmet auf

Aufatmen gab es auch bei Michaela Kirchgasser. Platz sieben (nach Rang 24 im ersten Durchgang) ist das zweitbeste Saisonergebnis der Salzburgerin.

"Das heute war wieder absolut positiv", sah sich die Vizeweltmeisterin nach der zweitbesten Laufzeit im Finale einem Slalom-Olympiastartplatz wieder ein Stück näher.

"Ich sehe ja im Training, wo ich stehe. Und eine Zielankunft in einem so schwierigen Rennen tut besonders gut. Wir sind ja fast nur noch Eispisten gewohnt."

Shiffrin an Heimat erinnert

Siegerin Shiffrin fand die nassen Bedingungen sogar witzig.

"Irgendwie ist das wie bei uns in New Hampshire, es hat echt Spaß gemacht", scherzte die 18-Jährige, die sich einzig Sorgen um ihre Locken machte.

"Durch den Regen habe ich ausgeschaut wie ein Clown", verwies sie gut gelaunt auf ihre wuscheligen Haare.

Zettel ärgert "worst case"

Während Nicole Hosp nach Platz 14 weiter um einen Olympia-Slalomstartplatz kämpft ("Eine Chance habe ich noch in Flachau") verließ Kathrin Zettel nach Rang 26 das Zielstadion bitter enttäuscht.

Dass sie am Vortag elf Stunden für die Anreise gebraucht hatte, galt nicht als Ausrede.

"Schade. Denn ich habe zuletzt im Training gute Fortschritte gemacht. Das heute war aber worst case", haderte die Niederösterreicherin mit den Verhältnissen.

Nuller für Höfl-Riesch

Kein Erfolgserlebnis hatte auch Maria Höfl-Riesch. Nach Platz drei in Lienz schied die deutsche Halbzeit-Fünfte wie schon in Courchevel aus und machte damit erneut keine Slalompunkte.

Ihr Vorsprung auf Tina Weirather beträgt damit weiter nur zwei Punkte.