Ligety überragend

Der Dreifach-Weltmeister von Schladming fuhr in beiden Durchgängen einmal mehr wie einer vom anderen Stern.

Nach Bestzeiten in beiden Durchgängen kam nicht ein Konkurrent auch nur in die Nähe des Mannes aus Salt Lake City, der nun als erster seit Alberto Tomba vor 22 Jahren vier Riesenslaloms in Folge gewonnen hat.

Vierter Heimsieg

Beim Heimauftritt in Beaver Creek, wo 2015 die nächste WM stattfindet, hat er damit bereits vier Rennen gewonnen und - wie auch in Kranjska Gora - sieben Podiums geholt.

"Mich freut vor allem, dass jetzt ein zweiter Amerikaner vorne dabei ist", sagte Ligety.

Miller überrascht

Von den drei stärksten Riesentorlauf-Fahrern ließ diesmal nur Alexis Pinturault als Fünfter etwas aus.

Für ihn sprang Miller ein. Nach Lauf eins trotz Startnummer 31 und Schneefalls schon sensationell Zweiter, ließ der 36-jährige Veteran auch im Finale nichts anbrennen.

Angefeuert von Ehefrau Morgan und tausenden Fans sorgte Miller nach einjähriger Pause vor Heimkulisse für sein erstes Top-Resultat.

ÖSV-Team mannschaftlich schwach

Mit Hirscher und trotz einiger Fehler auch Philipp Schörghofer als Siebenter und Benjamin Raich als 20. schafften nur drei Österreicher den Aufstieg in den zweiten Durchgang, der nach Neuschnee deckungsgleich mit Lauf eins war.

Hannes Reichelt erwischte einen Stein und qualifizierte sich ebenso nicht für das Finale wie Romed Baumann und Marcel Mathis oder Pechvogel Matthias Mayer.

Der Kärntner hatte um drei Zähler die 500 Punkte und damit eine Startnummer gleich nach 30 verpasst und schied aus.

"Zeitabstand tut sehr weh"

Hirscher war trotzdem auch mit Platz drei zufrieden.

"Ich bin super happy mit der Platzierung. Aber der Zeitabstand tut sehr weh, das ist für uns alle keine Gaude", erklärte er nach dem Rennen.

"Da ist ein Klassenunterschied da, das muss man neidlos anerkennen", meinte der Slalom-Weltmeister, der als Letzter eine sieglose Nordamerika-Tournee 2013 für die ÖSV-Herren verhindern hätte können.

Miller mit "100 Prozent Risiko"

Der Überraschungsmann des Tages war Miller.

"Ich bin natürlich sehr zufrieden", sagte der Amerikaner, der nach einer langen Verletzungspause erst diesen Herbst zurückgekehrt war.

"Meine Zielsetzung war klar, hundert Prozent Risiko hat sich ausgezahlt", betonte er.

Hirscher hatte Miller auf der Rechung

Zu Ligety fiel Miller auch nur ein, was auch alle anderen längst wissen: "Um Ted zu schlagen, muss man perfekt fahren und darf keinen Fehler machen."

Dem stimmte Hirscher zu. "Ich habe Miller in Sölden gesehen und ihm schon damals einen Podestplatz zugetraut. Deswegen hat mich das heute nicht überrascht", wusste der Salzburger um die Stärke des ehemaligen Gesamtweltcupgewinners.

"Marcel hat das beste herausgeholt"

Angesichts des US-Doppelsieges der beiden Head-Fahrer Ligety und Miller wurde einmal mehr offensichtlich, dass auch das Material im Riesentorlauf eine bedeutende Rolle spielt.

"Marcel hat von der Abstimmung her das beste herausgeholt, was er zur Verfügung hatte", sagte ÖSV-Herrenchef Mathias Berthold.

Zur Sieglosigkeit meinte Berthold: "So wie sich die Mannschaft zeigt, ist ein Sieg nur noch eine Frage der Zeit."