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Schild in Hundertstel-Krimi am Podest vorbei

Schild in Hundertstel-Krimi am Podest vorbei

Maria Höfl-Riesch hat mit dem kleinstmöglichen Vorsprung den ersten slowakischen Weltcupsieg verhindert.

Die Deutsche gewann am Samstag beim Slalom in Are eine Hundertstel vor der Halbzeit-Führenden Veronika Zuzulova sowie 0,11 Sek. vor der überraschenden Kanadierin Marie-Michele Gagnon.

Marlies Schild kam als beste Österreicherin über Platz sechs nicht hinaus und versäumte es damit erneut, den Rekord der Schweizerin Vreni Schneider (34 Slalomsiege) zu egalisieren.

Are bleibt weißer Fleck

Damit bleibt Are weiterhin ein weißer Fleck für Schild, die von den regelmäßig wiederkehrenden Orten nur hier und in Lenzerheide noch nicht gewonnen hat und sich auch bei der WM mit Silber begnügen musste.

Damals ging Gold überraschend an die Tschechin Sarka Zahrobska, diesmal hätte es fast den ersten slowakischen Erfolg gegeben.

Denn Zuzulova führte nach Lauf eins 31 Hundertstel vor Schild und 0,35 vor Höfl-Riesch, am Ende eines vom turbulenten Wetter geprägten Slaloms hatte aber die Deutsche hauchdünn die Nase vorne.

ÖSV-Serie reißt

Sechs Slaloms hat Schild in dieser Saison schon gewonnen. Seit sie auf einen Sieg an Schneider dran ist, "klemmt" es aber etwas bei der Weltmeisterin.

Eine Woche nach Platz drei in Ofterschwang ging sich beim Hundertstelkrimi in Schweden sogar nur Rang sechs aus.

Eine Enttäuschung, auch wenn der Salzburgerin nur 29 Hundertstel auf den Sieg fehlten. Damit stand erstmals in dieser Saison in einem Slalom keine Österreicherin am Podest

"Es zwickt einfach ein bissl"

"Ich habe mir schwergetan, konnte keinen richtigen Zug aufbauen. Dann haben sich auch noch kleine Fehler eingeschlichen", lautete Schilds Erklärung.

"Es zwickt einfach ein bissl. Ich muss analysieren, was ich bei diesen Bedingungen tun kann", machte die 30-Jährige klar, dass ihr die eher weichen Schneebedingungen im Frühling nicht liegen.

"Ich tu' mir am Ende der Saison schwer. Jetzt muss ich schauen, dass ich genug Energie für Schladming aufbringe", hat Schild aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, Schneiders Marke noch in dieser Saison zu knacken.

Wetterkapriolen

Das letzte Damenrennen vor dem Finale war begleitet von chaotischem Wetter mit wechselweise Sonnenschein, Sturm und Schneefall. Der Finallauf begann deshalb sogar verspätet.

Als die Besten fuhren, schien zwar wieder die Sonne, den kollektiven "Absturz" der in Aare weiterhin erfolglosen ÖSV-Damen verhinderte sie aber nicht.

Zettel findet kein Mittel

"Die Piste hat nicht mehr hergegeben. Ich hab's nicht geschafft, mich in die Spuren zu zwängen", erklärte etwa Kathrin Zettel ihren Rückfall von 10 auf 16. "Es ist hier sehr flach, das ist mein Manko."

Michaela Kirchgasser wurde 14. und knackte damit die 500 Punkte, Alexandra Daum reichte Platz 21, um sich noch für das Finale im Slalom zu qualifizieren. Nicole Hosp fiel hingegen aus und ist im Slalom nicht dabei.

Lindsey Vonn hatte 24 Stunden zuvor ihren Gesamtsieg fixiert, im Slalom schied sie aus. Damit blieb sie bei ihrer Rekordjagd auf die 2.000-Punkte-Marke von Hermann Maier vorerst auf 1.808 Zählern sitzen.

"Das ist reines Glück"

Busenfreundin Höfl-Riesch freute sich dafür über ihren dritte Saisonsieg, den 23. insgesamt. "Ein Hundertstel, das ist reines Glück", gab die Deutsche zu.

"Dass ich heuer noch ein Rennen gewinne, damit habe ich nicht mehr gerechnet." Zuzulova gab nach ihrem 12. Podestplatz zu: "Über Platz zwei bin ich nicht hundertprozentig glücklich. Das ist so im Sport, ich muss weiterkämpfen."

Wieder Überraschungen im Spitzenfeld

Zwar schied Ofterschwang-Sensationssiegerin Erin Mielzinsky aus, Gagnon sorgte als Überraschungs-Dritte aber erneut für ein kanadisches Top-Ergebnis im Slalom. Auch US-Jungstar Mikaela Shiffrin griff nach dem Podium, wurde am Ende aber nur Neunte.

Ob Anja Pärson in ihrer Heimat ihr letztes Rennen bestritten hat, blieb offen. "Ich weiß es noch nicht", sagte die bald 31-Jährige. Schweden braucht nicht bang zu sein, gleich fünf Teamkolleginnen kamen in die Top 12.