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Wetter-Chaos in Kitz: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Wetter-Chaos in Kitz: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Regen. Schnee. Regen. Schnee. Temperaturen knapp über null Grad am Berg.

Temperaturen knapp unter null Grad im Tal. Dann wieder umgekehrt.

Ausgerechnet am Hahnenkamm-Wochenende spielt das Wetter verrückt.

Der Super-G fiel im wahrsten Sinne des Wortes bereits ins Wasser, jetzt tun die Organisatoren alles dafür, dass zumindest die Abfahrt „gerettet“ werden kann.

Volle Konzentration auf die Abfahrt

Auch in der Nacht auf Samstag werden wieder an die 500 freiwillige Helfer versuchen, den Neuschnee der letzten Stunden aus der Piste zu bekommen.

„Normalerweise bedeutet Schnee Spaß und Freude, aber in diesem Fall steht er für Schmerzen und schlaflose Nächte“, weiß Michael Huber, Präsident des Kitzbühler Ski-Clubs, dass die Rutschkommandos noch einmal an die Grenze der Belastbarkeit gehen müssen.

Seit den frühen Morgenstunden des Freitags wird für die Abfahrt geschuftet und geschaufelt.

„Es war schnell klar, dass wir am Freitag keinen Super-G haben werden, deshalb haben wir uns gleich auf die Arbeiten für die Abfahrt konzentriert“, so Günter Hujara.

Klare Regeln für die Besichtigung

Der FIS-Renndirektor musste sich bei den Arbeiten auf der Streif zwischen zahlreichen Telefonaten und Funksprüchen auch mit einer Gruppe Touristen ärgern, die unerlaubterweise auf die Rennstrecke fuhren und dort wild durch die Gegend rutschten.

„Es sind Leute runtergefahren, die da nicht hingehören. Leider sind auch ein paar böse Worte gefallen.“

Damit das am Samstag anders ist, stellte der Deutsche klare Regeln für die Besichtigung auf. Die Media-Inspektion wurde gestrichen, nur der ORF darf mit einem Team auf die Strecke.

Die Ideallinie ist den Rennläufern und jenen Coaches vorbehalten, die auf der Piste arbeiten. Auch für die vielen TV-Analytiker heißt es: Draußen bleiben!

"Wetter können wir nicht beeinflussen"

Die Piste wird, das hat Hujara mehrfach versprochen, rennfertig werden. Die große Frage ist dann: Was macht das Wetter?

In der Nacht soll es deutlich abkühlen, für Samstagvormittag ist dann eine neue Front angesagt, die weiteren Schnee auf Kitzbühel rieseln lässt.

Neben dem Originalstart gibt es für den Fall zu starker Schneefälle noch drei Reservestarts: Oberhalb und unterhalb der Mausefalle und bei der Einfahrt zur Alten Schneise.

„Wir haben einige Möglichkeiten, um eine Abfahrt durchzuführen. Einzig das Wetter können wir nicht beeinflussen“, weiß Hujara, dass es trotz Optimismus („Wir wissen, was wir umsetzen müssen!“) einige Fragezeichen gibt.

Keine Doppel-Veranstaltung am Sonntag

Fix ist nur, dass die Abfahrt entweder am Samstag oder gar nicht gefahren wird.

Eine Doppel-Veranstaltung am Sonntag mit Sprint-Abfahrt und Slalom steht nicht zur Debatte.

Diese Variante gab es erst einmal in Kitzbühel, im Jahr 1987, vor genau 25 Jahren.

Herren-Chef Mathias Berthold wurde damals Zweiter im Slalom und erinnert sich bei LAOLA1: „Es war ein Wahnsinn. 50.000, 60.000 Menschen waren da, die Slalomfahrer sind sich zwischen den Zuschauern eingefahren.“

Einer Neuauflage kann er wie auch Hujara nichts abgewinnen: „Das würde keinen Sinn machen!“

Wer kriegt den Super-G von Kitzbühel?

Wo der bereits abgesagte Super-G nachgetragen wird, entscheidet die FIS nach der Abfahrt.

Eine Entscheidung wurde aber bereits getroffen: Nächste Woche, also zwischen Schladming und Garmisch, wird kein zusätzliches Rennen eingeschoben.

„Ich höre immer die Beschwerden, dass der Kalender so dicht gedrängt ist, und dann kriege ich dutzende Anrufe, wann der Super-G nachgeholt wird. Das kann nicht sein!“

Stephan Schwabl