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"Unser 'Lieblingsdeutscher' ist sicher brandgefährlich"

Stars, Promis und Sternchen haben keine Chance gegen Marcel Hirscher. Der Salzburger überstrahlt auch in Kitzbühel alles und jeden.

Hunderte Fans pilgern kurz nach seiner Ankunft zu einem offiziellen Presse-Termin und legen so den Verkehr auf den Straßen lahm. Hirscher-Mania sozusagen.

Der 25-Jährige wirkt auch trotz des ganzen Wirbels um seine Person fokussiert. Kein Wunder, hat er doch mit dem vierten Sieg im Gesamtweltcup in Serie, der WM in Beaver Creek und den anstehenden Hahnenkamm-Rennen genug um die Ohren.

„Es wird ein straffes Programm“, bläst er in Hinblick auf die kommenden Wochen erstmal durch.

In Kitzbühel startet Hirscher wie schon letztes Jahr neben dem Slalom auch in der Super-Kombi. So sicher war das Antreten aber nicht. In der letzten Saison ging der Super-G nicht über den Hausberg – diesmal schon.

Ein extra durchgeführtes Speed-Training im unteren Bereich der Streif machten seinen Kombi-Start möglich. „Man darf sich aber auch so keine Wunderdinge erwarten. Jetzt ist es – was das Gefahrenpotenzial betrifft – einigermaßen vertretbar“, spielt er seine Chancen etwas herunter. (Die Startliste für den Super G, Fr, 11:30 Uhr >>>)

Weiters spricht der Annaberger über seinen „Lieblingsdeutschen“ Felix Neureuther, seinen Vorsprung im Gesamtweltcup, der keiner ist, und seinen Plan für die WM in Beaver Creek.

MARCEL HIRSCHER ÜBER...


… das Training auf dem Hausberg: Es war sehr positiv, dass ich trainieren konnte. Es war ein großes Privileg, daher ein riesiges „Danke“ an den Kitzbüheler Ski Club. Die waren mit einem Haufen Leute dort und haben alles abgesichert.

"Wow, coole Sache!", freut sich Hirscher über eure Wahl

... seine Erkentnisse aus dem Extra-Training: Es war ein perfekter Tag. Nur so war es möglich, dass ein Start für die Super-Kombi überhaupt in Frage kommt. Man darf sich aber auch so keine Wunderdinge erwarten. Jetzt ist es – was das Gefahrenpotenzial betrifft – einigermaßen vertretbar. Ich weiß, was mich erwartet.

… Felix Neureuther und die anderen Favoriten im Slalom: Unser „Lieblingsdeutscher“ ist sicher brandgefährlich. Er ist momentan einfach sehr gut drauf. Daneben sind die italienischen Fahrer sehr gut ins Fahren gekommen, speziell in den letzten Rennen. Stefano Gross und Giuliano Razzoli, der ähnlich wie 2010 (Olympiasieg/Anm.) sehr gut fährt. Einen Mario Matt darf man auch nie vergessen. Im Slalom gibt es einfach so viele, jeder aus der ersten Startgruppe kann im Prinzip das Rennen gewinnen.

… seine 167 Punkte Vorsprung im Gesamtweltcup: Wenn man eine Zwischenbilanz ziehen möchte, steht es null zu null. Es ist ein Unentschieden. Es sind noch mehr Speed- als Technik-Rennen, der kleine Vorsprung wird in etwa das ergeben, was Kjetil mehr an Rennen hat. Es ist super, das ich dabei bin. Die Chance lebt weiter, vielleicht kann ich sie auch nützen.

... seine Herangehensweise an das letzte Saison-Drittel: Primär ist wichtig, dass ich die Rennen so anlege, dass Punkte zusammenkommen. Dazu braucht es eine ordentliche Portion Risiko. Wenn ich das nicht mache, habe ich sowieso keine Chance. Ich werde es einfach probieren. Wenn es klappt wäre es perfekt und eine einmalige Sache. Wenn es nicht funktioniert, habe ich es trotzdem versucht. Die Saison ist bisher schon sehr genial. Ich habe bis jetzt sechs Rennen gewonnen, da darf man nicht jammern.

… die WM in Beaver Creek: Es wird ein straffes Programm. Wenn ich vier Starts durchziehe, wird es mehr oder weniger ein hanteln von einem Rennen zum anderen. Mit Vorbereitung und Abfahrtstrainings wird es gar nicht so eine spezielle Vorbereitung geben. Es steht so viel am Programm, dass das gar nicht möglich ist. Momentan ist das alles unter Vorbehalt. Ich werde vor Ort schauen, wie das erste Abfahrtstraining funktioniert. Sollte ich dort sieben Sekunden hinten sein, ist es besser, ich mache das, was ich kann. Wenn es aber halbwegs geht, möchte ich versuchen, die Chance zu nützen.

 

Aus Kitzbühel berichtet Matthias Nemetz