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"Paris wird ihn wieder runtergetrieben haben"

Sechs Hundertstel verhindern den totalen ÖSV-Triumph im Kitzbühel-Super-G.

Matthias Mayer muss sich dem Italiener Dominik Paris um diesen Wimpernschlag geschlagen geben und wird Zweiter. „Sechs Hundertstel sind immer bitter. Bei meinem Olympia-Sieg war ich sechs Hundertstel vorne, vielleicht kommt das wieder zurück“, will er sich nicht beklagen.

Neben dem Kärntner zählen zwei weitere Österreicher zu den großen Gewinnern des Rennens. Georg Streitberger beweist als Dritter seine aufsteigende Form, Otmar Striedinger holt mit Rang sechs seinen dritten Top-10-Platz im Super-G. Das Trio dürfte sich somit auch einen Startplatz für den WM-Super-G gesichert haben.

Warum Mayer die Kitz-Trophäe seinem Opa übergibt, Streitberger sich zu Saisonbeginn selber „scheiße“ fand und Striedinger den Super-G nicht zu schnell fand erfährst du bei LAOLA1:

MATTHIAS MAYER...

… über die Traverse: Ich habe da beim Tor davor noch nicht gewusst, wie ich das fahren soll. Im Endeffekt bin ich es dann ganz anders gefahren, als ich es im Kopf hatte. Es war ein bisschen ein Glücksritt. Es ist sich alles nur um ein paar Zentimeter ausgegangen.

… über den knappen Rückstand: Paris wird ihn von der letzten Zwischenzeit bis ins Ziel wieder runtergetrieben haben. Er hat da ja schon einmal sehr viel Zeit rausgeholt und die Abfahrt gewonnen. Sechs Hundertstel sind immer bitter. Bei meinem Olympia-Sieg war ich sechs Hundertstel vorne, vielleicht kommt das wieder zurück.

… über seine Pläne für die Kitzbühel-Trophäe: Die silberne Gams gebe ich wieder meinem Opa, er poliert sie jeden Tag. Morgen habe ich noch eine Chance. Ich kann mich jetzt am Nachmittag darauf vorbereiten, ich denke ich werde fit sein.

GEORG STREITBERGER...

… über seinen Fehler bei der Hausbergkante: Ich habe voll riskiert. Auf der Hausbergkante habe ich mir gedacht: So, jetzt liege ich. Aber es ist sich Gottseidank noch ausgegangen. Oben runter hat es sehr gut gepasst - aber unten habe ich es fast übertrieben. In der Schrägfahrt musste ich etwas querstellen - das hat sicher gekostet.

… über die Kritik zu Saisonbeginn, er fahre mit zu wenig Risiko: Es ist immer leicht, zu kritisieren, wenn man zusieht. Wir selber wissen, dass gewisse Sachen nicht passen oder warum man nicht angreifen kann. Wenn nicht alles zusammenpasst, kann man gar nicht angreifen, weil man das vertrauen nicht hat. Am Anfang der Saison ist einfach nichts weitergegangen. Ich habe dann versucht, das irgendwie zu kompensieren, auch mit Innenskifahren, was aber genau das falsche ist. In Wengen habe ich das Vertrauen zum Material bekommen und hatte das erste Mal das Gefühl, dass alles passt. Dann kann ich auch angreifen. Davor ist das Material mit mir gefahren. Als ich mich zu Saisonbeginn am Video gesehen habe, habe ich mir auch gedacht, dass es scheiße aussieht. Aber es ging nicht anders.

OTMAR STRIEDINGER...

… über den direkten Super-G: Es war ein Super-G, der in der Norm war. Das war voll okay. Es hat vom Torabstand her gepasst, es war eben etwas anderes. Die große Herausforderung war der fehlende Rennrhythmus im Super-G. Der letzte war in Gröden, danach war ein Monat kein Rennen. Es war ein bisschen Unsicherheit vor dem Start da, aber wir haben das ganz gut gemacht.

… über seine WM-Chancen: Es schaut ganz gut aus. Ich habe mich im Super-G vorne etabliert und denke, dass Andi (Puelacher/Anm.) das auch gesehen hat. Er wird entscheiden. Wir haben einen super Cheftrainer, er wird die richtige Entscheidung treffen.

 

Aus Kitzbühel berichtet Matthias Nemetz