Rahlves:
 Mir wäre es am liebsten, wenn der Rennsport wieder so wäre wie zu Klammers Zeiten. Die Abfahrt muss wild sein. Zu meiner Zeit war es noch so, dass man aufgemacht hat, wenn es zu schnell wurde. Wenn du es dir zugetraut hast, dann hast du durchgezogen. Hier geht die Entwicklung in die falsche Richtung.

LAOLA1: Es gibt nicht wenige Stimmen, dass der Slalom den Abfahrern bereits den Rang abgelaufen hat.

Rahlves: Und daran ist einzig und allein Marcel Hirscher schuld.

LAOLA1: Wie das?

Rahlves: Marcel hat diesen wild style, ist immer am Limit, einfach Rock'n'Roll. Es macht richtig Spaß ihm zuzuschauen. Ich habe den Slalom nie gemocht, es war einfach nicht meine Disziplin. Aber jetzt schaue ich wirklich gerne zu.

LAOLA1: Sie hatten zu ihren aktiven Zeiten viele Fans in Österreich, die sich fragen: Was macht Daron Rahlves heute?

Rahlves: Natürlich verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie. Aber ich bin nach wie vor viel am Freeriden. Zuletzt war ich mit Matthias Haunholder filmen. Wir hatten einen richtig guten Drehtag in St. Jakob, hoffentlich nehmen sie etwas von der Footage. Ansonsten kümmere ich mich um die Weiterentwicklung meiner Banzai-Tour. Die ist eine Mischung aus Kitzbühel und Weißer Rausch.

LAOLA1: Gab es in den letzten ein, zwei Jahren irgendwann mal den Gedanken, es vielleicht noch einmal bei den Olympischen Spielen zu probieren?

Rahlves: Nein, dieses Kapitel habe ich in Vancouver geschlossen. Kitzbühel ist die Ausnahme. Aber das ist auch mehr ein Genussprojekt. Je weiter ich vom Rennsport weg bin, desto leichter wird es zurückzukehren. Heute vermisse ich es nicht mehr sondern bin stolz, dass ich ein Teil der Geschichte hier bin.

LAOLA1: Wir danken für das Gespräch.

 

Das Interview führte Stephan Schwabl