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"Viele andere in meiner Position würden ausflippen"

Mikaela Shiffrin ist mit ihren 17 Jahren bei weitem nicht die jüngste Slalom-Weltcupsiegerin.

Aber das talentierte US-Girl hat mit dem ersten Sieg im erst 14. Weltcup-Slalom kürzlich in Are bewiesen, dass es eine ganz Große ihrer Zunft werden kann.

Begleitet von ihrer Familie und ihrem Manager Kilian Albrecht trat Shiffrin am Semmering zum "Wahrheitsbeweis" an.

Im Weinkeller des Payerbach-Hofes stand Shiffrin schwer verkühlt, aber dennoch gut gelaunt der APA für ein Interview zur Verfügung.

Frage: War nach dem ersten Sieg dieses Weihnachten das schönste seit langem?

Shiffrin: "Der Sieg hat natürlich dazu beigetragen, dass es nett war. Ich hatte ein gutes Dinner mit meiner Mama in Längenfeld in Tirol. Mein größter Wunsch war aber, auch meinen Bruder Taylor und meinen Vater zu sehen. Die sind dann überraschend am Tag nach Weihnachten gekommen. Damit sind alle meine Wünsche wahr geworden."

Frage: Sie haben in Schweden zum Vergleich mit Ihrem Atomic-Teamkollegen Marcel Hirscher Stellung bezogen. Ehrt Sie so etwas?

Shiffrin: "Natürlich. Es ist eine Ehre, wenn die Menschen sagen, dass ich gefahren bin wie Marcel."

Frage: Kam der Sieg so früh in Ihrer Karriere auch für Sie selbst überraschend?

Shiffrin: "Ich war überrascht, irgendwie aber auch nicht. Es war jedenfalls ein Schock, meinen Namen ganz oben zu sehen. Es war richtig cool. Insgesamt war es ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk."

Frage: Was haben Sie mit ihrem ersten Siegerscheck gemacht?

Shiffrin: "Ich habe einiges für Geschenke und Gewand ausgeben. Ich habe einige richtig coole Sachen gekauft und auch Weihnachtsgeschenke für meine Teamkolleginnen gefunden. Das mit dem Geldausgeben habe ich aber schon unter Kontrolle."

Frage: Was haben Sie in Schweden anders gemacht, um erstmals zu gewinnen?

Shiffrin: "Ich habe mich im zweiten Lauf nicht so zurückgehalten wie viele andere Mädchen. Ich hab's einfach laufen und die Ski die Arbeit machen lassen. Es ist lustig wie schnell man ist, wenn man nicht gegen etwas ankämpft. Im Ziel wusste ich sofort, dass das Laufbestzeit sein muss. Man spürt das einfach, wenn einem ein Lauf mit so einem Flow gelingt. Dass es aber für beide Läufe reicht, hat mich überrascht."

Frage: Was können Sie tun, um auf dieser "Welle" zu bleiben?

Shiffrin: "Jedes Rennen ist ein Neubeginn. Ich muss einfach den Fokus bewahren und meinen besten Trainingslauf im Renen zeigen. Es ist alles ein Spiel, man darf niemals den Spaß und die Liebe zum Skisport verlieren. Man muss es einfach halten."

Frage: Sie kommen etwas unerwartet als Slalom-Führende zum Semmering. Verleiht dieser Sieg nun Flügel oder erzeugt er Druck?

Shiffrin: "Das wird man sehen (lacht). Ich darf nicht vergessen, dass es immer um's Rennfahren geht und dass meine Ziele die gleichen geblieben sind. Ich muss einfach schnell Skifahren, es sollte sich also nicht viel ändern für mich. Viele andere in meiner Position würden ausflippen. Ich darf nicht zu viel darüber nachdenken."