Hirscher: Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Colorado ist größer als Österreich und dort ist Skifahren auch interessant. Obwohl man ein bisschen ein größeres Geldbörserl braucht, um es auszüben. Oder Japan, wo mein Servicemann Edi Unterberger kürzlich war. Er hat mir erzählt, dass in einem Einkaufszentrum mein Redster-Poster mit 30 mal 30 Metern von der Decke hängt. Das ist schon cool und zeigt, dass der Skisport nicht so klein ist, wie immer getan wird.

LAOLA1: Die Amerikaner sind hier in Sölden, wo sie ihre Home-Base haben, aber auch bei den anderen Rennen in Österreich unglaublich populär. Woran liegt das deiner Meinung nach?

Hirscher: Den Ami-Bonus hat es immer schon gegeben. Als Junior war ich auch nur Bode, Bode, Bode. Da war der Hermann (Maier; Anm.) schon gar nicht mehr so interessant. Es sind vielleicht auch die Geschichten rundherum, die irgendwo was Faszinierendes haben. Aber warum das so ist, weiß ich nicht.

LAOLA1: Apropos Bode Miller. Was sagst du zu seinem Comeback?

Hirscher: Es ist eine Freude, ihm zuzusehen. Wenn er wieder eine gute Startnummer hat, wird er brandgefährlich sein.

LAOLA1: Abseits der Pisten sorgt die Drohung der Ski-Hersteller für Aufregung, den Ski-Pool zu verlassen. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat gesagt: „Dann bauen wir halt unsere eigenen Ski!“ Deine Meinung?

Hirscher: Ganz ehrlich: Ich kann mir beide Varianten nicht vorstellen. Ohne Marketing und Werbung gibt es keinen Verkauf. Und umgekehrt gibt es keine guten Ski. Der Präsident hat schon eine Ahnung vom Rennsport, aber die Hersteller spielen eine große Rolle – und das wird auch so bleiben!

LAOLA1: Wir danken für das Gespräch.

 

Aufgezeichnet von Stephan Schwabl