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Fenningers unerwarteter Premierensieg

Fenningers unerwarteter Premierensieg

Im 112. Anlauf hat es endlich geklappt! Anna Fenninger jubelte in Lienz über ihren ersten Weltcupsieg.

Auch für sie überraschend passierte die Premiere im Riesentorlauf. Erwartete hätte es die Super-Kombi-Weltmeisterin in den Speed-Disziplinen - vor allem im Super G.

Das Interview mit Anna Fenninger nach ihrem ersten Sieg:

Frage: Glückwunsch zum Premierenerfolg im Weltcup. Wieso sind Sie von sich selbst überrascht?

Fenninger: "Was heute passiert ist, ist eigentlich immer noch unglaublich. Ich war in den vergangenen Jahren in den Speed-Disziplinen stark und für heuer war es das Ziel, im Riesentorlauf weiter nach vor zu fahren. Ich habe gewusst, ich kann in die Top Fünf fahren. Aber der Sieg war sehr unerwartet. Und dass es daheim auch noch passiert, ist noch viel schöner. Am Podium zu stehen vor meinen ganzen Fans und die schreien alle, das ist das Schönste, was einem Sportler passieren kann. Das habe ich auch total genossen. Als die Vicki (Halbzeitführende Rebensburg/Anm.) durchs Ziel fuhr, ist großer Ballast von mir gefallen und ich habe zu zittern angefangen."

Frage: Im Training sind Sie immer bei den Schnellsten dabei. Der Sieg schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein...

Fenninger: "Klar war nichts für mich. Und erwarten tue ich mir nichts mehr. Aber ich habe gespürt, dass ich im Super-G schon knapp dran bin und dass es da möglich ist zu siegen. Aber im Riesentorlauf war ich in den vergangenen Jahren nirgends. Heuer habe ich zwei gute Ergebnisse gehabt, für mich wäre ein Podium schon ein Wahnsinn gewesen. Den Sieg muss ich erst verdauen."

Frage: Sie haben als Juniorin viele Erfolge gefeiert, im Weltcup mussten Sie auf den Durchbruch lange warten. Wie wichtig war der WM-Titel im Februar in Garmisch-Partenkirchen in der Super-Kombination, um zu wissen, dass Sie ganz oben stehen können?

Fenninger: "Es war eine Bestätigung. Es gibt viele, die Abfahrt und Slalom gut fahren können, die Dichte ist groß. Es hat mir gezeigt, dass ich eigentlich zu den Besten gehöre. Ich habe auf das vertraut, was ich da geschafft habe."

Frage: Schielen Sie auch in Richtung Gesamtweltcup?

Fenninger: "Nein, dafür musste ich Slalom auch fahren. Ich muss mich auf die vier Disziplinen konzentrieren, die ich fahre. Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf - und die Kombi nehme ich mit. Es hat schon einen Grund, warum ich da gut bin. Früher bin ich alles gefahren, das hat mir zu viel Energie geraubt. Ich möchte die Energie nützen, um im Riesentorlauf, im Super-G besser zu werden. Wenn ich einen guten Level erreicht habe, wo ich sage, ich kann mit wenig Training da hin kommen, dann kann ich auch wieder Slalom trainieren."

Frage: Im vergangenen Winter haben Sie sich auf die Speed-Bewerbe konzentriert und sind nur drei Riesentorläufe gefahren. Was war die Überlegung dahinter?

Fenninger: "Im Jahr davor bin ich alles gefahren, es war eine schlechte Saison. Ich habe viel trainiert und auch immer an mich gelaubt. Aber ich habe so viel investiert, und es ist irgendwie nichts Gescheites rausgekommen. Dann habe ich mich auf Super-G und Abfahrt konzentriert und wenn andere Rennen gefahren sind, habe ich trainiert. Das war ein Schlüsselpunkt. Ich habe gesehen, wenn ich mich auf was konzentriere, dann funktioniert es."

Frage: Sie haben heute im Ziel in Richtung Trainer Meinhard Tatschl gelächelt. Wie wichtig ist er für Sie?

Fenninger: "Er ist sehr lange mein Trainer und hat viele Tiefen mit mir durchgemacht und nicht nur die Höhen jetzt. Er ist in den Jahren, als es im Riesentorlauf bei mir wirklich nicht gut gelaufen ist, mit mir Trainieren gegangen. Er ist sicher ein wichtiger Teil von meinem Erfolg. Wenn ich mir nicht sicher bin, gehe ich zu ihm. Das ist schon mehrere Jahre so, da wir schon so lange zusammenarbeiten. Mit Meini habe ich schon eine lange Verbindung."