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"Bin dankbar, dass ich das erleben und genießen darf"

Anna Fenninger ist wie letztes Jahr Österreichs Sportlerin des Jahres.

2013 verpasste sie die Übergabe wegen einer Erkrankung, dieses Mal strahlte sie umso mehr.

„Ich war nervös. Ich wusste, dass es möglich ist und ich die Chance habe, zu gewinnen. Die anderen haben aber auch tolle Erfolge gefeiert, Marlies mit ihrem Rekord zum Beispiel. Ich habe also nicht angenommen, dass ich gewinne, aber es gehofft“, zeigt sie sich nach ihrem zweiten Triumph in Folge erleichtert.

Aus der Wahl schöpft sie Kraft und Motivation für den anstrengenden Winter: „Letztes Jahr hat es mir ebenfalls viel Motivation gegeben, auch wenn ich leider nicht dabei war. Es bestätigt den Weg, den man eingeschlagen hat und diesen weiterzugehen.“

Trotz ihres klaren Sieges mit über 750 Punkten Vorsprung zollt die Salzburgerin ihren Mitstreiterinnen Respekt. „Alle, die nominiert wurden, hätten es verdient, zu gewinnen.“

Warum die Chance, dass sie wie Annemarie Moser-Pröll sieben Mal Sportlerin des Jahres wird, gering ist, ob dieser Sieg oder ein Rennsieg schwerer ist und wie sie dazu steht, dass David Alaba vor Marcel Hirscher gewonnen hat, erzählt sie im Interview:

LAOLA1: Wie fühlt man sich als frischgebackene Sportlerin des Jahres?

Anna Fenninger: Ich fühle mich geehrt, dass ich so einen Preis entgegennehmen darf. Ich bin sehr glücklich. Es ist eine Abstimmung und jeder hat eine andere Meinung. Ich bin sehr froh, dass so viele für mich gestimmt haben.

LAOLA1: Welchen Stellenwert hat diese Auszeichnung?

Fenninger: Es ist die Krönung meiner letzten Saison. Es fasst alles zusammen, was ich gewonnen habe. Es war eine unglaubliche Saison. Ich habe lange Zeit gebraucht, um zu verstehen, was es bedeutet und es zu verarbeiten. Ich freue mich, dass es schon wieder mit der neuen Saison losgegangen ist. Der Übergang ist perfekt gelaufen. Ich bin dankbar, dass ich das erleben und genießen darf. Es ist nicht selbstverständlich, hier zu stehen und den Preis zu gewinnen.

LAOLA1: Hattest du Angst, dass etwas Ähnliches wie letztes Jahr wieder passieren könnte und du die Verleihung verpasst?

Fenninger: (lacht) Sicherlich erinnert man sich zurück, dass es mir letztes Jahr nicht gut gegangen ist. Heute habe ich aber den ganzen Tag gemerkt, dass es passt. Deswegen habe ich mich eigentlich nicht gefürchtet, dass so etwas wieder passieren könnte.

Fenninger: Nein, das würde ich nicht im Vorhinein sagen. Es kommt ein neues Jahr und da haben wieder alle die Chance, zu gewinnen. Die Saison hat für mich aber gut begonnen. Die zweite Auszeichnung (nach dem Skieur d’Or/Anm.), so lasse ich es mir weiterträumen.

LAOLA1: Was sagst du zur Entscheidung bei den Männern, dass David Alaba vor Marcel Hirscher gewonnen hat?

Fenninger: Die, die abgestimmt haben, werden sich Gedanken gemacht haben, für wen sie stimmen. Deswegen ist die Entscheidung sicher ok. Alle, die nominiert wurden, hätten es verdient, zu gewinnen. Sowohl bei den Herren, als auch bei den Damen waren alle sehr erfolgreich. Woran es dann genau liegt, weiß ich im Endeffekt auch nicht.

LAOLA1: Annemarie Moser-Pröll hat dir die Trophäe herzlich überreicht. Denkst du, dass es möglich ist, wie sie sieben Mal zu gewinnen?

Fenninger: Puh, sieben Mal. Jetzt habe ich gerade einmal zwei Trophäen. Da müsste ich mindestens noch fünf Jahre weitermachen, ich weiß gar nicht, ob ich noch so lange fahre. Ich bin zwar noch jung, aber man weiß nie, was passiert. Der Respekt vor Annemarie ist aber groß - unglaublich, was sie geschafft hat.

 

Aufgezeichnet von Matthias Nemetz

LAOLA1: Motiviert dich die Auszeichnung für die kommenden Aufgaben?

Fenninger: Ja sicher, sehr. Letztes Jahr hat es mir ebenfalls viel Motivation gegeben, auch wenn ich leider nicht dabei war. Es bestätigt den Weg, den man eingeschlagen hat und diesen weiterzugehen.

LAOLA1: Wie war deine Stimmung unmittelbar vor der Verkündung?

Fenninger: Ich war nervös. Ich wusste, dass es möglich ist und ich die Chance habe, zu gewinnen. Die anderen haben aber auch tolle Erfolge gefeiert, Marlies mit ihrem Rekord zum Beispiel. Ich habe also nicht angenommen, dass ich gewinne, aber es gehofft.

LAOLA1: Du hast die Wahl souverän gewonnen. Kam der Sieg also wenig überraschend?

Fenninger: Man weiß nicht, was passiert. Es ist eigentlich schwieriger, als ein Rennen zu gewinnen. Man kann nichts machen sondern muss darauf vertrauen, was die Journalisten entschieden haben. Heute war es zu meinen Gunsten – zum Glück.

LAOLA1: Machst du nächstes Jahr den Hattrick perfekt?