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Auf den ÖSV wartet "Südtiroler Quartett"

Auf den ÖSV wartet

Der alpine Ski-Weltcup ist zurück in Europa. Nach sieben Bewerben in Nordamerika bestreiten die Herren eine vierteilige Südtirol-Tournee in Gröden und Alta Badia.

Den Anfang macht am Freitag (12.15 Uhr) der Super G im Grödnertal. Titelverteidiger Michael Walchhofer ist aufgrund seines Rücktritts nicht mehr mit dabei, dennoch gehen die Österreicher mit guten Karten ins Rennen.

Topfavorit ist aber Aksel Lund Svindal, der Norweger führt im Gesamt- und Super-G-Weltcup. "Ich mag diesen Super G, ich bin hier immer schnell", meinte der Grödener Super-G-Gewinner 2009.

Reichelt als Herausforderer

Der 28-Jährige mischt im Super G meist an der Spitze mit, beim Abfahrts-Klassiker auf der Saslong kommt er hingegen meist nicht vom Fleck, Rang sechs im Jahr 2006 war das Maximum bisher. "Ich habe diese Abfahrt noch nicht ganz verstanden", gestand Svindal.

Aussichtsreichster Österreicher ist Hannes Reichelt, dessen Stern 2002 als überraschender Super-G-Zweiter ausgerechnet in Gröden aufgegangen ist. "Damals war ich ein junges Buberl", erinnerte sich der heute 31-Jährige.

Der Salzburger hat in Übersee als Abfahrts-Dritter in Lake Louise und Super-G-Fünfter in Beaver Creek gute Speed-Form bewiesen.

"Race-Feeling wieder da"

"Ich bin gut in Schuss und trotz Schnitzern vorne dabei. Der Favoritenkreis hier ist sehr groß, aber ich gehöre sicher dazu", sagte Reichelt, der in seiner Freizeit fast jede Gelegenheit nützt, um in seiner Piloten-Ausbildung voran zu kommen.

Reichelt hat zwar im Sommer bei den wichtigen Abfahrts-Bausteinen Gleiten und Springen stark zugelegt, rechnet sich aber für den Super G deutlich mehr aus. Für Mario Scheiber ist der Freitag ein besonderer Tag.

Der Osttiroler bestreitet sein erstes Rennen seit der Kitzbühel-Abfahrt am 22. Jänner und das insgesamt 100. im Weltcup. "Mein Ziel ist eine gute Fahrt und alles zu geben", sagte der 28-Jährige. Mit den offiziellen Trainingsläufen in Gröden ist bei Scheiber wieder das Rennfieber entflammt. "Das Race-Feeling ist wieder voll da."

Scheiber ist wieder da

Für Gröden hält Scheiber den Ball noch eher flach, aber über kurz oder lang soll es nach neun zweiten und vier dritten Plätzen endlich mit dem Premierensieg klappen. "Irgendwann muss die Zeit für Platz eins kommen. Ich will die sieglose Zeit beenden, dann ist dieses Thema auch erledigt", so Scheiber.

Vor einem Jahr ist Georg Streitberger als Leader des Super-G-Weltcups mit dem Roten Trikot in Gröden an den Start gegangen. 2011 schaut die Lage für den 30-jährigen Salzburger weniger rosig aus - out in Lake Louise, out in Beaver Creek.

"Zwei Nuller, das tut weh", meinte Streitberger, der weiß, dass er nun ein anständiges Ergebnis abliefern sollte. Und das ausgerechnet in Gröden. "Ich weiß zwar nicht warum, aber hier war ich noch nie wirklich schnell", weiß Streitberger.

Aufwärmen für die Abfahrt

Der Maishofener will auf dem schmalen Grat zwischen Angriff und Sicherheit balancieren, mit einem guten Ergebnis soll die Selbstsicherheit zurückkehren. "Ich sollte anschreiben, darf aber nicht zu viel darüber nachdenken und nicht zu viel bremsen. Ich muss riskieren, aber mit Hirn."

Romed Baumann hat nach seinem Zwischentief in Beaver Creek die Batterien wieder aufgeladen. "In Gröden braucht man viel Gefühl, das sollte mir liegen", weiß der Tiroler, der im Vorjahr auf der Saslong Zweiter in der Abfahrt war.

Klaus Kröll wärmt sich mit dem Super G für sein Highlight am Samstag auf. Und Benjamin Raich hat nach der Übersee-Tournee in Jerzens Slalom und Riesentorlauf trainiert, sein Langzeit-Betreuer Rainer Gstrein ist aber auch für den Gröden-Super-G positiv gestimmt.

Innerhofer wieder heiß

"Benni ist auch im Speed-Bereich schon wieder sehr gut unterwegs. Und die Ergebnisse hier in Gröden sprechen auch für ihn", berichtete Gstrein. Raich war in Gröden 2010 Dritter und insgesamt fünfmal in den Top Ten.

Christof Innerhofer ist einer von sieben Südtiroler Lokalmatadoren. Große Chancen rechnet sich der Star der WM 2011 (Gold, Silber, Bronze) aber nicht aus. Innerhofer ist Anfang November bei einem Trainingssturz im Stubaital heftig auf den Kopf gefallen, hat danach aber die Zeichen seines Körpers ignoriert.

Im Rahmen der Nordamerika-Rennen ist Innerhofer, der am Samstag 27 Jahre alt wird, zwei weitere Male gestürzt. "Ich hätte es wie Mario Scheiber machen und mir eine Pause gönnen müssen. Ich bin viel zu früh wieder auf die Piste zurückgekehrt. Aber im Nachhinein ist man immer gescheiter", meinte Innerhofer.

Sorgen bereitet den Veranstaltern die Wetterprognose für Freitag, Schneefall ist angesagt, im Idealfall jedoch erst nach dem Rennen am Nachmittag.