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"Umstellung wie von Asphalt auf Sand"

Viel schneller als erwartet ist Marcel Hirscher in die Weltspitze zurückgekehrt.

Der 22-jährige Salzburger hat den im Februar in Hinterstoder erlittenen Kahnbeinbruch im linken Fuß in Windeseile abgehakt und bei seinen bisher vier Saison-Einsätzen im Weltcup die Ränge 6, 1, 2 und 3 hingelegt.

"Mein Ziel war, dort anzuschließen, wo ich vor der Verletzung war. Das scheint bis jetzt aufzugehen. Dreimal auf dem Stockerl, da darf man mehr als zufrieden sein", zog Hirscher vor den Alta-Badia-Rennen am Sonntag (Riesentorlauf) und Montag (Slalom/jeweils 10.30 und 13.30 Uhr) eine erfreuliche Zwischenbilanz.

"Wechsel von Asphalt auf Sand"

Wie seine Konkurrenten ist auch Hirscher gespannt, wie er die Umstellung vom nordamerikanischen auf den europäischen Schnee schafft.

"Es ist ungefähr so, wie wenn Rallye-Piloten von Asphalt auf Sand wechseln", machte Hobby-Motorsportler Hirscher klar, dass der Unterschied durchaus beträchtlich ist.

Und obwohl Hirscher in Übersee kräftig Punkte gesammelt hat, ist er eigentlich mehr ein Fan des europäischen Schnees.

Punch gefordert

"In Amerika habe ich mich ehrlich gesagt bescheiden gefühlt, war aber trotzdem schnell. In Übersee musste man eher dosiert fahren, durfte nicht zu viel draufdrücken. In Alta Badia braucht man hingegen wieder den vollen Punch, da muss man ordentlich hinhalten", weiß Hirscher.

Nach Alta Badia geht es für Hirscher und Co. bereits am Mittwoch mit dem Slalom in Flachau weiter.

Startnummern für die Fans

Da präsentiert der ÖSV-Jungstar eine bisher einzigartige Idee im Weltcup.

Hirscher, von seinen Facebook-Freunden einfach nur "Race" genannt, hat eine bunte, knallige Startnummer entworfen, die es ab Mittwoch in einer limitierten Stückzahl (1.000) und mit Original-Unterschrift zu kaufen gibt.

Hirscher kam die Idee, da ihn regelmäßig viele Fans um die originalen Weltcup-Startnummern als Souvenir bitten. "So viel Rennen kann ich gar nicht fahren, wie ich Nummern herschenken sollte", erklärte Hirscher.

Forsetzung des Duells Ligey-Hirscher

Nach aktuellem Stand scheint Hirscher der erste Herausforderer von Mr. Riesentorlauf Ted Ligety zu sein. Im laufenden Winter steht es 2:1 für Ligety, der in Sölden und Beaver Creek gewonnen hat, Hirscher hat das erste der beiden Beaver-Creek-Rennen gewonnen.

Im Spezial-Weltcup führt Ligety mit 280 Punkten vor Hirscher (220) und dem Franzosen Alexis Pinturault (159). Philipp Schörghofer ist als zweitbester ÖSV-Läufer Fünfter (122).

Raich weiß um Schnelligkeit

Benjamin Raich hat erst 24 Riesentorlauf-Punkte auf dem Konto. "Ich weiß aber, dass ich sehr schnell sein kann", sagte der Tiroler nach einer guten Vorbereitung im heimischen Pitztal.

Raich glaubt auch, dass das in Alta Badia seit 1997 sieglose ÖSV-Riesentorlauf-Team endlich wieder ein starkes Ergebnis auf der Gran-Risa-Strecke einfahren wird.

"Es spricht nichts dagegen, dass wir dort schnell sein können. Wir haben ein starkes Team."

Letzter Podestplatz durch Reichelt

Dazu gehört auch Hannes Reichelt, der es 2008 mit Platz drei als bisher letzter Österreicher in Alta Badia aufs Riesentorlauf-Podest geschafft hat.

Der Salzburger quälte sich nach der Gröden-Abfahrt am Samstagabend wie der gesamte Weltcup-Tross mit dem Auto übers 2.121 m hoch gelegene Grödnerjoch nach Alta Badia.