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ÖSV-Asse hoffen in Windlotterie auf das große Los

ÖSV-Asse hoffen in Windlotterie auf das große Los

Der enge Kampf um den Abfahrts-Weltcup im alpinen Ski-Weltcup der Herren geht am Samstag in die vorletzte Runde.

Vor dem Rennen in Kvitfjell (ab 11.45 Uhr LIVE bei LAOLA1.at) hat der Norweger Aksel Lund Svindal mit 359 Punkten knapp die Nase vorne.

Svindal auf den Fersen sind aber die Italiener Dominik Paris (349) und Christof Innerhofer (344) sowie die Österreicher Klaus Kröll (321) und Hannes Reichelt (290).

Sieger per Lottoziehung ermittelt?

Nach dem verkürzten Donnerstag-Training wurde am Freitag über die gesamte Strecke gefahren.

Allerdings bei neuerlich starkem Wind, der keinesfalls ein reguläres Rennen zugelassen hätte.

Die Prognosen für Samstag sind schlecht: der Wind soll noch stärker werden.

Der Kärntner Max Franz merkte angesichts der drohenden Windlotterie am Freitag an: "Wenn der Wind so bleibt, dann können wir gleich einen Lottoschein ausfüllen und so den Sieger ermitteln."

209 Punkte Rückstand auf Hirscher

Für Lokalmatador Svindal steht nicht nur der Abfahrts-Weltcup auf dem Spiel.

Denn auf der Jagd nach Titelverteidiger Marcel Hirscher, der nicht nach Norwegen gereist ist, sollte der 30-Jährige in seinen Heimrennen kräftig punkten.

Nach der Abfahrt folgt am Sonntag noch ein Super-G (11.00 Uhr) auf der Piste "Olympiabakken". Derzeit hat Svindal 209 Zähler weniger als Hirscher auf dem Konto.

Abfahrts- statt Gesamt-Weltcup

Wenn es sich Svindal aussuchen könnte, dann würde er heuer am liebsten den Abfahrts-Weltcup erobern.

"Jede Kugel ist schön, aber jene in der Abfahrt würde mir sehr viel bedeuten. Denn die habe ich noch nicht", meinte der zweifache Gesamt-Weltcup-Sieger, der auch schon Kugeln im Super-G (3), im Riesentorlauf und in der Super-Kombination zu Hause stehen hat.

Trotz der aktuellen Führung sieht Svindal das Rennen völlig offen: "Bei diesen engen Punkteabständen kann alles passieren."

"Für mich zählt nur der Sieg"

Vor einem Jahr hat Kröll mit seinem Kvitfjell-Sieg die Basis für den Gewinn des Abfahrtsweltcups gelegt.

"Genau das möchte ich wieder machen. Für mich zählt hier eigentlich nur der Sieg, um im Weltcup voll dabei zu sein. Ich will endlich meinen ersten Saisonerfolg feiern", meinte der WM-Vierte von Schladming.

Kröll hat es aber sogar noch in der eigenen Hand. Mit Siegen in Kvitfjell und beim Weltcup-Finale in Lenzerheide wäre ihm die Kugel sicher.

Reichelt rechnet nicht

Für seinen Teamkollegen Romed Baumann steht fest: "Kröll ist der große Favorit, weil er nach seiner Verletzung jetzt erst richtig in Form kommt, Jetzt ist er dort, wo er hingehört. Er hat die meiste Kraft und die beste Form von allen Abfahrern."

Kröll verwies hingegen auch auf die Chancen von Reichelt. Der Salzburger wurde am Freitag aufgrund eines Sturzes von Erik Guay abgewunken.

"Kein Problem, ich kenne die Abfahrt sehr gut", sagte Reichelt, der sich optimistisch zeigte: "Ich glaube noch an meine Chance im Abfahrts-Weltcup. Dafür werden aber zwei Siege notwendig sein."

Italienisches Fernsehen ist dabei

Innerhofer und Paris haben mit ihren Erfolgen dafür gesorgt, dass in Italien der Stellenwert der Abfahrer gestiegen ist.

Nach Norwegen reiste auch das italienische Staatsfernsehen RAI, schließlich geht es um den ersten italienischen Sieg im Abfahrts-Weltcup überhaupt.

"Es wäre super, wenn es einer von uns zwei schaffen würde", meinte Paris.

Schreibt Italien Ski-Geschichte?

Sein Teamkollege Innerhofer ist in Kvitfjell auf Schadensbegrenzung aus.

"Ich komme mit dieser Strecke einfach nicht zurecht. Hoffentlich verliere ich nicht zu viele Punkte auf meine Konkurrenten", sagte Innerhofer, der angesichts der winkenden ersten Abfahrts-Kugel für Italiens Herren hinzufügte:

"Es wird Zeit, dass Italiens Ski-Geschichte neu geschrieben wird."