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Super-Vonn soll bei Heimspiel für Rekordkulisse sorgen

Super-Vonn soll bei Heimspiel für Rekordkulisse sorgen

Drei Siege, Rekordvorsprünge in den Abfahrten und nach nur sechs Saisonrennen klare Weltcupführung.

Ski-Königin Lindsey Vonn hat mit ihrer Kanada-Show trotz ihrer privaten Probleme für Superlativen gesorgt - und auch für Begeisterung in ihrer sportlichen US-Heimatstadt Vail.

Beim Super-G am kommenden Mittwoch auf der Herrenpiste in Beaver Crek wird deshalb Rekordbesuch erwartet.

US-Medien halten den Ball flach

Vonn hatte vor dem Trip nach Lake Louise ihre anstehende Scheidung von Ehemann Thomas bekanntgegeben.

Danach hatten die wildesten Gerüchte über eine angebliche Skischuh-Sabotage sowie die ebenso angebliche, nähere Bekanntschaft Lindseys zu einem Footballer der Denver Broncos die Runde gemacht.

Die US-Medien rühren das Thema aber nicht an. Vonn sollte sich also auch bei ihrer Rückkehr in die USA auf den Sport konzentrieren können.

Vier Siege bei fünf Starts

"Es war eine anstrengende Woche in Kanada mit ziemlich viel Stress. Aber ich habe die Konzentration gehalten und drei Siege sind wirklich wunderschön", bilanzierte Vonn, die auf den besten Saisonbeginn ihrer Karriere zurückblickt.

"Ich habe in Sölden erstmals im Riesentorlauf gewonnen und halte nach Lake Louise bei vier Siegen in fünf Starts. Besser könnte es nicht sein", freute sich die 27-jährige Olympiasiegerin über ihre mittlerweile 45 Weltcupsiege.

Mitgeholfen hatte wohl auch, dass sie ihre Freundschaft zu Maria Höfl-Riesch wieder aufgefrischt hat.

"Ihre Unterstützung war ein Wahnsinn. Ich bin sehr dankbar, dass sie in einem so schwierigen Teil meines Lebens da ist für mich", bedankte sich Vonn bei der gleichaltrigen Deutschen. "Maria ist unglaublich."

Vonn entschuldigt sich bei Götschl

Sie sei froh, dass sie sowohl skifahrerisch als auch privat gekämpft und alles gegeben habe, erzählte Vonn.

"Ich bin stolz, dass ich das so hinbekommen habe. Hoffentlich geht es auf diesem Niveau weiter."

Dass sie mit ihrem elften Triumph in Lake Louise Renate Götschls Cortina-Rekord übertrumpft hatte, entlockte Vonn eine Entschuldigung.

"Sorry Renate, das war nicht meine Absicht", ließ sie lachend ausrichten.

"Froh, dass das aus der Welt ist"

Höfl-Riesch, die im Vorjahr noch 280 Punkte aus Kanada mitgenommen hatte, schaffte desmal nicht einmal einen Podestplatz.

"Aber der Trend geht aufwärts", gab sich die Weltcup-Titelverteidigerin zuversichtlich. Auf Beaver Creek freut sich auch die Deutsche. "Ich bin echt gespannt."

Dass die Freundschaft mit Vonn wieder in Ordnung ist, sei für beide eine große Erleichterung. "Wir haben uns beide mit der Situation unwohl gefühlt und sind froh, dass das aus der Welt geschaffen ist."

Sportlich werde sie Vonn aber weiter jagen. "300 Punkte in drei Rennen ist aller Ehren wert. Gut, dass es im Super-G knapper war. Wir werden alle versuchen, ihr die Stirn zu bieten."

Immer her mit den Herausforderungen

Am knappsten dran war diesmal mit Anna Fenninger eine Österreicherin. Nur 0,19 Sekunden fehlten der Salzburgerin zum ersten Weltcupsieg.

"Es war ein sehr guter Lauf von mir. Gehofft habe ich schon, aber ich wusste, dass Lindsey in Topform ist", erzählte Fenninger.

Auf Beaver Creek freute sich auch die Kombi-Weltmeisterin. "Für mich ist es gut, wenn es schwierig ist. Mir taugen Herausforderungen."

"Chicken Wing" statt Golden Eagle

Elisabeth Görgl tat sich im abschließenden Super-G enorm schwer, deshalb freute sie sich umso mehr auf Beaver Creek. "Ich kenne den Hang nicht, bin deshalb neugierig und freue mich darauf", sagte die Steirerin.

Auch Super-G-Olympiasiegerin Andrea Fischbacher reiste ins Ungewisse, verspürte aber angesichts der zu erwartenden Kurven ("In Kanada waren viel zu wenige") eine gewisse Vorfreude. "Ich habe aber keine Ahnung, was auf uns zukommt."

Es wird so schlimm nicht werden. Denn die Birds of Prey wird natürlich für die Damen etwas entschärft.

Der berüchtigte Golden-Eagle-Sprung wird sogar umfahren und zwar über eine etwas respektlos "Chicken Wing" genannte Passage.

"Irgendwann wird es für Anna passen"

ÖSV-Damenchef Herbert Mandl hoffte ebenfalls, dass seine noch sieglosen Speed-Damen in Beaver Creek ganz vorne mitkämpfen.

"Im Super-G sind wir näher dran als in der Abfahrt. Es gibt Hoffnung, dass wir es schon dort schaffen".

Fenningers Kampf um den ersten Sieg rang ihm Respekt ab.

"Sie muss nur Ruhe bewahren, irgendwann wird es passen. Lindsey ist in der Abfahrt so überlegen wie noch nie. Aber wenn es mehr dreht, haben wir eine Chance."