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US-Damen am Weg zur besten Abfahrtssaison

US-Damen am Weg zur besten Abfahrtssaison

Ausgerechnet im Jahr der großen Krise von Lindsey Vonn sind die US-Skidamen auf dem Weg zur besten Abfahrtssaison aller Zeiten.

Nach bereits sechs Podestplätze in den bis Cortina vier Abfahrten ist die Einstellung des US-Rekordes von zehn Podestplätzen (1994/95) nur noch eine Frage der Zeit.

Salzburger als Chef

Ein Mann steht seit langem für die Erfolge der US-Girls. Der Salzburger Alexander Hödlmoser ist seit 16 Jahren Coach beim US-Skiverband, war neun Jahre lang Speedtrainer der Damen und ist seit zwei Jahren Damen-Chef.

Neben dem speziellen Training sind laut Hödlmoser "Kontinuität und ein einzigartiger Teamgeist" für den aktuellen Erfolg ausschlaggebend.

Teamgefüge über Leistung

Mit Chip White hat der Salzburger einen Speed-Nachfolger eingesetzt, "von dem ich sicher war, dass er meine Philosophie hundertprozentig weiterführt und auch neue Ideen einbringt."

Harmonie und Zusammenhalt seien in einer Truppe, die 80 Prozent ihrer Arbeit im Ausland erledige, einfach alles.

Auch die Coaches müssten aber dazupassen. Hödlmoser: "Wir haben Leute ausgetauscht, die eigentlich die besseren Trainer waren, aber nicht ins Team gepasst haben. Wir picken das ganze Jahr aufeinander, da muss man sich arrangieren können."

Vier verschiedende Fahrerinnen am Podest

Überraschend an den sechs Abfahrts-Podestplätzen ist, dass dank Vonn, Alice McKennis, Stacey Cook und Leanne Smith erstmals gleich vier Fahrerinnen dafür verantwortlich zeichnen.

Sollte nach Vonn (zwei Mal Lake Louise) und der Überraschungssiegerin von St. Anton, McKennis, in Cortina eine dritte Amerikanerin triumphieren, wäre auch das eine US-Premiere.

400. Podestplatz in Reichweite

Seit Hödlmoser vom US-Abfahrts- zum Damenchef aufgestiegen ist, läuft es bei seinen Mädchen insgesamt großartig.

Mikaela Shiffrins dritter Slalom-Saisonsieg am Dienstag in Flachau war der 398. Weltcup-Podestplatz für die Amerikanerinnen.

Klappt es in den Dolomiten mit zwei weiteren Stockerlplätzen wären die US-Damen nach Österreich, der Schweiz und Frankreich die vierte Nation mit zumindest 400 Weltcup-Podestplätzen.

Vier Nicht-Vonn-Siege

Das Bemerkenswerteste dabei ist, dass es selbst während Vonns Zwangspause dank Shiffrin (3) und McKennis (1) vier US-Weltcupsiege bei den Damen gegeben hat.

Vier Nicht-Vonn-Siege in einem Monat hatte zuletzt Julia Mancuso 2007 geschafft, seitdem zeichnete Superstar Vonn für 50 Prozent aller US-Triumphe verantwortlich.

Ausnahmestatus

Vonn genießt natürlich wie Shiffrin prinzipiell einen gewissen Ausnahmestatus. Im "Büro" aber nicht.

"Selbst Lindsey hat in St. Anton kollektiv mit der Truppe gewartet bis die Letzte herunten war, um sich mit Alice zu freuen. Das ist nicht selbstverständlich, eine wie sie hat das an sich nicht nötig", erinnerte Hödlmoser.

Vonn-Woods-Gerüchte kein Thema

Das riesige Interesse an Vonn und zuletzt Shiffrin bemerkt man natürlich auch im Team. Vor allem die anhaltenden Gerüchte um Vonn und Golfstar Tiger Woods.

Hödlmoser: "Das ist für uns Trainer völlig uninteressant. Ich höre da gar nicht hin, es ist kein Thema. Für uns zählt nur der Sport."