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Prost! Schladming kriegt zur WM einen "Tirol Berg"

Prost! Schladming kriegt zur WM einen

Dass Tirols Landeshauptmann Günther Platter des Englischen mächtig ist, konnte er bereits im Sommer unter Beweis stellen.

Unvergessen sein „How do you do?“ in Richtung ÖFB-Teamspieler David Alaba.

Der Bayern-Legionär bewies mit seiner Antwort im breiten Wienerisch, dass er nicht nur am Platz reaktionsschnell ist: „Sie können ruhig Deutsch mit mir reden!“

Vertrag mit ÖSV verlängert

Am Wochenende beginnt am Rettenbachferner ob Sölden der Winter.

„Endlich“, wird sich der ÖVP-Politiker vielleicht gedacht haben, als er am Donnerstag ins Ötztal gefahren ist, denn mit dem Skifahren, ließ er nach seinem peinlichen Faux-pas mit Alaba wissen, kenne er sich im Gegensatz zum Fußball aus.

Kein Wunder, ist doch die Tirol Werbung auch seit 20 Jahren mit dem ÖSV „verbandelt“. Vor kurzem wurde die Kooperation um drei Jahre verlängert.

Kooperation mit ÖOC bis Sotschi

Weil Tourismus in Tirol „Chefsache“ ist, durfte Platter ein Rekordergebnis präsentieren und ankündigen, dass man neben der Infrastruktur auch in die Märkte weiter investieren wird.

Heißt im Klartext: Da das von Tirol zu großen Teilen mitgetragene Austria House bei den Olympischen Sommerspielen in London ein so großer Erfolg war, wurde die Kooperation mit dem ÖOC bis zu den Winterspielen 2014 in Sotschi verlängert.

Außerdem wird es auch bei der Ski-Weltmeisterschaft in Schladming wieder einen „Tirol Berg“ geben.

"Der Bürgermeister war Stammgast"

Die Widerstände im Steiermark-Tourismus haben sich aufgelöst. Vielleicht auch, weil der ÖSV als Veranstalter ein Machtwort gesprochen hat?

Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung, sagt dazu nur so viel: „Die großen Sorgen waren in Graz daheim, nicht in Schladming. Denn der Bürgermeister und sein Team waren bei den letzten Weltmeisterschaften Stammgäste bei uns im Tirol Berg. Sie waren es auch, die uns gedrängt haben, dass wir auch in Schladming wieder etwas machen.“

Anders als 2009 in Val d'Isere oder 2011 in Garmisch-Partenkirchen, verspricht Margreiter, werde man aber zurückhaltend auftreten. „Wir werden das Gastrecht mit sehr viel Respekt behandeln und uns nicht mitten rein setzen.“

Nicht mitten im Geschehen

Und, verspricht Margreiter, man wird im „Tirol Berg“, der hinter dem Rathaus und damit nicht mitten im Geschehen angesiedelt wird, auch die Steiermark spüren.

Für den Werbe-Strategen kein Problem: „Wir haben ja in den Tiroler Weinkellern auch den Sauvignon Blanc aus der Steiermark und auf den Speisekarten den steirischen Backhendl-Salat.“

Der Landeshauptmann hat Verständnis für die Sorgen der Steirer, gab es doch schon in der Vergangenheit immer wieder ähnlich gelagerte Missstimmungen mit WM-Orten.

„2003 in St. Moritz hat es auch geheißen, dass die Tiroler jetzt die Schweiz erobern. Wir haben kein Problem damit, dass man genau schaut, was wir machen.“

Sölden zieht nicht im "Tirol Berg" ein

Ganz genau angeschaut hat man sich die Zahlen und also den Werbewert auch in Sölden – und danach entschieden, dass man sich in Schladming nicht im „Tirol Berg“ präsentieren wird.

„Das Geld ist auch bei uns enden wollend und dann muss man nüchtern analysieren: Was funktioniert, und was nicht“, erklärt „Mr. Sölden“ Jack Falkner.

Für den Hotelier, Seilbahn-Boss, OK-Chef der Weltcup-Rennen und Antreiber hinter der Marke Sölden ist das „keine Tragödie“ - im Gegensatz zur Tirol Werbung.

Die hat den Ötztalern ausrichten lassen, dass man im Falle eines Ausstiegs kaum Chance zur Rückkehr hat.

Falkner kann diesen "Kindereien" nichts abgewinnen: „Eigentlich sollten wir alle alt genug sein!“

 

Stephan Schwabl