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Thalmann: "Kann Energie jetzt effizient einsetzen!"

Thalmann:

Da staunte auch Zaungast Bode Miller nicht schlecht. Als die Startnummer 37 oben am Start stand, herrschte unten im Zielstadion von Flachau Ausnahmezustand.

Der Fanklub von Carmen Thalmann machte auf alle möglichen Arten auf sich aufmerksam.

Klassisch, also mit jeder Menge Lärm. Weniger klassisch, was in diesem Fall nackte Oberkörper bedeutete.

Sechs junge Burschen entkleideten sich bei Minusgraden und präsentierten einen Carmen-Schriftzug auf den trainierten Bäuchen.

„Das waren meine besten Freunde von daheim“, lachte die junge Kärntnerin im Gespräch mit LAOLA1.

"Endlich geht es auf!"

Aber auch sportlich hatte sie nach Platz 12 bei der Flutlicht-Show wieder viel Grund zur Freude.

Wieder deshalb, weil Thalmann schon am Wochenende im französischen Courchevel mit dem 9. Rang aufgezeigt hatte.

„In Courchevel habe ich von den Ausfällen profitiert, aber es taugt mir voll, dass es endlich so aufgeht, wie ich mir das vorstelle.“

Einschneidende Erlebnisse

Die entscheidenden Schritte wurden im vergangenen Sommer gesetzt. „Ich habe viel mental gearbeitet, kann meine Energie jetzt effizienter einsetzen“, verrät die 22-Jährige im Gespräch mit LAOLA1.

Wichtig war auch die „Beförderung“ in den A-Kader, wo sie mit Seriensiegerin Marlies Schild und Kathrin Zettel trainiert.

„Das gibt mir Sicherheit, ich kann mir von den Großen etwas abschauen und habe den Vergleich im Training.“

"Fahre lieber mit dem Bus"

In Flachau holte sich Thalmann mit Startnummer 37 die endgültige Bestätigung, dass sie auch bei schlechter Piste schnell sein kann.

„Ich hatte immer Schwierigkeiten, wenn eine Spur war. Aber wir haben hart gearbeitet und im Training auch diese Verhältnisse simuliert, jetzt passt das.“

Was noch nicht passt, ist das „Problem“ mit der Flugangst. Die begleitet Thalmann seit ihrer Kindheit, seit sie mit einer kleinen Maschine mitgeflogen ist. „Ich fahre lieber mit dem Bus!“

Freude auf "Heim-Rennen"

Für die Amerika-Rennen hat sie ihr Trauma überwunden – und wurde dafür in Aspen mit dem ersten Weltcup-Punkt ihrer Karriere belohnt.

Beim „Heim-Rennen“ in Lienz, knapp 30 Kilometer von ihrem Heimatort Berg im Drautal entfernt, will sie dort weitermachen, wo sie in Flachau aufgehört hat.

Mit ihrem Höhenflug nämlich - trotz Flugangst …

Stephan Schwabl