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Schild-Serie beendet - Zu schnell für das zwölfte Tor

Schild-Serie beendet - Zu schnell für das zwölfte Tor

Nach elf perfekten Schwüngen im Weltcup-Slalom in Kranjska Gora ist am Sonntag die Siegesserie von Marlies Schild gerissen.

Die fünffache Saisongewinnerin hatte zu viel Speed aufgebaut und keine Chance mehr, Richtung zu machen.

Sie fuhr am zwölften Tor vorbei. Auch wenn die erste Enttäuschung groß war, richtete die 30-Jährige ihren Blick gleich wieder in die Zukunft.

"Ich muss weiterschauen und das abhaken." Dienstag wird sie im Herren-Slalom in Schladming Vorläuferin sein und versuchen "schon mal ein bisschen WM-Luft zu schnuppern".

"Konnte keine Richtung mehr machen"

Obwohl der Druck auf sie von Rennen zu Rennen und damit Sieg zu Sieg gestiegen war, wollte Schild natürlich ihre weiße Weste behalten.

Der steile und eisige Podkoren, auf dem sie 2007 bereits gewonnen hat, liegt ihr.

Die besagte Stelle, an der vorher bereits die Deutsche Maria Höfl-Riesch ausgeschieden war, hatte Schild bei der Besichtigung ausgemessen und gedacht, das gehe sich aus.

"Aber dadurch, dass die Tore oben relativ gerade gesetzt waren, ich sie perfekt erwischt habe und voll auf Zug gefahren bin, bin ich so schnell geworden, dass ich keine Richtung mehr machen konnte. Das war zu viel des Guten." Auch ihr Trainer Stefan Bürgler habe gemeint, dass sie einfach zu schnell geworden sei.

"Ein Ausfall kann passieren"

Sie habe die Passage ein bisschen falsch eingeschätzt und sei zu frech gewesen. "Das werde ich mir zu Herzen nehmen, damit es mir beim nächsten Mal nicht mehr passiert. Ein Ausfall kann passieren, sollte aber nicht passieren. Jetzt muss ich damit umgehen", erklärte Schild.

"Es geht mich gerade voll an, ich wäre da wahnsinnig gerne runtergefahren, aber es hilft nichts. Ich hoffe, dass es beim nächsten Rennen wieder passt."

Der Blick in die Datenbank half über die erste große Enttäuschung hinweg, es stehen in diesem Winter Siege in Aspen, Courchevel, Flachau, Lienz und Zagreb zu Buche.

"Ich habe schon so viel gewonnen heuer, da darf ich nicht lange traurig sein", sagte Schild deshalb.

Nächster Slalom erst in drei Wochen

Die Chance, sich in der Liste der längsten Slalom-Siegesserien bei den Damen noch weiter vorne einzuordnen, ist nun vorerst aber dahin.

Es führen die Kroatin Janica Kostelic und die Schweizerin Vreni Schneider mit je acht Erfolgen en suite vor Schneider und deren Landsfrau Erika Hess (je 6), an fünfter Stelle folgt bereits die Weltmeisterin aus Salzburg (5).

Die Möglichkeit, eine neue Serie zu starten, hat Schild erst in drei Wochen am 12. Februar in Soldeu (Andorra).

Schlid rückt Raich die Daumen

Nach dem Ausfall wollte Schild ihrem Lebensgefährten Benjamin Raich die Daumen drücken, der auf dem Ganslern in Kitzbühel seinen Torlauf bestritt.

Am Dienstag wird sie sogar live dabei sein, wenn Raich den Nachtslalom auf der Planai in Schladming fährt und wieder als Vorläuferin im Einsatz sein.

"Ich freue mich, dass ich Vorläuferin sein darf. Es ist schon toll, wenn man da vor so einer Kulisse runterfahren kann."

Rennmäßig wird sie das Mitte März im Rahmen des Weltcup-Finales tun, das gleichzeitig die WM-Generalprobe für 2013 ist.