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Wer ist der beste heimische Skifahrer aller Zeiten?

Wer ist der beste heimische Skifahrer aller Zeiten?

He did it.

Als erster Läufer gewann Marcel Hirscher den Gesamtweltcup zum vierten Mal in Folge.

"Man versucht, das zu realisieren und herzuholen, das ist sehr wichtig, um zu verstehen, was passiert ist. Es fällt trotzdem schwer zu realisieren. Unglaublich", zeigte sich der Salzburger danach gerührt.

Mit gerade einmal 26 Jahren hat er fast alles erreicht, was es im Skisport zu erreichen gibt. 31 Weltcupsiege, vier WM-Titel, neun Kristallkugeln und eine Olympia-Silbermedaille.

Macht ihn das zum besten österreichischen Skifahrer aller Zeiten? Wie viel sind seine Erfolge wert? Wo reiht er sich unter Legenden wie Toni Sailer, Karl Schranz, Hermann Maier und Stephan Eberharter ein?

LAOLA1 hat innerhalb der Redaktion abgestimmt, zusammengezählt und ausgewertet. 15 Redakteure erstellten jeweils ihre Top 10. Hier gibt es das Ergebnis unserer Wahl:

 

 1. HERMANN MAIER: 147 Punkte, 13x Platz 1

Der „Herminator“ ist einfach nicht zu schlagen. Wie schon einst auf der Rennstrecke belegt er auch in unserer Wahl Platz eins. Vier Olympia-Medaillen – zwei davon in Gold – sechs Mal WM-Edelmetall – drei in Gold – und 54 Weltcupsiege stehen zu Buche. Seine Geschichte ist einzigartig. Er erhielt keine Förderung, arbeitete als Maurer und fiel erst mit 23 Jahren als Vorläufer auf. Seine Comebacks nach dem "Jahrhundert-Sturz" bei den Olympischen Spielen in Nagano 1998 und nach seinem Horror-Motorradunfall 2001 sind schier unglaublich. Bereits davor konnte er drei Mal den Gesamtweltcup gewinnen, 2003/04 sollte nach der Rückkehr ein viertes großes Kristall folgen. Nicht auszudenken, wie viele Siege er ohne Verletzungen auf dem Konto hätte. Von der Redaktion erhielt er 147 von 150 möglichen Punkten, 13 von 15 Redakteuren wählten ihn auf Platz eins!

Wahlberechtigte Redakteure: Christoph Nister, Paul Preisig, Julian Saxer, Daniela Kulovits, Philipp Bachtik, Henriette Werner, Peter Rietzler, Jakob Faber, Harald Prantl, Philipp Seelmann, Bernhard Kastler, Peter Altmann, Reinhold Pühringer, Christian Frühwald, Matthias Nemetz

Modus der Wahl: Jeder Redakteur hat seine Top 10 gewählt, der Erstplatzierte erhielt jeweils 10 Punkte, der Zweitplatzierte 9, der Drittplatzierte 8, usw.

 

2. TONI SAILER: 127 Punkte, 1x Platz 1

Der Held der 50er belegt den zweiten Platz. Mit gerade einmal 16 Jahren gewann der "Schwarze Blitz aus Kitz" 1952 seine ersten Rennen. Nur sieben Jahre später beendete er seine Karriere als Sportler auch schon wieder. In dieser kurzen Zeitspanne dominierte er den Ski-Zirkus aber nach Belieben: Der 2009 verstorbene Tiroler gewann 1956 in Cortina d’Ampezzo Gold in Slalom, Riesenslalom und Abfahrt, die auch als WM-Medaillen zählen. Insgesamt konnte er drei Olympia-Goldene und sieben WM-Titel (plus einmal WM-Silber) vorweisen. Unvergessen bleibt auch seine Karriere nach der Karriere als Sänger und Schauspieler. Obwohl keiner unserer Redakteure auch nur einen einzigen seiner zahlreichen Erfolge live mitverfolgen konnte, erhielt er 127 Punkte und wurde einmal auf Rang eins gewählt.

 

3. MARCEL HIRSCHER: 115 Punkte, 1x Platz 1

Hier ist er auch schon! Mit seinem Rekord, den Gesamtweltcup als erster Fahrer überhaupt vier Mal in Folge gewonnen zu haben, schafft er den Sprung in die Top 3. Ein erster Platz und viele zweite und dritte Plätze brachten ihm in unserer Abstimmung 115 Punkte ein. Seine Geschichte ist bekannt: In seiner noch jungen Laufbahn feierte er bereits 31 Weltcupsiege, bei Weltmeisterschaften sammelte er vier Goldmedaillen und zwei Silbermedaillen. Am beeindruckendsten ist aber wohl seine jüngste Leistung, als erster Läufer überhaupt den Gesamtweltcup vier Mal in Folge gewonnen zu haben. Auf einen Olympia-Sieg muss er aber (noch) warten. Eine Silbermedaille in Sotschi 2014 beim prestigeträchtigsten aller Events darf er aber schon sein Eigen nennen. 2018 hätte er mindestens noch einmal die Chance auf Olympia-Gold.

 

4. FRANZ KLAMMER: 91 Punkte

Franz Klammer dominierte seine Disziplin wie kaum ein anderer. Der Kärntner feierte 26 Weltcupsiege, 25 davon in der Abfahrt. In der schnellsten Disziplin wurde er 1976 in Innsbruck zum Held der Nation, als er Olympia-Gold einfuhr. Unfassbar, wie er damals mit dem Druck, Heim-Olympiasieger zu werden, umging und tatsächlich den Sieg ins Ziel brachte. Fünf kleine Kristallkugeln in der Abfahrt sprechen Bände. Im Ranking erhielt er 91 Punkte.

 

5. KARL SCHRANZ: 84 Punkte

Denkt man an Karl Schranz, kommt einem neben seinen zahlreichen Siegen sofort der Olympia-Ausschluss 1972 in Sapporo in Erinnerung. Obwohl der Skandal bereits über 40 Jahre zurückliegt, ist die Aufregung nach wie vor spürbar. Der heute 76-Jährige gewann 1964 in Innsbruck Olympia-Silber im Riesenslalom. Der Gesamtweltcup ging 1969 und 1970 an den Tiroler, zwölf Weltcupsiege stehen auf seinem Konto.

 

6. STEPHAN EBERHARTER: 79 Punkte

Stephan Eberharter gewann in seiner Karriere alles, was es zu gewinnen gibt. Mit 29 Weltcup-Siegen liegt er in der ewigen Bestenliste in den Top 10. 2002 holte er bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City das komplette Medaillen-Set, im Riesenslalom mit der letzten Chance Gold. Zwischen seinen ersten beiden WM-Titel 1991 und dem dritten im Jahr 2003 lagen zwölf Jahre.  2001/02 und 2002/03 gewann er die große Kugel zwei Mal in Folge. Der 45-Jährige liegt mit 79 Punkten nur knapp hinter Schranz auf Rang sechs. Sein Sieg-Lauf in Kitzbühel aus dem Jahr 2004 gilt noch heute als beste Fahrt auf der Streif aller Zeiten.

 

7. BENJAMIN RAICH: 77 Punkte

Auch der Tiroler hat keinen weißen Fleck auf seiner Vita zu beklagen. Vier Olympia-Medaillen, zwei in Gold (2006), und zehn WM-Medaillen (drei Goldene) hat er im Trophäen-Schrank liegen. Den Gesamtweltcup konnte er „nur“ 2005/06 gewinnen. Unvergessen bleibt, wie er 2009 im Gesamtweltcup zwei Zähler hinter Aksel Lund Svindal landete, da er im entscheidenden Slalom einfädelte.

 

8. RUDI NIERLICH: 29 Punkte

Rudi Nierlichs Karriere dauerte leider viel zu kurz. Mit gerade einmal 25 Jahren verunglückte er bei einem Autounfall tödlich. In seiner sportlichen Laufbahn konnte er in fünf Jahren im Weltcup acht Weltcupsiege feiern. Bei der WM in Vail 1989 kürte er sich zum Doppel-Weltmeister, in Saalbach 1991 legte er noch eine dritte Goldene nach. Die Redaktion honorierte dies mit 29 Punkten und Rang acht.

 

9. MARIO MATT: 20 Punkte

Der „Adler vom Arlberg“ schafft es als Neunter in die Top 10. Erst vor wenigen Wochen beendete er mit 35 Jahren seine aktive Laufbahn. Trotz zahlreiche Verletzungen und „Downs“ holte er fünf WM-Medaillen, darunter drei Titel. Sein letzter großer Höhepunkt, Olympia-Gold 2014 in Sotschi, ist noch bestens in Erinnerung. Einzig mit einer Kristallkugel sollte es in 15 Jahren im Weltcup nicht klappen. Seine Heldentaten bei Großereignissen bringen ihm bei unserer Wahl den neunten Platz mit 20 Punkten ein.

 

10. GÜNTHER MADER: 15 Punkte

Günther Mader schließt die Top 10 mit 15 Punkten ab. Der Tiroler feierte 14 Siege im Weltcup, als einer von nur fünf Athleten in jeder Disziplin, und holte eine Riesenslalom- und eine Kombi-Kugel. Goldmedaillen bei Großevents fehlen in seiner Sammlung. Sechs WM-Medaillen und eine Olympia-Bronzene trösten ihn aber bestimmt darüber hinweg.

 

 

Die Ränge 11 bis 20:

Rang Name Punkte
11. Othmar Schneider 6
11. Ernst Hinterseer 6
11. Hansi Hinterseer 6
11. Egon Zimmermann 6
15. Michael Walchhofer 5
16. Toni Seelos 3
16. Matthias Mayer 3
17. Fritz Strobl 2
17. Anderl Molterer 2
17. Hannes Trinkl 2
19. Leonard Stock 1
20. Jimmy Steiner 1