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ÖSV-Herren trauern: "Björns Tod relativiert alles!"

ÖSV-Herren trauern:

Der Tag nach der tödlichen Tragödie um ÖSV-Läufer Björn Sieber (LAOLA1 hat berichtet).

Die Damen bestritten am Rettenbachferner ihren Weltcup-Auftakt, das Herren-Team trainierte daneben für den Riesentorlauf am Sonntag.

The show must go on, auch wenn es angesichts der Umstände natürlich schwer fällt.

Teamkollegen und Freund verloren

„Die Nachricht war ein Riesenschock für uns, das ist sicher keine einfache Situation“, sagt Benjamin Raich, der mit Sieber zwei Jahre in der selben Trainingsgruppe war. „Da baut man natürlich eine gewisse Beziehung auf.“

Hannes Reichelt, der mit dem 23-Jährigen regelmäßig trainiert hat, trauert nicht nur um einen „voll netten Teamkollegen“, sondern um einen Freund.

„Der Björn war ein total netter Kerl. Mein Mitgefühl gilt der ganzen Familie und ich hoffe, dass der Bruder den Unfall überlebt. Es reicht doch schon, wenn man einen Sohn verliert“, so der Salzburger, der versucht die schrecklichen Bilder und die Gedanken an den toten Teamkollegen auszublenden.

„Wir fahren mit Trauerflor und sind in Gedanken bei Björn und seiner Familie. Das wollen wir auch den Zuschauern zeigen.“

"Sollten für Björn fahren"

Der Startschuss in den WM-Winter wird schwierig, sind sich Raich und Reichelt einig. „Schlussendlich muss jeder selbst mit dieser Situation fertig werden.“

Nicht zu starten, sagt der Pitztaler, sei aber trotz der „blöden Situation“ auch keine Lösung.

„Ich denke, dass wir fahren und auch für Björn fahren sollten. So können wir ein Zeichen setzen und an ihn denken.“

Kann gefährlich werden

Wer sich jedoch nicht auf das Rennen konzentrieren könne, solle lieber auf einen Start verzichten, findet Raich.

„Wenn du nicht bei der Sache bist, wird es schnell problematisch und gefährlich.“

Das Rennen selbst ist für den 34-Jährigen eine wichtige Standortbestimmung.

„Durch das neue Material und einige andere Änderungen wird es doppelt spannend.“

"Da relativiert sich alles"

Erzwingen weiß Raich, der in Sölden noch nie gewonnen hat, kann man es nicht.

„Aber wenn ich meine Leistung runterbringe, ist sicher einiges möglich.“

Auch Hannes Reichelt hofft auf einen erfolgreichen Start in die Saison, aber:

„Mit so einer Situation relativiert sich alles, da sind Ergebnisse und Zeiten nur mehr halb so wild. Wenn wir gesund sind, können wir schon zufrieden sein.“

 

Stephan Schwabl