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Miller plagt vor Saisonstart der Rücken

Miller plagt vor Saisonstart der Rücken

Der paneuropäische Fernsehsender "Eurosport" hat eine Dokumentation über Bode Miller produziert, in der es kaum noch um den Skirennsport geht.

Vielmehr beschäftigt sich die rund halbstündige Doku "Bode Miller - Die Suche nach der Zukunft" fast ausschließlich mit Plänen und Zielen des US-Olympiasiegers und Weltmeisters als Trainer von Rennpferden. 

Pferde im Mittelpunkt

Präsentiert wurde die Miller-Doku am Donnerstag im Vorfeld des Weltcup-Auftakts in Sölden, Miller (37) wohnte der Präsentation zusammen mit Ehefrau Morgan bei.

In der Doku zeigt sich Miller u.a. mit seinem hoffnungsvollsten Rennpferd "Steep'n Deep", das er selbst aus 700 Kandidaten ausgewählt hat und das soeben von Santa Anita in Kalifornien ins Pferdesport-Mekka Lexington in Kentucky gewechselt hat.

In der "Pferde-Hauptstadt der Welt" will Miller künftig ein Trainingscenter aufbauen und mit Partnern Rennpferde trainieren. Derzeit hat er zehn Stück, viele davon sind aber noch sehr jung.

"Ich bin mit Pferden aufgewachsen"

Beim Thema Rennpferde wird Miller redselig wie zu Beginn seiner Ski-Karriere. Während sich der einstige "Ski-Rebell" in der angestammten Szene mittlerweile weitgehend bedeckt hält, offenbart seine Hingabe zum Pferderennsport eine große Leidenschaft.

"Ich bin mit Pferden aufgewachsen, wir waren fast immer beim Kentucky Derby und Pferde handeln ähnlich wie ich. Sie reden nicht, spielen keine Spielchen. Selbst wenn 75 Prozent zum Sieg reichen würden, geben sie immer hundert Prozent", erklärte Miller.

"Kann es nur noch Jahr zu Jahr nehmen"

Wann sich der gerade 37 Jahre alt gewordene Miller nur noch dem Pferderennsport widmen kann, ist aber noch offen.

"Ich bin sicher am Ende meiner Karriere. In meinem Alter kann ich es nur noch von Jahr zu Jahr nehmen", erklärte der Sieger von 33 Weltcup-Rennen.

"Also muss ich abwarten, wie es in einem Jahr aussieht. Aber so lange ich mich bereit fühle und Erfolg habe, werde ich fahren. Außerdem ist mein Leben auch privat nun sehr ausbalanciert und harmonisch. Und ich werde ganz sicher in kein Loch fallen, wenn ich mal aufhöre."

Der Rücken zwickt

Derzeit sieht es nicht ganz so rosig aus, denn bei seinem Sturz beim Finale im März in Lenzerheide hat er sich ein gravierendes Bandscheibenproblem zugezogen.

"Es hat am Anfang nicht so schlimm ausgeschaut, ist dann aber immer schlimmer geworden und muss ständig behandelt werden", erklärte Miller, weshalb er im Sommer nicht allzu viel Ski gefahren ist.

"Das Skifahren ist zwar trotzdem okay, die Fitness lässt aber noch zu wünschen übrig."

"Top Ten wäre fantastisch"

Dennoch wird Miller am Sonntag beim Beginn seiner bereits 17. Saison in Sölden am Start des Riesentorlaufs stehen.

"Ich liebe den Ort und den Rennhang. In erster Linie will ich aber gesund herunterkommen. Ein Top-Ten-Ergebnis wäre fantastisch", so seine Erwartungen.

Hohes Ziel als Pferdezüchter

Die Einstellung, die Miller zum zweifachen Weltcup-Gesamtsieger und einem der erfolgreichsten Skirennläufer der Welt gemacht hat", soll ihm auch später im Pferderennsport Erfolge bringen.

Miller peilt nicht mehr und nicht weniger als den Gewinn der "Triple Crown" an. Das sind im US-Pferderennsport Siege beim Kentucky Derby sowie den Preakness- und Belmont-Stakes.

"Triple Crown" schon gewonnen

Im Sport ist Miller der Meinung, die "Dreifach Krone" schon gewonnen zu haben.

"Im Prinzip wären das Siege bei allen Klassikern. Für mich aber war das sicher das Jahr, in dem ich in allen fünf Disziplinen gewonnen habe. Das kommt dem am nächsten", so Miller.

Kentucky Derby wie Kitzbühel

Der Sieg eines seiner Pferde beim Kentucky Derby wäre das größte, versicherte Miller.

"Das ist wie Kitzbühel. Ein zweiter Platz zählt dort gar nichts", wählte Miller einen Vergleich. "Dort treten die besten Pferde der Welt gegeneinander an, es ist wie im Weltcup."

Dennoch blickt Samuel Bode Miller, der 1997 im Weltcup debütiert und seitdem gewaltige 438 Weltcup-Rennen bestritten hat, ganz offensichtlich schon über seine Ski-Karriere hinaus.

"Nichts wird bei mir Skirennfahren jemals ersetzen können. Aber ich werde mit dem Pferderennsport etwas haben, in dem ich eine ähnliche Begeisterung finde. Ich könnte sicher noch länger fahren. Aber ich habe noch sehr viel vor."