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"Nobody" Marsaglia ist nicht überrascht

Dass mit Matteo Marsaglia ausgerechnet ein bisheriger "Nobody" als Sieger des ausfallsreichen Super-G von Beaver Creek hervorging, war bezeichnend für diesen Tag und dieses Rennen.

Zwei vierte Plätze waren im Vorwinter das bis dahin höchste der Gefühle für den 27-jährigen Italiener gewesen.

Am Samstag in Colorado stand der "Ski-Gladiator" aus Rom erstmals auf dem Podium und dabei gleich ganz oben, obwohl es der schwierigste Super-G seit langem gewesen war.

"Ich wusste, dass es möglich ist"

"Ich wusste, dass es möglich ist", strahlte Marsaglia einen Tag nach dem Abfahrtssieg seines Landsmannes und Markenkollegen Christof Innerhofer in der Abfahrt.

Nach einem Südtiroler gewann damit ein waschechter Römer das zweite Speed-Rennen in Colorado, allerdings auf der gleichen Skimarke (Rossignol).

Die ungewohnt milden Temperaturen waren sicher mit ein Grund dafür, wobei Super-G-Weltmeister Innerhofer das weniger für die Ski, sondern vor allem für die Skischuhe als optimal bezeichnete.

"Hatte nichts zu verlieren"

Über den schwierigen Kurs, der enorm viele Läufer abwarf, verlor Überraschungs-Sieger Marsaglia aber kaum kein Wort.

"Ich mag die Strecke hier. Ich habe das meiste Risiko genommen, hatte aber immer alles unter Kontrolle", versicherte der Sportsoldat aus der Ewigen Stadt und gestand: "Ich hatte aber auch nichts zu verlieren."

Der erste waschechte Römer

Besonders stolz war der Mann aus der Via Campania darauf, der erste römische Weltcupsieger zu sein.

Selbst Olympiasiegerin Daniela Ceccarelli stamme lediglich aus der Nähe der italienischen Hauptstadt, berichtete Marsaglia, dessen Schwester Francesca ebenfalls Skirennläuferin ist.

"Ich muss halt viel herumfahren"

Mit 14 Jahren war der Sohn einer guten Tennisspielerin in den Norden nach Sestriere gezogen, um sich dem Skirennsport intensiver widmen zu können.

"Ich muss halt viel herumfahren, um Skifahren zu können. Aber im Herzen bin und bleibe ich immer Römer", sagte der WM-15. im Super-G.

Seine bis Samstag beste Weltcup-Platzierung hatte Marsaglia im vergangenen März beim Finale in Schladming als Vierter des Super-G egalisiert. Gewonnen hatte damals Innerhofer. Beide Italiener sind also auch "heiß" für die WM im kommenden Februar.

Svindal weiterhin stark

Die beiden Azzurri haben auch verhindert, dass Aksel Lund Svindal wie vor einer Woche in Lake Louise auch in Colorado beide Speedrennen gewonnen hat.

Der Norweger wurde aber zwei Mal Zweiter und marschiert im Weltcup bereits etwas davon. Zweiter in der Gesamtwertung ist der ebenfalls beeindruckend fahrene Ted Ligety.

Wie schon in Kanada schaffte der US-Riesentorlauf-Weltmeister auch in Beaver Creek Platz vier im Super-G.