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Cheftrainer Mandl zieht zufrieden Bilanz

Cheftrainer Mandl zieht zufrieden Bilanz

Kathrin Zettel Zweite, Stefanie Köhle Dritte und Anna Fenninger Fünfte - Österreichs alpine Ski-Frauen haben am Samstag beim Weltcup-Riesentorlauf in Sölden einen ausgezeichneten Start in den WM-Winter erwischt.

Erste Leaderin im Kampf um die große Kristallkugel ist aber Tina Maze, die Riesentorlauf-Weltmeisterin aus Slowenien zauberte auf dem Rettenbachferner eine erste Machtdemonstration in den Schnee.

Warnung für Vonn

Ein Warnschuss auch für US-Star Lindsey Vonn, die Gesamt-Weltcup-Leaderin stürzte und schied aus.

ÖSV-Frauen-Coach Herbert Mandl zollte Maze Respekt: "Der erste Durchgang war eine mustergültige Fahrt, sie war vor allem im Steilhang sensationell und hat die Schwünge perfekt getroffen. Man hat gesehen, dass sie Weltmeisterin und körperlich topfit ist."

Mandl zufrieden

Nur Maze hat einen ÖSV-Doppelsieg verhindert, dementsprechend zufrieden durfte Mandl bilanzieren. Vor allem die Leistung von Zettel, die vor wenigen Monaten noch an ein Karriereende gedacht hatte, beeindruckte den 51-jährigen Headcoach.

"Was Kathrin geleistet hat, ist unglaublich, speziell im zweiten Durchgang bei dieser schlechten Sicht. Das zeigt ihr hohes skifahrerisches Können."

Und das, obwohl Zettel körperlich noch lange nicht bei hundert Prozent ist.

"Kathrin hat einen langen Leidensweg hinter sich. Dass sie skifahren kann, hat jeder gewusst. Aber der Körper hat leider nicht mitgespielt. Jetzt geht's einigermaßen und schon ist sie wieder ganz vorne dabei. Das lässt auf einiges hoffen", meinte der Niederösterreicher über seine Landsfrau.

Köhle überrascht über Leistung

Wie Zettel freut sich auch Köhle, dass sie körperlich so gut wie schon lange nicht mehr beisammen ist.

"Bisher musste ich immer um den Anschluss kämpfen und einen Rückstand aufholen. Erstmals seit vielen Jahren habe ich die Vorbereitung ohne Therapie und Verletzung absolviert. Und schon sieht man, was möglich ist", freute sich die Tirolerin, die sich dennoch auch selbst überraschte:

"Normal bin ich eigentlich im Flachen besser. Deshalb hat es mich gewundert, dass ich es in Sölden aufs Stockerl geschafft habe. Umso mehr freue ich mich auf die nächsten Rennen."

Nervosität ablegen

Mandl hatte Köhle schon vor Sölden auf der Rechnung gehabt.

"Steffi ist eine echte Rennfahrerin. Sie fährt beherzt Ski und kaschiert ihre Fehler mit ihrem Temperament. Das ist sehr schön anzuschauen."

Mandl glaubt, dass Köhle nun ihre ausgeprägte Nervosität bei Rennen ein wenig ablegen kann.

"Wenn man gleich im ersten Rennen ein Podium einfährt, dann weiß man, dass man dabei ist. Das gibt Selbstvertrauen und Motivation für Detailarbeit. Man darf auf eine gute Saison im Riesentorlauf hoffen", sagte Mandl.

Nicht der Tag Fenningers

Fünfte und dennoch klar unter ihrem Wert geschlagen wurde Fenninger. Mandl analysierte die Leistung der Salzburgerin mit gemischten Gefühlen:

"Für die Anna tut es mir fast leid. Sie war im Training die schnellste und konstanteste unserer Mannschaft. Leider ist sie im Steilen bei weitem nicht so gefahren, wie sie es kann. Das war nicht ihr Tag. Das sie trotzdem Fünfte wurde, ist sensationell."