news

Talent Luitz bescherte DSV-Team seltenes RTL-Hoch

Talent Luitz bescherte DSV-Team seltenes RTL-Hoch

Drei Gesichter, drei Emotionen.

Sieger Marcel Hirscher war erleichtert über den ersten Saisonsieg, der drittplatzierte Ted Ligety erfreut über die Schadensbegrenzung, und in Stefan Luitz' Antlitz spiegelte sich pure Fassungslosigkeit wider.

Der Deutsche war Sonntag im Riesentorlauf in Val d'Isere vom 25. auf den 2. Platz gerast und hatte mit 23 Rängen die viertgrößte Aufholjagd aller Zeiten im Riesentorlauf-Weltcup geschafft.

Trotz Sturz- und Verletzungspech beweist das DSV-Herrenteam zumindest im technischen Bereich Stärke.

Viel los im DSV-Lazarett

Nach den Rennen in Beaver Creek beklagte der DSV gleich drei lädierte Athleten aus dem Speed-Team.

Tobias Stechert musste nach seinem Abfahrtssturz am Knie operiert werden und fällt wohl für die WM in Schladming aus.

Im Super-G zogen sich Josef Ferstl (Pause bis Jänner) und Stephan Keppler Gesichtsverletzungen zu.

Auch Vorzeigeathlet Felix Neureuther ist längst nicht fit, er spürt die Folgen eines Bandscheibenvorfalls.

Umso beachtlicher sind seine Ränge zwei im Slalom und vier im Riesentorlauf in Val d'Isere. Und dann ist da ja auch noch Stefan Luitz.

Perfekte Rahmenbedingungen

"Ich heiße Stefan Luitz und fahre Ski, seit ich drei Jahre bin. Im Sommer gehe ich gern Biken", stellte sich der in Sonderdorf in der Nähe von Oberstdorf und 100 Meter vom Skilift entfernt aufgewachsene 20-Jährige vor.

Seine Mutter Petra ist Skilehrerin und hat ihm beigebracht, auf zwei Bretteln zu stehen, Vater Ludwig ist sein Servicemann.

Perfekte Rahmenbedingungen für ein Riesentalent.

In Val d'Isere schließt sich Kreis

"Es ist der Wahnsinn. Da stehst mit zwei auf dem Podest, zu denen du aufsiehst. Es ist unbeschreiblich, ich muss das alles erst realisieren", sagte der Heeressportler, der bei seinem 15. Weltcup-Start zum dritten Mal in die Punkteränge gekommen und zuletzt schon 13. in Beaver Creek war.

Er sorgte in Hochsavoyen auch für das beste Ergebnis eines deutschen Riesentorläufers seit dem zweiten Platz von Tobias Barnerssoi 1993, ebenfalls in Val d'Isere.

Dass Luitz, der Junioren-WM-Silbermedaillengewinner im Riesentorlauf von 2010 und Europacup-Gesamtzweite der vergangenen Saison, ausgerechnet bei seinem Debüt auf der anspruchsvollen "Face de Bellevarde" und noch dazu ohne vorherige Hangbefahrung gleich auf das Stockerl kam, lässt die Deutschen auf mehr hoffen.

"Ich habe mir gedacht, ich schaue, dass ich so schnell wie möglich ins Ziel komme." Manchmal kann das Erfolgsrezept so einfach sein.