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Kostelic appelliert: "Rettet die Kombination"

Kostelic appelliert:

Mit Ivica Kostelic hat sich einer der letzten echten Allrounder im alpinen Ski-Weltcup der Herren am Freitag den Sieg in der Super-Kombination in Wengen geschnappt.

Danach appellierte der Kroate eindringlich Richtung Kollegen und Weltverband (FIS), die traditionsreiche Disziplin Kombination auf keinen Fall sterben zu lassen.

"Das wäre eine fatale Dummheit. Wir müssen um die Kombination kämpfen", meinte der amtierende Gesamt-Weltcup-Sieger.

Medaille für Schneemannbauen?

Kostelic fürchtet, dass dem alpinen Skisport bei Olympischen Winterspielen eine wichtige Medaillenentscheidung abhandenkommen könnte.

"Der alpine Skisport ist eine der Olympischen Basis-Sportarten, wir sollten uns für unsere Medaillen einsetzen und sie nicht wegschmeißen. Sonst gibt es bald auch Medaillen fürs Schneemannbauen. Das ist eine Überlebensfrage für den gesamten alpinen Skisport", sagte der 32-Jährige.

Interesse ist erfolgsabhängig

Über das zukünftige Format der Kombi, also ob traditionell, "Super" oder ganz neu, könne man laut Kostelic diskutieren.

Aber der Super-Allrounder fürchtet, dass er mit seiner Zuneigung für die Kombi relativ alleine dasteht.

"Ich fürchte, dass wenig Interesse für die Rettung da ist. Ich finde es schade, dass viele sagen, diese Disziplin ist nicht attraktiv. Für die Kombination wäre es besser, wenn die Österreicher oder Schweizer in dieser Disziplin erfolgreicher wären. Dann würden sie die Kombi sicher nicht sterben lassen", vermutete Kostelic, dass das Interesse auch stark erfolgsabhängig ist.

Sieg dank Husarenstück

Womöglich gibt es ab kommendem Winter einen Mittelweg. Die Anzahl der Bewerbe könnte zwar stark reduziert werden, die eine oder andere Kombi dürfte aber im Kalender bleiben, um den WM- und Olympia-Status der Disziplin zu retten.

Mit dem Sieg in Wengen hat Kostelic ein echtes Husarenstück hingelegt, schließlich war er nach der Abfahrt nur auf Rang 23 gelegen.

"Ich glaube, dass nach der Abfahrt niemand auch nur einen Cent auf mich gesetzt hätte. Ich habe keine Möglichkeit mehr gesehen, dieses Rennen zu gewinnen", meinte Kostelic, der stets von seiner einst im Weltcup dominierenden Schwester Janica begleitet wird.

Feuz will Abfahrts-Sieg

Am 30. Jänner 2011 war ihm aber in Chamonix schon ein ähnliches Kunststück gelungen, damals hatte er sich sogar vom 24. Rang noch zum Sieg katapultiert.

"Diesmal war der Slalom aber viel kürzer und leichter", merkte Kostelic an.

Der am Freitag zweitplatzierte Schweizer Beat Feuz hat mit seiner Abfahrts-Bestzeit Lunte für Samstag gerochen: "Hoffentlich kann ich noch einmal so eine Leistung abliefern."