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Steffi Köhle: Comeback mit dem Herz in der Hand

Steffi Köhle: Comeback mit dem Herz in der Hand

Es ist noch nicht lange her, da wurde Stefanie Köhle als Zukunftshoffnung gefeiert. Als neues Talent im heimischen Skisport.

Aber dann wurde die heute 25-Jährige immer wieder von Verletzungen von der Piste geworfen, musste sich herankämpfen, um sich dann erst wieder zu verletzen.

Zuletzt erwischte es sie letzte Saison, kurz vor der Ski-Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen.

Ähnliche Verletzung wie Raich

Während sich ihre ÖSV-Kolleginnen auf das Großereignis vorbereiteten, trainierte die Tirolerin, die es nicht ins WM-Aufgebot geschafft hatte, in Dienten.

Und genau dort demolierte sich die Riesentorlauf-Spezialistin mit Allrounder-Qualitäten das linke Knie.

Kreuzbandriss (wie schon 2003, Anm.), Außenmeniskus gerissen, Knorpelverletzung, das ganze Programm.

„Der Benni hatte eine ähnliche Verletzung“, so die Fließerin im Gespräch mit LAOLA1.

Gehen und Skifahren neu erlernen

Der Weg zurück war lang und steinig, die ersten Tage und Wochen hart.

„Ich musste wieder bei Null anfangen, das Gehen und das Skifahren neu lernen. Aber es hat alles gut funktioniert“, blickt Köhle noch einmal zurück – und kann auch schon wieder lächeln, wenn sie an Aufbautraining und Therapie denkt.

„Es war ein tiefer Schnitt, aber ich fühle mich fit, bin mit den Trainingsleistungen zufrieden und es hat mir, glaube ich, auch etwas gebracht – vor allem bei der Technik.“

Die konnte beziehungsweise musste sie nämlich neu erarbeiten.

"Herz in die Hand genommen"

In Sölden feierte Köhle ein erfolgreiches Comeback, mit Platz 16 überraschte sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Trainer.

„Ich bin mit einem guten Gefühl zum Weltcup-Auftakt gereist. Und obwohl es schwierig war, konnte ich das Herz in die Hand nehmen und mich überwinden“, freut sich Köhle über einen wichtigen Schritt nach mehr als acht Monaten ohne Rennen.

„Ich habe mir vorgenommen mit Spaß runterzufahren, auch wenn es ein Hang ist, der herausfordernd ist und viel Überwindung kostet, und Gas zu geben. Das ist mir ganz gut gelungen.“

Im Ziel strahlte sie dann mit der Sonne um die Wette, war froh wieder dabei zu sein und konnte es richtig genießen.

Top-15 sind das Ziel

Unter Druck setzen lässt sich die fesche Brünette von ihrem Ergebnis nicht. „Ich denke nur von Rennen zu Rennen und schaue, was auf mich zukommt.“

Ende November geht es mit dem Riesentorlauf in Aspen weiter, vor zwei Jahren holte die Tirolerin als 22. Weltucp-Punkte.

Die soll es auch am 26. November wieder geben: „Ich will mich im Riesentorlauf etablieren und am Saisonende unter den Top-15 stehen. Aber in erster Linie möchte ich gesund bleiben, das ist nach den letzten zwei Jahren ganz wichtig.“

Und eigentlich kann es Steffi Köhle in dieser Saison entspannt und locker angehen, weil ihr großes Highlight hat sie bereits hinter sich gebracht. „Sölden – mein Comeback-Rennen!“

Stephan Schwabl