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"Die Fans machen Party und wir liefern die Show!"

Der Fragensteller vom Radio wollte es etwas zu genau wissen, als er Michaela Kirchgasser auf den Zahn fühlte: „Wie hältst du es denn mit Sex vor dem Rennen?“

Kurz hatte es den Anschein, als hätte er es wirklich geschafft, die sonst so schlagfertige Salzburgerin aus dem Konzept zu bringen.

Doch weit gefehlt. Nach einer kurzen „Schrecksekunde“ antwortete die Blondine mit einem breiten Grinser: „Ich bin mit der Zetti (Kathrin Zettel; Anm.) im Zimmer, da wird es also ein bisserl schwer mit dem Sex vor dem Rennen.“

"Bin kein Morgenmuffel"

Dabei wäre vor dem Nacht-Slalom von Flachau jede Menge Zeit für diverse Zimmer-Aktivitäten, startet der erste Durchgang doch erst um 17:45 Uhr.

„Ich bin kein Morgenmuffel, aber einmal lange ausschlafen ist auch kein Fehler“, lacht Kirchgasser, die normalerweise an Renntage zwischen 6:00 und spätestens 6:30 Uhr aufsteht, im Gespräch mit LAOLA1.

Rennen am Abend, weiß sie aus eigener und vielfacher Erfahrung, sind vor allem „eine Frage der Einstellung“.

Kaffe statt Schläfchen

Also wie kann ich bestmöglich Spannung aufbauen und diese bis zum Start halten?

Anders als an harten Trainingstagen legt die Salzburgerin am Dienstag kein Nachmittagsschläfchen ein.

„Das wäre vor dem Rennen kontraproduktiv, ich setze da eher auf Kaffee“, verrät sie ihr persönliches (und legales) Aufputschmittel.

Gute Party, bessere Show

Für den Rest wird die tolle Kulisse auf der bis in den letzten Winkel ausgeleuchteten Hermann-Maier-Piste sorgen.

Einmal mehr outet sich Kirchgasser als großer Fan von Abend-Veranstaltungen dieser Art: „Es ist ja bekannt, dass ich kein Problem damit habe zu feiern. Die Leute kommen wegen der Party und wir liefern die Show dazu.“

Sieben Mal fahren die Damen in diesem Winter unter Flutlicht, geht es nach der Lokalmatadorin könnten es noch mehr Rennen dieser Art sein.

„Das ist die Richtung, in die es gehen muss, idealerweise am Freitag oder Samstag. Dann können die Fans untertags selbst Skifahren, danach kommen sie zum Rennen und zur Party.“

Zwei starke Trainingsläufe

Nach zuletzt zwei Ausfällen in Serie – Semmering und Zagreb – möchte sie beim Heim-Rennen endlich wieder auch selbst Grund zum Feiern haben.

Und Selbstvertrauen für die Weltmeisterschaft in Schladming tanken. Auf eine Platzierung möchte sie sich aber nicht festlegen.

„Mit den Erwartungen ist das immer so eine Sache bei mir. Wenn ich es schaffe, zwei starke Trainingsläufe runterzubringen, dann passt am Ende auch das Ergebnis“, möchte Kirchgasser das laute Treiben rundherum ausblenden.

Kein zusätzlicher Druck

"Kirchi" weiß aber auch, dass das bei erwartenden 15.000 Zuschauern kein leichtes Unterfangen wird.

„Es wird sicher eine Herausforderung, weil man sich beim Rennen automatisch ein bisschen mehr unter Druck setzt. Deshalb möchte ich mir keinen zusätzlichen Druck mit irgendwelchen Zielen machen.“

Davon, dass es im Slalom in dieser Saison noch nicht nach Wunsch gelaufen ist, lässt sie sich jedenfalls nicht aus der Ruhe bringen.

„Ich weiß, was ich kann, fühle mich wohl und habe das Gefühl, dass da noch was geht.“

 

Stephan Schwabl